Im Porträt: Rosa Schneeberger ando kipo

Februar 24th, 2024  |  Published in Radijo/TV Erba

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Tschibtscha | 23.2.2024 | 26:17 min

Rosa Schneeberger im Porträt – Gespräch mit Emmerich Gärtner-Horvath

I adivesakeri 87-berschengeri pantsch berschen­ca ando logeri Lackenbach peli taj 4 berscha pra tscha­ven­gera cajtatar odoj iste li sina. Lakero dad taj leskere phrala duj berscha ando logeri Mauthausen sina, kaj o bara iste phager­nahi. Ratschas­kero habe sina kalo kafe taj eklik maro. Thud vaj lekva o tschave na prin­dschar­nahi. Tata habe sina ripengeri sumi, savi iste hanahi, kaj tena i bok len te tschinel. Buti iste lakeri daj ando logeri mindig kerlahi. O dschi­vipe lendar sar ande jek schtala ando logeri sina.

Die heute 87-Jährige kam mit fünf Jahren ins KZ Lackenbach und ver­brachte dort vier Jahre ihrer Kindheit. Ihr Vater und des­sen Brüder er­litten auch ein schwe­res Schicksal und kamen ca. zwei Jahre früher ins KZ Mauthausen, um dort im Steinbruch zu ar­beiten. „Eines Tages haben sie meinen Vater mit seinen Brüdern – sechs, sieben Brüder – ab­geholt, ob­wohl sie nix getan haben. Aber wegen Rassismus, weil sie Sinti waren und arme Roma. Alle haben sie geholt, weil wir nicht so waren, wie sie woll­ten“, er­zählte Rosa Schnee­berger bei einer frü­heren Ver­anstaltung in Oberwart. Emmerich Gärtner-Hor­vath hat nun mit der aus Wien stam­menden und in Villach leben­den Sinteza für Tschib­tscha/TV Erba ge­sprochen.

Wie sah der Alltag für ein fünfjäh­ri­ges Mädchen im KZ aus? Als Frühstück bekamen sie und ihre Familie (Mutter und drei Ge­schwister) schwarzen Kaffee und nur einen viertel Laib Brot. Milch, Butter oder Marmelade kannten die Kinder über­haupt nicht. Als warmes Essen gab es eine holzige Rüben­suppe, die sie essen mussten, um nicht zu ver­hungern. Tagsüber musste die Mutter ver­schiedene Arbeiten im KZ ver­richten und ihre Kinder bei einer Aufsichts­person lassen, wo sie bei jedem Wetter, ob Regen oder Hitze, auf den Feldern Steine sam­meln mussten. Am Abend durften sie in ihre so­ge­nannte Unterkunft zurück­kehren. Die ver­schiedenen Familien waren in einem Heuschober mit Ab­teilungen unter­gebracht, der einem Schweine­stall ähnlich kam. Es gab weder einen Ofen zum Heizen noch in der Nacht Decken zum Zu­decken. Zum Glück hatte die Familie Bett­zeug mit und musste so im Winter nicht frieren. Nur wenige über­lebten, eine von ihnen ist Rosa Schneeberger.

(Beitrag: TV Erba)

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