Ausstellung „Wir sind Hanau“ in Heidelberg

Februar 27th, 2025  |  Published in Geschichte & Gedenken, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen

Ausstellungstafel "Wir sind Hanau" (Foto: sbbz-luise.de) Zum fünf­ten Jahres­tag des Anschlags zeigt das Doku­men­ta­tions- und Kultur­zentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg bis 13. März die Aus­stel­lung „Wir sind Hanau“. Der Eintritt ist frei.

Es dauerte zwölf Minuten, dann waren neun Leben aus­ge­löscht. Am 19. Februar 2020 hat der Atten­täter von Hanau die jungen Men­schen aus rassis­tischen Motiven ermor­det: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. An­schlie­ßend tötete er seine Mutter und sich selbst.

Die Präsentation im Dokumentationszentrum in Heidelberg regt zu einer kritischen Aus­einander­setzung mit Themen wie Dis­krimi­nie­rung, Rechts­extremis­mus und struk­tu­rellem Rassismus an und erinnert an die Ermordeten rechts­extremer Attentate der ver­gange­nen 30 Jahre in Deutschland. Kon­zipiert von »Migrantifa« Stuttgart, wurde sie gemein­sam mit Migration Hub Heidelberg sowie dem Bündnis Erin­nern.Ver­än­dern speziell für Heidel­berg weiter­ent­wickelt. Darin wird offen­kundig, dass der rechts­extreme und rassis­tische Anschlag in Hanau alle Men­schen in Deutschland betrifft. Denn gerade danach ist das Ausmaß rechts­extre­men Terrors und der mangel­haften gesell­schaft­lichen Auf­ar­beitung beson­ders deutlich ge­worden. Während Politi­ker*in­nen und Behörden von Hanau als »Einzelfall« sprechen, ent­gegnen die migran­tischen jungen Men­schen Deutsch­lands, dass dies nicht die Realität wider­spiegelt.

Neben Texten und Gedichten zu den Anschlägen in Hanau werden in der Ausstel­lung auch Werke von BIPoC-Kunst­schaf­fen­den aus Heidelberg gezeigt. Zudem setzt sie sich unter anderem kritisch mit dem Begriff »Einzelfall«, dem an­wach­sen­den Rechts­extremismus sowie dem Thema Rassismus in Sicher­heits­behörden aus­einander.

Die Schau kann zu den Öffnungszeiten der Dauerausstellung des Doku­men­tations- und Kultur­zentrums Deutscher Sinti und Roma, Bre­meneck­gasse 2 in Heidel­berg, besucht wer­den: Di: 9.30-19.45 Uhr, Mi, Do, Fr: 9.30-16.30 Uhr, Sa, So: 11 -16.30 Uhr, Mo und an Feier­tagen ge­schlossen.

Bei Interesse an Gruppenführungen durch die Ausstellung – für Schul­klassen – können An­fragen gern an info@mosaik-deutsch­land.de ge­richtet werden.

(Text: dokuzentrum.sintiundroma.de)

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