Sinto-Mausoleum in Halle vor Sanierung

Juli 7th, 2024  |  Published in Geschichte & Gedenken

Deutschland: Das Mausoleum in Osendorf wird saniert (Foto: Radio Corax)Erfolg für Erinnerungskultur und Denk­mal­schutz der Stadt Halle (Saale): Das Sin­to-Mau­so­le­um in Osen­dorf, die Ruhe­stätte Josef Wein­lichs, wird sa­niert.

Deutschland: Die Stadt Halle (Saale) plant die Sanierung des als Baudenkmal eingestuf­ten Gebäudes, das um das Jahr 1915 als Mauso­leum für den Sinto Josef Weinlich, errich­tet wurde. Dem Objekt kommt nach Ein­schätzung der Landes­denkmal­be­hörde eine „ho­he denkmal­fach­liche Be­deutung“ zu. Es stellt in seiner Art und Weise ein seltenes (Bau-)Denkmal der natio­nalen Minder­heit der Sinti vor Aus­gren­zung, Depor­tation und Ver­nich­tung dar. Das Mausoleum ist derzeit in sehr schlech­tem Zustand und droht zu­sammen­zu­fallen. Die nunmehr mög­liche Re­konstruk­tion umfasst unter anderem die Er­tüch­ti­gung der Gründung des Gebäudes, des Mauer­werkes und der Tonnen­decke. Über­dies sollte die Holz­konstruk­tion aus­ge­tauscht, die Wieder­her­stellung der denkmal­gerechten Dach­ein­deckung erfolgen und die fehlende Tür­anlage original­getreu nach­gebaut und er­gänzt werden. Im Zuge der Sanierung sollen mög­lichst viele noch vor­handene Bauteile und -ele­mente Sanierung ein­ge­setzt bzw. wieder­ver­wendet werden.

Die Stadt Halle (Saale) freut sich über eine Förderung aus dem Denkmal­schutz-Son­der­pro­gramm der Be­auf­tragten der Bundes­regierung für Kultur und Medien in Höhe von 157.000 Euro für die Sanierung des Sinto-Mau­so­leums in der Karl-Meiß­ner-Stra­ße 42. Der Haus­halts­aus­schuss des Bundes hat dem Antrag der Stadt Halle (Saale) auf eine Zu­wendung zu­gestimmt.

Bürgermeister Egbert Geier betont:

Die Entscheidung ist eine sehr gute Nachricht für die Stadt. Die Zu­wendung des Bundes stärkt unser Bemühen, das stadt­geschicht­liche Erbe weiter zu pflegen und ein Stück unserer kulturellen Ver­gan­gen­heit zu bewahren. Ich danke allen Beteiligten, die sich für die Förderung des halle­schen Projekts stark gemacht haben: ins­beson­dere dem einzigen uns be­kannten Nach­fahren von Josef Weinlich, Dr. Henk von Iterson, dem Vor­sitzen­den des Zentral­rats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, dem halle­schen Bundes­tags­ab­geord­neten, Dr. Karamba Diaby sowie der Vor­sitzen­den des Kultur­aus­schusses des Bundes­tages, Katrin Budde.

Fachbereichsleiterin Jane Unger ergänzt:

Auch dank der Unterstützung aus der Zivil­gesell­schaft, hier ins­beson­dere aller im ‚Osen­dorf-Netz­werk‘ ver­tretenen Akteure, von Michael Viebig, dem Leiter der Gedenk­stätte Roter Ochse, der Autorin Simone Trieder und der Schülerin­nen und Schüler des Elisa­beth-Gym­na­siums, erhielt der Antrag weiteren Rücken­wind. Zu wichtigen Begleitern gehörten zudem der Verein Romano Sumnal, der Ver­band der Roma und Sinti in Sachsen, mit Gjulner Sejdi und Daniel Weißbrodt.

Die Gesamtkosten der Rekonstruktion sind mit rund 350.000 Euro veran­schlagt. Neben der Förderung aus dem Denk­mal­schutz-Son­der­pro­gramm des Bundes stehen Eigen­mittel der Stadt in Höhe von 35.000 Euro sowie Förder­mittel des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von 157.000 Euro zur Ver­fügung. Ziel der Stadt ist es, die Sanierung zeitnah um­zusetzen.

(Text: Stadt Halle)

Siehe auch:
Zentralrat dankt Stadt Halle für wichti­ges En­gage­ment zum Erhalt des denk­mal­ge­schütz­ten Sinti-Mau­so­le­ums in Osen­dorf, 5.7.2024

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