Gedenkveranstaltung in Lackenbach

November 21st, 2023  |  Published in Geschichte & Gedenken, Radijo/TV Erba, Veranstaltungen & Ausstellungen

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Tschibtscha | 20.11.2023 | 9:13 min

Gondolipeskero mulatintschago ande La­cken­bach 2023 — Ando 23. novemberi 1940 o aguno „Gutshof“ o „Zigeunerlager Lackenbach“ kerdo ulo. O ande tscha­pime Roma, but lendar tschave sina iste buti ker­nahi taj 10 pro­centi loj pu­mara butjatar usch­tid­nahi o avre 90 pro­centi le habeske taj pibeske le lo­geris­kere scherostar lim ulo. Ando 1. Novem­beri 1941, 2.335 dschene ande tschapim sina. Le valami 4.000 Ro­mendar taj Sintijendar ando terno dschend 1941, 2.000 ando logeri Lodz/Litz­mann­stadt taj paloda ando mur­da­ri­pes­kero logeri Chelm­no/Kulm­hof ledschim ule. 300 schel dschi 400 i befrajung le logeristar Lackenbach duach o rus­titike nimci ando april 1945 prik dschivde. Ando 6. oktoberi 1984 na dur le agune lo­geristar jek gon­doli­pes­kero than le ledschime taj mur­darde Romenge kerdo ulo.

Am 23. November 1940 wurde in einem ehemali­gen Gutshof das „Zigeuner­lager La­cken­bach“ ein­ge­richtet. Die Zahl der inhaf­tierten „Zigeuner“ schwankte nor­maler­weise zwischen 200 und 900, ein Drittel davon waren Kinder. Sie lebten in Ställen und Scheunen unter primit­ivsten Be­dingun­gen und mussten Zwangs­arbeit leisten. Zwischen acht und elf Stunden betrug die tägliche Arbeits­zeit. Sie wurden von der Lager­leitung an ver­schie­dene Betriebe, z. B. an land­wirt­schaft­li­che Gutshöfe, Bauern­höfe, Forst­betriebe und Ziegeleien „ver­liehen“ oder beim Straßenbau ein­gesetzt. Die Zwangs­arbeiter er­hielten zirka 10 Prozent des Lohnes. Den Rest behielt sich die Lager­leitung für Kost und Ver­pflegung ein. Am 1. Novem­ber 1941 er­reichte die Zahl der Lager­insassen den Höchst­stand von 2.335 Pe­rsonen. Von den ins­gesamt rund 4.000 im Lager Lackenbach inter­nierten „Zigeunern“ wurden im Herbst 1941 2.000 in das Ghetto Lodz/Litz­mann­stadt und von dort später ins Ver­nich­tungs­lager nach Chelm­no/Kulm­hof de­portiert. 300 bis 400 Häftlinge erlebten die Be­freiung des Lagers Lacken­bach durch sowje­tische Truppen im April 1945.

Die Gebäude des ehemaligen „Zigeunerlagers“ Lackenbach exis­tieren heute nicht mehr. Sie wurden in den 1970er Jahren ab­gerissen und das Gelände zum Teil mit Ein­fami­lien­häusern überbaut. Auf Anregung der öster­reichi­schen Opfer­verbände wurde am 6. Okto­ber 1984 unweit des ehe­maligen „Zigeunerlagers“ ein Mahnmal für die hier inter­nierten und von hier de­por­tierten Roma und Sinti er­richtet.

(Beitrag: TV Erba)

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