One day we shall celebrate again: RomaMoMA

Juni 19th, 2022  |  Published in Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Ausstellung in Kassel 2022 (Foto: Joanna Warsza via ERIAC)Die OFF-Biennale Budapest startete 2015 als basis­demo­kra­ti­sche Bewe­gung zur Stär­kung der Un­abhän­gig­keit, Wider­stands­kraft und Wir­kungs­macht der lo­ka­len Kunst­szene in Ungarn. Auf der Documenta in Kassel prä­sen­tiert OFF zwei Aus­stel­lungs­pro­jekte und eine Pub­li­kation.

documenta fifteen
Fridericianum, 18. Juni bis 25. Sept. 2022
Friedrichsplatz 18, Kassel

Das erste Projekt ist eine langfristige Kooperation mit dem Euro­pean Roma Insti­tute for Arts and Culture (ERIAC): Hier werden Kunst­werke gezeigt, die die Frage nach der (Un-)Mög­lich­keit eines RomaMoMA (Roma Museum of Contemporary Art) stellen. Die Aus­stellung [mit Arbeiten von: Daniel Baker, János Balázs, Robert Gabris, Sead Kazanxhiu, Damian Le Bas, Małgorzata Mirga-Tas, Mara (Omara) Oláh, Tamás Péli, Selma Selman, Ceija Stojka] be­richtet von der un­erzählten Ver­gangen­heit und sich neu ent­falten­den Gegen­wart von Ro­ma-Künst­ler*in­nen. Ver­schiede­nen Künst­ler*in­nen­gene­ra­tio­nen und ihre unter­schied­lichen Po­sitio­nen werden durch eine Instal­lations­methode zur Geltung ge­bracht, die die Idee eines RomaMoMA sowohl konstru­iert als auch de­konstru­iert: Es er­scheint als ima­ginärer, trans­nationaler Raum.

Das zweite Projekt spielt in unmittelbarer Nähe der Fulda. Hier wurde ein Raum konstruiert, der kon­zeptuell zwi­schen Spielplatz, Schrott­platz und Bau­stelle os­zilliert – alle­samt Orte der Kreativität, der Trans­gression, des Mülls und der Re­genera­tion. In und um den Boots­verleih Ahoi wird der Raum von zahl­reichen Ak­teur*in­nen genutzt und ver­ändert: Künst­ler*innen, Kollek­tive, Archi­tekt*innen und Kindern ent­wickeln neue Gesell­schaften.

Die Projekte von OFF werden von einer Publikation begleitet, die sich mit den vielen Aspek­ten des Begriffs Un­abhän­gig­keit befasst und die Wirkungs­macht von Kollek­tivität unter­sucht. Sie wird von der Re­daktions­plattform On the Same Page realisiert, die als ex­perimen­telle Pub­likations­methode unter dem Dach der OFF- Bien­nale Budapest ent­wickelt wurde und an der Teil­nehmer*in­nen und Organisator*innen der OFF-Bien­nale-Aus­gabe von 2021 be­teiligt sind.

OFF-Biennale Budapest:

Das zunächst von einer Handvoll Kunstexpert*innen initiierte und getra­gene tem­poräre Projekt hat sich seit­dem zu einer un­abhän­gigen Plattform der künstlerischen Aus­einander­setzung mit aktuellen Heraus­forderun­gen entwickelt. Dabei werden die zugrunde­liegenden Diskurse und Ko­opera­tionen von Künst­ler*innen, Kura­tor*innen, For­schenden, Studie­renden und ver­schie­denen Bevöl­kerungs­gruppen auf lokaler wie auch auf inter­natio­naler Ebene unter­stützt und be­gleitet. OFF hat sich niemals um öffent­liche Mittel in Ungarn be­worben und die Zu­sammen­arbeit mit staat­lichen Kunst­institutionen ver­mieden, eine Haltung, die zwar den grund­legenden Prin­zipien des Projekts im Hin­blick auf Koope­ration, Austausch und eigent­lich auch einem Agieren im Sinne des Gemein­wohls wider­spricht, jedoch als un­umgäng­lich er­achtet wird, um die freie Meinungs­äußerung und pro­fes­sionelle Integrität auf­recht­zu­erhal­ten. Die dritte OFF-Bien­nale Buda­pest fand vom 23. April bis 30. Mai 2021 statt.

→OFF-Biennale Budapest’s Website

Ko-Kurator*innen: Daniel Baker, Ethel Brooks, Tímea  Junghaus, Miguel Ángel Vargas
Berater*innen:
Eszter György, Angéla Kóczé, Anna Lujza Szász, Teri Szűcs
Partner*innen:
ERIAC – European Roma Institute for Arts and Culture
Mitwirkende:
East Europe Biennial Alliance

(Text: documenta-fifteen.de)

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