Ausstellung „Was heißt hier Minderheit?“

März 24th, 2022  |  Published in Veranstaltungen & Ausstellungen

Deutschland: Ausstellung im Bundestag in Berlin. Katrin Göring-Eckardt mit Kurator Robert Lorenz (Foto: DBT/Werner Schüring) Wanderausstellung „Was heißt hier Min­der­heit?“ im Deut­schen Bun­des­tag vi­rtu­ell er­öff­net. Die Aus­stel­lung ist bis zum 8. April 2022 im Paul-Lö­be-Haus zu sehen.

Am 16. März 2022 wurde die interaktive Wander­aus­stellung „Was heißt hier Minder­heit?“ im Deutschen Bundestag vir­tuell durch Bundes­tags­vize­prä­siden­tin Katrin Göring-Eck­hardt eröffnet. Die Wander­ausstellung ist die erste gemein­same Prä­sentation der vier autoch­thonen natio­na­len Minder­heiten und Volks­grup­pen Deutsch­lands – der Lausitzer Sorben, der deut­schen Sinti und Roma, der dänischen Min­der­heit und der friesischen Volks­gruppe – sowie der Spre­cher­gruppe Niederdeutsch.

Die Ausstellung ermöglicht eine Beschäftigung mit den fünf Gruppen und stellt dabei auch die Mehrheits­bevöl­kerung betref­fende Fragen nach Identität und dem Ver­hältnis von Eigenem und Fremdem. Jede der sechs Aus­stellungs­statio­nen unter­scheidet sich durch ihre einzig­artige Architektur. An bei­spiel­haften Erzählun­gen wird Einblick in die span­nungs­reiche Bezie­hungs­geschichte zur Mehrheits­gesell­schaft ge­geben, die Zwischen­mensch­liches ebenso be­rührt wie ein weites staat­liches Geschichts­feld der Minder­heiten­politik. Eine Zentral­station infor­miert die Besucher der Aus­stellung zu den minder­heiten­politi­schen Rahmen­bedingun­gen und Schutz­abkommen in Deutsch­land und Europa.

Motivation und Ziel der Ausstellung ist es, Wissensdefizite zu den vier autochthonen Min­der­heiten und der Sprecher­gruppe Nieder­deutsch in Politik und Gesell­schaft ab­zubauen, Interesse zu wecken und das Verständnis für Belange, Kultur und Sprachen der Minder­heiten als wichtigen Bestand­teil einer viel­fältigen Gesell­schaft zu fördern.

Die im Deutschen Bundestag erstpräsentierte Ausstellung ist ein gemein­sames Projekt des Min­der­heiten­rates der vier autoch­tho­nen nationalen Min­derheiten und Volksgruppen Deutsch­lands sowie des Bundesraats för Nedderdüütsch. Nach vier Jahren inten­siver Vor­bereitungs­zeit wird die Wander­ausstellung nun bis 2027 bundesweit an ver­schiedenen Standorten in allen 16 Bundes­ländern zu sehen sein. Interes­sierte Institutio­nen sind ein­geladen, die Ausstellung vor Ort zu prä­sen­tieren. Den Link zur virtuellen Er­öffnung der Aus­stellung finden Sie hier: www.bundestag.de.

Die multimediale Ausstellung wurde durch das Minder­heiten­sekre­tariat unter der Projek­tleitung von Judit Šołćina/Scholze kon­zipiert und erstellt. Ver­antwortlich für das Projekt­ma­nage­ment sind Johanna Panse und Veronika Bjarsch. Kurator der Aus­stel­lung ist Dr. Robert Lorenc. Ge­staltet wurde die Aus­stellung von buerojolas Berlin, der Aus­stellungs­bau erfolgte durch die Firma rotes pferd, Berlin.

Wissenschaftlich begleitet und beraten wird die Wanderausstellung durch ein Experten­gremium mit Ver­tretern fol­gender Institu­tionen der fünf Gruppen: des Doku­menta­tions- und Kultur­zentrums Deut­scher Sinti und Roma Heidelberg, des Nieder­deutsch­sekreta­riats Hamburg, des Nordfriisk Instituut Bräist/Bred­stedt, der Ostfriesischen Landschaft, Plattdüütsk­büro Auerk/Aurich, des Seelter Buund Seelter­lound/Sa­terland, des Serbski muzej/Sor­bischen Museums Budyšin/Bautzen, der Städti­schen Samm­lun­gen, Serbski muzej/Wen­di­sches/Mu­seum Chóśe­buz/Cottbus so­wie der Sydsles­vigsk Forening Flens­borg/Flensburg. Die Wan­der­aus­stell­ung wird durch das Bundes­ministe­rium des Innern und für Heimat ge­fördert.

Im Namen des Minderheitenrates der vier autochthonen na­tio­nalen Minder­heiten und Volks­gruppen Deutschlands sprach des­sen Vor­sitzen­de Gitte Hougaard-Werner allen am Aus­ste­llungs­projekt Be­teiligten ihren aus­drückli­chen Dank aus:

Durch den professionellen und unermüdlichen Einsatz von Projekt- und Experten­team, von Gestal­tern und Aus­stellungs­bauern ist eine facetten­reiche, informa­tive und an­schauliche Ausstellung ent­standen, die auf ihrem Weg durch die Republik Auf­merksam­keit erregen und dringen­des Interesse wecken wird. Dessen bin ich mir sicher, und dafür möchte ich allen Beteiligten unse­ren großen Dank und große An­erkennung aus­sprechen. Ebenso gilt unser Dank dem Bundes­ministerium des Innern und für Heimat, das es mit groß­zügigen Förder­mitteln er­möglicht hat, die Ausstellung über den zunächst ge­planten Umfang hinaus zu einer anspruchs­vollen, multi­medialen Prä­sentation zu ent­wickeln. Und natür­lich gilt unser Dank ins­beson­dere der Prä­sidentin des Deutschen Bundes­tages und seinen Mit­gliedern, die sich für eine Eröffnung der Aus­stellung im eigenen Hause stark ge­macht und diese heute möglich ge­macht haben.“

Die vom 17. März bis zum 8. April präsentierte Ausstellung kann unter Beach­tung der gelten­den Pande­mie-Be­stimmun­gen montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im Paul-Löbe-Haus be­sucht werden. Weitere Infor­matio­nen finden Sie unter www.bundestag.de. Die Ausstellung soll mit einer Finissage am 4. April aus dem Bundes­tag ver­ab­schiedet werden.

Informationen zur Wanderausstellung und den Buchungsmög­lich­keiten finden Sie auch auf der aus­stel­lungs­eigenen Webseite www.washeissthierminderheit.de.

(Text: Minderheitensekretariat)

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