„Banyaerdő – Social Enterprise“ (Ungarn)

Februar 22nd, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Frauenrechte

2020 nominiert: das ungarsiche Projekt Banyaerdő (Foto: Banyaerdő)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Beschäftigungspro­jekt „Banyaerdő“ stellt Pro­dukte aus den natür­­li­chen Res­sour­­cen des länd­­lichen Dencsháza in Ungarn her. Damit wird insbesondere Roma-Frauen ohne Zu­gang zum Arbeits­markt ein Ein­kommen zu fairen Löhnen er­mög­licht. Das Pro­jekt war für die SozialMarie 2020 nominiert.

Projektträger: Udvarom Szociális Szövetkezet

Herausforderung: Frauen in Dencsháza (Süd­un­garn) sind aufgrund begrenzter Berufs­aus­bildungs- und Bildungs­mög­lich­keiten vom ersten Arbeits­markt aus­ge­schlos­sen. In margi­nali­sierten Dörfern und länd­lichen Gemein­den gibt es nur sehr wenige Be­schäf­tigungs­mög­lich­keiten außer­halb des natio­nalen öffent­lichen Arbeits­programms. Auch die lokalen Unter­nehmen haben nur begrenzt Zugang zum Markt außer­halb ihrer Dörfer und Regionen.

Idee: Banyaerdő verbindet lokales Fachwissen, um Produkte aus den natür­lichen Ressour­cen des länd­lichen Dencsháza her­zu­stellen und auf städtischen Märkten zu ver­kaufen. Wir arbeiten im Einklang mit der Gemein­schaft und den natürlichen Res­sourcen des Land­kreises Baranya. Unsere Produkte werden in den Wäldern und auf den Feldern des Dorfes her­ge­stellt und ge­sammelt. Unser Geschäfts­modell gewähr­leistet faire Löhne und eine gleich­berech­tigte Partner­schaft zwi­schen den Akteu­ren der Ge­meinde.

Akteur*innen: Die Zielgruppe des Projekts sind sozial marginali­sierte Com­munitys, ins­beson­dere Roma-Frauen. Banyaerdő arbeitet seit vielen Jahren mit dieser Gemein­schaft im Rahmen von örtlichen Com­muni­ty-Buil­ding-Pro­jek­ten zusam­men. Unser Team und unser Pro­gramm ko­operie­ren mit der Gemein­de und den Schulen von Dencsháza sowie dem Mecsekerdő-Na­tio­nal­park zu­sammen.

Wirkung: Innerhalb von weniger als einem Jahr nach dem Start von Banyaerdő haben wir unsere Produkte zu einer Marke ent­wickelt und sie in Budapest verkauft. Wir schlossen auch Partner­schaften für den Groß­handel mit unseren Pro­dukten direkt mit Miche­lin-Ster­ne-Res­tau­rants. Da die Gemeinden von Dencsháza seit der Gründung von Banyaerdő an der Gestal­tung und Ver­besserung des Unter­nehmens mit­gewirkt haben, fühlen sich die Men­schen vor Ort als Eigen­tümer des Unter­nehmens.

Transfer: Banyaerdő kann auch in anderen Regionen mit Wäldern und Land­wirtschaft um­gesetzt werden. Das Projekt kann auch an Orten erfol­greich sein, an denen das Sammeln von Nahrung er­laubt ist.

(Text: SozialMarie [engl.])

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