O schtar momeltscha upri adventiskeri keresuja

Dezember 16th, 2021  |  Published in Brauchtum & Tradition, Radijo/TV Erba

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Tschibtscha | 15.12.2021 | 4.59 min | Redaktion: Adolf Gussak | Kamera/Schnitt: Elias Gärtner-Horvath

Schtar momeltscha thabonahi upri adventis­keri ke­re­suja. Mirno sina, asaj mirno, hot te schu­nel sina, sar o mo­meltscha te vakerel kes­dinde. I erschti mo­meli phari diha cidija taj phen­tscha: „Me mirnipe butscho­jav. Mro udud thabol, ham o manuscha na kamna mir­nipe, on na kamen man.“ Lakero udud min­dig tik­neder ulo taj akor ar gelo.

I dujti momeli jagarlahi taj jagarlahi taj phentscha: „Me patschaji­pe butscho­jav. Te me na som buter pe­kamlo. O manu­scha na kamna nischta le Devlestar te dschanel. Nan buter bari­kano, hot me tha­bojav.“ Jek diha duach o kher cidija taj i mo­meli ar sina.

Mirno taj igen brigaschno phentscha akan i triti momeli: „Me kamipe butschojav. Man buter sor nan te thabol. O manu­scha upri rik man terdscha­ren. On tschak pumen diken taj na le avren, saven te kam­nahi.“ Taj jeke lejcti upre tha­boji­peha te lakero udud ar sina.

Akor jek tschau ando kher alo. Ov o momeltscha aun dikla taj phentscha: „He, he, tumen iste thabon taj na troman ar te dschal!“ Taj akor te rol kes­dintscha. Akor te i schtarti mo­meli uso alav ali. Oj phen­tscha: „Ma dara! Asaj dur me thabojav, schaj amen te o avre momeltscha papal aun dschiv­dscha­ras. Me gon­dolipe butscho­jav.

Jeka sakaha o tschau jek udud la momeltschatar lija taj o avre mo­meltscha papal aun dschiv­­dschar­tscha.

Die vier Kerzen am Adventkranz

Vier Kerzen brannten am Adventkranz. Es war still, so still, dass man hörte, wie die Kerzen zu spre­chen be­gan­nen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Men­schen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und ver­losch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Auch ich bin über­flüssig. Die Men­schen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luft­zug wehte durch den Raum und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu bren­nen. Die Men­schen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die an­deren, die sie lieb­haben sollen.“ Und mit einem letzten Auf­flackern war auch dieses Licht aus­gelöscht.

Dann kam ein Kind ins Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und es fing an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab’ keine Angst! So­lange ich brenne, können wir auch die an­de­ren Kerzen wieder an­zünden. Ich heiße Hoffnung.“

Mit einem Streichholz nahm das Kind ein Licht von der Kerze und zün­dete die an­deren Kerzen wieder an.

(Beitrag und Text: TV Erba)

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