Tamás Jónás: Geröll

April 17th, 2022  |  Published in Literatur & Bücher  |  1 Comment

GeröllAusgewählte Gedichte (1994–2016)
Aus dem Ungarischen von Anne-Marie Kenessey, KLAK-Verlag: Berlin 2021

„Ich begann zu schreiben, weil ich nicht verstand, was ich tat.“

Wie niemandem im Ungarn seiner Genera­tion ge­lingt es Tamás Jónás, mit großer Tiefe und Liebe zur viel­fälti­gen Form, Licht auf soziale Ver­hält­nisse und das Schick­sal der Men­schen am Rande zu werfen. Seine Er­fahrun­gen haben sein Bewusst­sein geformt und ihn nie los­gelassen. Tamás Jónás steht unter den Ein­flüssen und in der Tradition der un­gari­schen und euro­päi­schen Literatur. Als Rom wegen seiner Herkunft als Min­der­heiten­schrift­steller ge­lesen zu werden, wird ihm nicht gerecht und lehnt er ab. Dieser Gedicht­band il­lustriert dies auf ein­drückliche Weise. Er vereint, aus­gewählt von Anne-Ma­rie Ke­nes­sey, erst­malig Gedichte aus allen acht bis­lang in Ungarn ver­öffent­lich­ten Bänden aus den Jahren 1994–2016.

Tamás Jónás ist voller Geschichten über die Armut, das Aus­ge­liefert­sein, über Schmerz, Liebe, über den Körper, über Reich­tum, Glück und da capo: über die Armut, er ist voller Ge­schich­ten und vol­ler Talent.
Péter Esterházy, ungarischer Schriftsteller und Essayist (1950–2016)

Tamás Jónás schont sich nicht, schont niemanden. Er schöpft aus dem nack­ten, pral­len, schmerz­vol­len Leben.
Anne-Marie Kenessey, Übersetzerin

Tamás Jónás, wurde 1973 im nordungarischen Ózd geboren und lebt heute in Szombathely. Er arbeitet als Pro­gram­mierer und Journalist. Bisher ver­öffent­lich­te er acht Gedicht­bände in ungari­scher Sprache. Für sein schrift­stel­leri­sches Werk, das auch viele Er­zählun­gen umfasst, erhielt er zahl­reiche Preise und Sti­pendien, u.a. den un­garischen AEGON-Kunst­preis 2009 für den Gedicht­band Önkéntes vak (Der frei­willig Blinde) und auf Empfeh­lung von Péter Esterházy das Herder-Sti­pen­dium 2002, das ihm einen ein­jährigen Auf­enthalt in Wien er­mög­lichte. Auf Deutsch er­schien 2006 der Erzähl­band Als ich noch Zigeuner war (Kortina, Budapest) und 2008 der Band Fünfunddreißig mit Er­zäh­lun­gen und Ge­dichten (büroAbrasch, Wien), bei­de Bände über­setzt von Clemens Prinz.

(Text: KLAK-Verlag)

In dROMa 54 erschienen 2018 ein langes Interview mit dem Autor (Irgend­wo im Nir­gend­wo. Der Autor Tamás Jónás im Ge­spräch) und zu­letzt, in der Win­ter-Aus­gabe 2021, die Weih­nachts­er­zäh­lung Der ge­stoh­lene Baum.


Responses

  1. dROMa-Blog | Weblog zu Roma-Themen | dROMa 65: „Nachbarn / Nochbertscha“ says:

    Mai 16th, 2022 at 16:36 (#)

    [...] Tamás Jónás aus Szombathely aus­ge­wählt, von dem gerade ein neuer Lyrik­band (mehr hier) er­schienen [...]