ROMANES: Ausstellung im Parlament

Dezember 11th, 2023  |  Published in Romani, Veranstaltungen & Ausstellungen

Romanes: Ausstellung im ParlamentDas österreichische ROMANES. 30 Jahre Anerkennung – 600 Jahre in Österreich

Ausstellung zum Volksgruppentag im Parlament
Eröffnung: 12.12.2023, 16:15 Uhr | Ort: Auditorium im Parla­ment, Wien | Aus­stel­lungs­dau­er: 13.12. bis 20.12.2023

Ausstellung im Auftrag des Österrei­chi­schen Parla­ments an­­läss­lich des 30-jäh­rigen Jubi­läums der An­er­ken­nung als Volks­gruppe in Österreich am 16.12.1993. Eine Zu­sam­men­arbeit von [romani] PROJEKT, Akademie Graz, Pho­nogramm­archiv der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaften, Roma­no Centro und Roma-Service

Mit der Volksgruppenanerkennung am 16.12.1993 bekennt sich die Re­publik Öster­reich zum Schutz und zur Pflege des Ro­manes als in­tegra­ler Be­stand­teil der ethno­kul­tu­rel­len Vielfalt Öster­reichs. Damit ist eine euro­päi­sierte indische Sprache, die seit min­des­tens 600 Jahren im heu­tigen öster­reichi­schen Terri­to­rium ge­spro­chen wird, offi­zielle Min­der­hei­ten­sprache bzw. Volks­grup­pen­sprache ge­worden. Zum 30-jährigen Jubiläum der Anerkennung der Volksgruppe der Rom*nija in Öster­reich stellt die Aus­stel­lung die Sprache Romanes vor – mit ihrer Ver­anke­rung in Indien und Europa, mit ihrem beson­deren sprach­lichen Reichtum und mit dem litera­ri­schen Schaffen in Ös­terreich.

Die Vielfalt des Romanes wird am Beispiel von sechs dokumentier­ten und in Öster­reich gespro­chenen Varie­täten des Romanes vor­ge­stellt: Arli-Ro­manes, Burgenland-Ro­manes, Gurbet-Ro­manes, Kalderaš-Ro­manes, Lovara-Ro­manes und Servika bzw. ost­slo­waki­sches Romanes. Die Varietät des Sinti-Ro­manes bleibt auf Wunsch der Sinti*ce un­be­rück­sich­tigt. Romani und Romanes sind die All­gemein­bezeich­nun­gen für die Sprache der größten und viel­fäl­tigsten Minder­heit Europas, den Rom*nija. Im deutschen Sprach­raum wird meist die Bezeich­nung Romanes ver­wendet. Inter­natio­nal ist die Be­zeich­nung Romani üblich.

Im Zentrum der Ausstellung steht ein Ausstellungsfilm (12 min) – mit einer animier­ten Wortreise über die Migration von Indien nach Europa, mit den frühes­ten Ton­doku­menten des Romanes, mit State­ments zu und in Romanes von Ver­tre­ter*in­nen der Volks­gruppe zum Thema „So si tuke šukar? / Was ist für Dich schön?“, die es auch er­mögli­chen, ver­schiedene Varietäten des Romanes zu hören, und mit einem Einblick in das neue digitale For­schungs­archiv www.romani-project.org.

Dazu geben Ausstellungsposter die Möglichkeit zur Vertiefung in die sprachliche Vielfalt des Romanes und seine Gefähr­dung. Sie zeigen den Wandel zur öffent­lichen Ver­wendung von Romanes in Medien und Literatur. In der Schwer­punkt­ausgabe des Literatur­magazins LICHTUNGEN wird das lyrische Schaffen in Romanes in Öster­reich exempla­risch vor­gestellt. Eine Auswahl an zwei­sprachigen Maga­zinen und Büchern lädt zur weiteren Aus­einander­setzung ein.

Kuratiert von Dieter W. Halwachs und Astrid Kury in Zusammenarbeit mit Danijela Cicvarić, Christiane Fennesz-Juhasz, Emmerich Gärtner-Horvath und Mozes F. Heinschink. Ko­ope­ra­tions­part­ner der Aus­stellung sind die Vereine Romano Centro in Wien und Roma-Service in Klein­bach­selten/Bur­gen­land. Mit Beiträgen von Fevzije Bahar, Ivana Bocko, Gergana Chapaeva, Rebecca Anca Covaciu, Barka Emini, Emmerich Gärtner-Horvath, Susanne Horvath, Alisa Jovanović, Mile Jovanović, Kiara Kamer, Rabie Perić, Zaklina Radosavljević, Justin Sarközi und Nuna Stojka.

Ausstellungsgestaltung: Alexander Kada, Linda Schneider | Aus­stel­lungs­texte: Dieter W. Halwachs und Astrid Kury | Lek­torat: Heidi Oswald | Video­bei­träge von Lilo Hohenberger (Il­lustra­tion und Anima­tion) und Lea Titz (Regie, Kamera, Schnitt), Mozes F. Heinschink (Über­setzung), Roland Zumbühl (Ton), Julian Tapprich (Unter­titel, Mon­tage), Gen Seto (Sound­design) | For­schungs­archiv www.romani-project.o­rg: Valentin Edelsbrunner (Pro­gram­mie­rung) | Linda Schneider (Ge­staltung)

(Text: Akademie Graz)

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