„Wir haben doch nichts getan …“

August 31st, 2024  |  Published in Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Interview, Radio, Podcast & TV

Der Völkermord an den Sinti und Roma. Spuren der NS-Zeit
Planet Schule/SWR, 23.4.2024

Jedes Jahr, am 2. August gedenken Sinti und Roma in Auschwitz ihrer ermor­deten An­gehöri­gen. Der Film zeichnet die wich­tigsten Stationen einiger Leidens­wege nach, fünf Über­lebende be­richten über ihr Schicksal: Hildegard Franz, deren Mann und drei Kinder in Auschwitz er­mordet wurden; Mano und Hugo Höllenreiner, die gerade mal zehn Jahre alt waren, als sie depor­tiert wurden und die in Auschwitz er­fahren mussten, welche Folgen die Ex­peri­mente des Lager­arztes Josef Mengele hatten; Lily van Angeren, die als Lager­schrei­berin die Namen aller Toten registrie­ren musste. Und Josef „Muscha“ Müller, der in einer Pflege­familie aufwuchs und nicht ahnte, dass seine leib­lichen Eltern Sinti waren. Er hat überlebt, weil seine Pflege­eltern ihn monate­lang in einer Garten­laube ver­steckt hielten und so dem Zu­griff der Behörden entzogen.

Heute gedenken Sinti und Roma aus ganz Europa am 2. August aller ihrer er­mordeten An­gehörigen. Jedes Jahr kommen sie nach Auschwitz-Bir­kenau zu einer Toten­feier, und für viele der Über­leben­den ist es bis heute schwer, an den Ort ihres Leidens zurück­zu­kehren. Im Sommer 1944 wurde das „Zigeunerlager“ auf­ge­löst, die noch arbeits­fähigen Sinti und Roma in andere Lager weiter­ver­schleppt. Alle ver­bliebe­nen Sinti und Roma wurden danach, in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944, ermordet. Es waren 2897 Männer, Frauen und Kinder. [Anm. der dROMa-Red.: Die Zahl ist nach neue­ren For­schungen deut­lich höher: 4.200-4.300.]

(Text und Beitrag: Planet Schule/SWR)

Comments are closed.