Bürgerrechtspreis 2019 für Andrej Kiska

März 25th, 2019  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Politik, Rassismus & Menschenrechte  |  1 Comment

Präsident Kiska besuchte Roma-Jugend-Buchklub Palikerav (Foto: Andrej Kiska: Preisträger des Europäischen Bürger­rechts­prei­ses der Sinti und Roma 2019

Der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma wird in die­sem Jahr an den Staats­prä­siden­ten der Slowakei, Andrej Kiska, ver­ge­ben. Die Ver­lei­hung fand am 19. März 2019 im Haus der Euro­päi­schen Ge­schichte in Brüssel statt. Der Preis wird ge­stiftet von der Man­fred-Lau­ten­schlä­ger-Stif­tung und ist mit 15.000 Euro do­tiert.

Der aktuelle Präsident der Slo­waki­schen Re­publik, Andrej Kiska, wird für sein gesell­schaft­li­ches Engage­ment, seine kriti­sche politische Hal­tung in der Öffent­lich­keit und seinen beharr­li­chen Ein­satz für die Be­lange der Roma in der Slowakei mit dem Euro­päi­schen Bürger­rechts­preis der Sinti und Roma aus­gezeich­net. Be­son­ders in einer Zeit, in der sich Sinti und Roma in Europa von rechts­extremen und na­tio­nalis­ti­schen Strö­mun­gen und Parteien zu­neh­mend bedroht se­hen, spricht sich der slowa­kische Prä­sident Andrej Kiska deut­lich für die gleich­berech­tigte Teil­habe der Roma in seinem Heimat­land aus. In Inter­views und Reden lenkt er den Blick der Öffent­lich­keit im­mer wieder auf die jahrelang ver­nach­läs­sigte und dis­krimi­nierte Min­der­heit und zeigt, dass die Zu­kunft Europas nur in einem demo­krati­schen und solida­ri­schen Mit­einander be­stehen kann, das die Rechte von Minder­heiten an­erkennt und schützt.

Die Preisverleihung fand am 19. März 2019 im Haus der Euro­päi­schen Ge­schichte in Brüssel statt. Die Lau­datio auf Prä­sident Kiska hielt Michael Roth (Staats­minis­ter für Euro­pa im Aus­wärti­gen Amt). Es re­deten au­ßer­dem unter ande­rem Romani Rose (Vor­sitzen­der des Zentralvrats deut­scher Sinti und Roma) und Soraya Post (Co-Prä­siden­tin der Euro­pean Parlia­ment Anti-Ra­cism and Diver­sity In­ter­group/ARDI.)

Der Euro­päi­sche Bür­ger­rechts­preis der Sinti und Roma wurde 2007 an­läss­lich des 10-jäh­ri­gen Be­stehens des Doku­menta­tions- und Kultur­zentrums Deut­scher Sinti und Roma, vom Doku­men­ta­tions­zentrum, dem Zentral­rat Deut­scher Sinti und Roma und der Man­fred-Lau­tenschlä­ger-Stif­tung ins Le­ben ge­rufen und ist mit 15.000 Euro do­tiertVor dem Hinter­grund der äußerst be­sorg­nis­erregen­den Men­schen­rechts­situa­tion der Sinti und Roma in vielen euro­päi­schen Staaten soll der Euro­päi­sche Bürger­rechts­preis ein Beitrag zur Wahrung und Durchsetzung der Bürgerrechte der An­gehö­ri­gen der Sinti- und Ro­ma-Min­der­hei­ten in ihren jewei­li­gen Heimat­län­dern sein.

Weitere Informationen zum Preis, zum Programm der dies­jäh­ri­gen Preis­ver­lei­hung und die ak­tuelle Bro­schüre zum Bürger­rechts­preis 2019 fin­den Sie hier. Die Preis­verlei­hung wurde live über­tra­gen (zu sehen unter: www.romea.cz).

(Text: www.sintiundroma.de)

Responses

  1. dROMa-Blog | Weblog zu Roma-Themen | Slowakei: Čaputová bedankt sich auf Romanes says:

    März 31st, 2019 at 11:23 (#)

    [...] Die Slowakei entschied sich bei der Stichwahl am Samstag für eine sozialliberale und proeuropäische Staatspräsidentin: Die 45-jährige Bürgeranwältin und Umweltaktivistin Zuzana Čaputová, Vizevorsitzende der neuen Partei Progresívne Slovensko (Fortschrittliche Slowakei), setzte sich mit rund 58,3 Prozent (Auszählungsgrad 96,8 Prozent, das Endergebnis wird erst im Laufe des Tages bekannt gegeben) klar gegen ihren von der Regierungspartei Smer – sociálna demokracia (Smer-SD) unterstützten Konkurrenten, den parteilosen Europapolitiker und EU-Kommissar Maroš Šefčovič (41,7 Prozent), durch – uns setzt bereits neue Akzente: Wie schon nach ihrem überraschend klaren Ergebnis nach dem ersten Wahlgang am 16. März schickte Čaputová auch in ihrer jetzigen Dankesrede ein Signal an die großen Minderheiten des Landes. Sie dankte ihren Wählerinnen und Wählern auch auf Romanes und auf Ungarisch sowie auf Tschechisch. Diese Respektbezeugung gegenüber der Roma-Volksgruppe ist ein Novum in der slowakischen Politik. Mit dieser Geste signalisiert die neue Staatspräsidentin auch, dass sie an das Engagement ihres parteilosen Vorgängers Andrej Kiska für die Volksgruppe anknüpfen will. Erst vor einigen Tagen wurde Kiska für sein Eintreten für die marginalisierte Minderheit mit dem Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma 2019 ausgezeichnet. [...]