„Projekt DOM.ov“ (Slowakei)

Februar 2nd, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Rassismus & Menschenrechte

Der Weg zum Eigenheim: Projekt Domov in der Slowakei (Foto: Projekt DOM.ov)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das „Projekt DOM.ov“ („Projekt Zu­hau­se/Ei­gen­heim“) ermöglicht margina­li­sier­ten Roma in der Slo­wa­kei, mittels Mikro­krediten und Unter­stützung zu einem Eigen­heim zu gel­angen, das die Fami­lien selbst er­richten. Das Pro­jekt wurde 2020 mit dem 1. Preis aus­­ge­zeichnet.

Projektträger: Marián Zeman (Website)

Herausforderung: Den Roma-Gemeinschaften in der Slowakei fehlt es an sicherem Wohn­raum und an den finan­ziel­len Mitteln für den Erwerb eines Eigenheims. Das Pro­jekt DOM.ov („Pro­jekt Zuhause/Ei­gen­heim“) unter­stützt Familien und Einzel­per­sonen aus mar­gi­nali­sierten Roma-Ge­mein­schaf­ten bei der Finan­zierung, dem Bau und dem Erwerb von Wohn­eigentum durch Mikro­kredite, um die gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Armut zu be­enden.

Idee: Das Ziel von Projekt DOM.ov ist es, margina­li­sierten Gemein­schaften Zugang zu integra­tivem Wohnraum zu ver­schaffen. Das Projekt zielt auf die sozialen und finan­ziellen Hinder­nisse ab, die Familien aus Roma-Ge­mein­schaf­ten den Zugang zu an­ge­mes­se­nem Wohnraum er­schweren. Mit der Unter­stützung lokaler Ge­meinden berät Projekt DOM.ov mar­gina­lisierte Familien beim Zugang zu finan­zieller Unter­stützung, beim Erwerb von Grund­stücken und beim Bau und Besitz ihres neuen Zu­hauses.

Akteur*innen: Die wichtigsten Akteur*innen sind die Klienten/Bau­herren und ihre Familie. Auch die Gemein­den und ihre Re­prä­sen­tan­ten spielen eine Schlüssel­rolle bei der Organi­sation der Projekt­um­setzung in ihren Dörfern. Das viel­fältige Team von Sozial­arbeitern des Projekts DOM.ov unter­stützt sowohl die Klienten als auch die Gemeinden. Die Slovenská sporiteľňa bank (Slowa­ki­sche Sparkasse der Erste Bank Gruppe) er­mög­licht den Zugang zu Mikrokrediten zur Finan­zierung des Baus der neuen Häuser.

Wirkung: Der Zugang zu sicherem und hoch­werti­gem Wohnraum hat den Lebens­standard unserer Klienten – ins­beson­dere ihrer Kinder – ver­bessert. Margi­na­lisierte Gemein­schaften haben nicht nur die Mög­lichkeit, ein eigenes Haus zu besitzen, son­dern erwerben auch finan­zielle Kom­petenzen, Selbst­ver­trauen und berufliche Fähig­keiten. Dies hat zu besseren Gesund­heits-, Bildungs- und sozialen Bedin­gungen für die Kinder geführt; es ist eine Chance, die gene­ra­tionen­übergreifende Armut zu be­enden.

Transfer: Das Projekt ist auf jedes Dorf, jede Gemeinde oder Stadt mit einer mar­gina­li­sierten Roma-Ge­mein­schaft übert­ragbar. Das Projekt DOM.ov ist derzeit in Dörfern in drei von acht Regionen der Slowa­kei aktiv – in den Regio­nen Prešov, Košice und Banská Bystrica.

Würdigung der Jury: Die Familien bauen sich ein neues Leben. Nicht nur ein neues Haus, nicht nur ein neues Zuhause. Projekt DOM.ov be­reitet sowohl die Familien als auch die Ver­antwort­lichen der ländlichen Gemein­den sorg­fältig vor. Das braucht Zeit, gute drei Jahre. Die Roma-Fa­mi­lien bauen sich ihr Haus auf einem er­schlos­se­nen Grundstück und unter An­leitung selber. Sie zahlen den dafür not­wen­di­gen Mikrokredit viele Jahre an die örtliche Spar­kasse zurück. Bei all dem werden sie sozial­arbeite­risch begleitet. Ein sozial in­no­vati­ves Gesamt­pro­gramm mit klarem Ziel: An­ge­mes­senes Wohnen wirkt ge­sund­heits­fördernd, inklusiv und ins­gesamt be­freiend. Vor allem für die Kinder.

(Text: SozialMarie [engl.])

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