„Modro pekari, batschi Marcipan“
Oktober 26th, 2023 | Published in Radijo/TV Erba
Radijo Erba & TV Erba
Tschibtscha | 25.10.2023 | 6:41 min
Kenvakeri presentacija/Buchpräsentation „Blauer Bäcker, Onkel Marzipan“: Am Freitag lud das Ungarische Medien- und Informationszentrum zur UMIZ4KIDS-Buchpräsentation ins Kulturhaus Unterwart ein.
Mro anav Emmerich Gärtner-Horvath hi, me 1962 Erbate upro them ajom, me o schero andar o farajn Roma-Service som taj o anglebeschaschi le flogoskere grupnengere bajrotistar le Romendar andi Austrija. Mre gondi mra butjatar hi: „Me valaso te micinel kama!“, „Tikne jomi feder hi, sar nisaj jomi.“ „Upre te del, nan jek opcijona.“ Le berscheha 1993 uschtidija i flogoskeri grupn le Romendar o politischi aunprindscharipe. Ojs botakero schero le farajnistar Roma-Service upre mange dijom, i kultura le burgenlanditike Romendar upre te likerel taj te dokumentirinel. Ando barikanipe mra butjatar terdschol o upre likeripe la Romano tschibtschatar, pal dschumipe la diskriminacijatar taj segregacijonatar. Mri buti paschlol ando Romano sikadipe taj prikbescharipe andar i nimtschki andi Romani tschib. Khetanbutschalinipe le Romengere organisacijenca, adaj taj te priko granici.
Jek barikani joma sina o khetanbutschalinipe le ungrike medijengere- taj informacijakere centrumiha, saveskeri buti ando tel- taj bajderdipe la ungrika tschibtschatar paschlol. Me man pedar o aunphutschipe loschantschom, o verktscha le uprike poesijaschistar László Devecsery andi Romani tschib prik te bescharel, kaj te amare tschave pumen odole pisimaschiha donde te bescharen. Kaj o ischkolaschkiji taj ischkolaschtscha jek dikipe le historijendar te uschtiden, jek workshop ando sikadipeskero pomoschago le Roma-Servicejistar telal i pomoschagoskeri meschterkija, Susanna Gärtner-Horvath, kerdo ulo. Me igen vojaschno som, kaj o tschave adala schukar kipi kerde taj ande but tschibtschakere kenvi le UMIZ-istar ar dim on. La cukunftake, jek khetanbutschalinipe le mindenfelitike flogoskere grupnenca ando cilo Burgenland mange kivaninav!
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des „Blauen Bäckers“ und „Onkel Marzipan“, den beiden Protagonisten der neuen Kinderbücher, die in den Volksgruppensprachen des Burgenlandes verfasst und präsentiert wurden. Der mehrfach ausgezeichnete Künstler László Devecsery aus Steinamanger schrieb die in Reimen verfassten Episoden um den phantasievollen Bäcker, dessen Traum es ist, alle Brote, Weckerl, Kipferl, Semmel in blauer Farbe zu backen bzw. den kuriosen Zuckerbäcker Onkel Marzipan, der sich ganz und gar seiner Leidenschaft hingibt, alles, was ihn umgibt, aus Marzipan herzustellen. Emmerich Gärtner-Horvath hat die Geschichten ins Romani übersetzt. Die Illustrationen wurden im Rahmen eines grenzüberschreitenden Zeichenwettbewerbs, an dem sich über 100 Kinder und Jugendliche beteiligt haben, angefertigt.
Aus dem Vorwort von Emmerich Gärtner-Horvath:
Mein Name ist Emmerich Gärtner-Horvath, ich wurde 1962 in Oberwart geboren, bin Obmann des Vereines Roma-Service und Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma in Österreich. Die Leitgedanken meiner Arbeit lauten: „Ich will was bewegen!“, „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.“ bzw. „Aufgeben ist keine Option.“ Mit dem Jahr 1993 erhielt die Volksgruppe der Roma politische Anerkennung. Als geschäftsführender Obmann des Vereins Roma-Service habe ich mir die Aufgabe gestellt, die Kultur der Burgenland-Roma zu fördern, zu bewahren und zu dokumentieren. Im Zentrum meiner Aktivitäten steht der Erhalt des Roman, des Romani-Dialektes der hiesigen Volksgruppe. Der Erhalt der Sprache ist ein bestimmender und für die Zukunft immens wichtiger Faktor der inneren und äußeren Identität der Volksgruppe. Die Bewahrung, Belebung und Weitergabe des Roman ist die vielversprechendste Strategie, der Diskriminierung und Segregation, letztlich dem Verschwinden der Roma im Burgenland, entgegenzuwirken. Meine Arbeitsschwerpunkte liegen folglich im Romanunterricht sowie auf der Erweiterung der romansprachigen Textbasis durch Veröffentlichungen und Übersetzungen. Kooperationen mit den bestehenden Roma-Vereinen sowie Organisationen im In- und Ausland ergänzen die Bestrebungen nach einer Emanzipation der Volksgruppe im nationalen wie internationalen Zusammenhang.
Ein Schritt in diese zukunftsweisende Richtung war auch die Zusammenarbeit mit dem Ungarischen Medien- und Informationszentrum, dessen Bestrebungen auf die Fortführung, Bewahrung und Weitergabe der ungarischen Volksgruppensprache liegen. Ich freute mich über die Anfrage, die Werke des ungarischen Dichters László Devecsery ins Romani zu übersetzen, um sie auch unseren Kindern zugänglich zu machen. Um den Schülern einen Bezug zu den Geschichten zu vermitteln, wurden diese im Rahmen eines Workshops in der Lernbetreuung des Vereins Roma-Service unter der Leitung von Susanna Gärtner-Horvath aufgearbeitet. Ich bin stolz, dass die Kinder wunderschöne Bilder gemalt haben und diese in den mehrsprachigen Büchern des UMIZ publiziert werden. Ich hoffe weiterhin auf gute Zusammenarbeit und auf den langjährigen Fortbestand und das gelebte Miteinander der verschiedenen Volksgruppen im Burgenland!
(Beitrag: TV Erba)