Städtebau, Verdrängung, Geschlecht (2024)

August 4th, 2024  |  Published in Frauenrechte, Hochschulschriften, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft

Universität WienIrina Radu (2024): Städtebau, räumliche Verdrängung und Geschlecht. Das Bei­spiel der Roma im post­sozia­lis­ti­schen Rumänien

Masterarbeit, Universität Wien (Fakultät für Sozial­-wissen­schaften), 118 S.

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Abstract: Die vorliegende Masterarbeit untersucht die mit dem Über­gang zum Kapitalismus in Ru­mänien ein­setzen­de Ver­drängung der Roma aus ihren Wohnungen und deren Folgen ins­beson­dere für Ge­schlech­ter­ver­hält­nisse. Im Gegen­satz zur staats­sozialis­ti­schen Periode Rumäniens vor 1989, deren Ideologie auf Ver­staat­lichung und Gleichheit abzielte, sich gegen Klassen- und Kultur­unter­schiede wandte und Elends­viertel ebenso wie Prunk­bauten ab­lehnte, führten die polit­ökono­mische und gesell­schaftli­che Trans­formation und ins­beson­dere die Priva­tisie­rung und Kom­mo­difi­zie­rung von Wohnraum und Land im Post­sozialis­mus zu er­heb­licher Un­gleich­heit von Lebens­bedin­gungen und zur Ver­drängung und räum­lichen Segregation vieler Be­dürftiger, vor allem Roma. Die räumliche Verdrän­gung hatte vieler­orts die Errichtung von infor­mellen Roma-Sied­lungen in räumlich und sozial margina­lisierten Gebieten zur Folge, die mit der Wieder­be­lebung traditio­neller Roma-Ge­mein­schaften einher­ging. Damit verband sich zugleich die – im öffentlichen wie im akade­mischen Diskurs bisher kaum reflek­tierte – Re­traditio­na­li­sie­rung von Ge­schlechter­ver­hältnis­sen in der Roma-Com­mu­nity, die für Roma-Frauen vor allem ver­stärkte patriarchale Rollen­zu­schrei­bungen, erhöhte soziale Kontrolle, zusätz­liche Care-Arbeit und räum­liche Isolation be­deutete.

Hochschulschrift (Masterarbeit); Betreuerin: Gabriele Michalitsch

u:theses ist das Hochschulschriften-Repositorium der Universität Wien.

UB Wien: utheses.univie.ac.at/detail/70120

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