„Ich nenne es banken“ (2017)
März 4th, 2019 | Published in Literatur & Bücher, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft | 2 Comments
Astrid Hanisch (2017): „Ich nenne es banken“. Betteln und Schnorren im Kontext rassistischer und nationalistischer Konstruktionen. Eine kritische Diskursanalyse
Masterarbeit an der Fachhochschule FH Campus Wien (Masterstudiengang: Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit), 116 S.
→Download der FH Campus Wien (pdf)
Abstract (S. II):
Im vorherrschenden Diskurs um das Straßenbetteln in Österreich hat die räumliche Herkunft und Staatsbürger_innenschaft der bettelnden Menschen eine maßgebliche Bedeutung. In der Unterscheidung zwischen den „eigenen“ (österreichischen) und den „fremden Bettler_innen“ (vor allem denen, aus dem ost- und südosteuropäischen EU-Ausland) werden Subjekt- und Objekt-Konstruktionen vollzogen. Die „fremden Anderen“ werden entindividualisiert und als kollektive, massenhafte Bedrohung für den Sozialstaat und die öffentliche Sicherheit behandelt. Gleichzeitig werden bettelnde Menschen immer wieder als „Roma“ identifiziert, wobei diese Ethnisierung als Projektionsleistung der Mehrheitsgesellschaft zu verstehen ist, die Betroffenen selbst werden meist nicht befragt. Der Untersuchungszeitraum der vorliegenden Masterarbeit beginnt 2012, also unmittelbar vor oder nach dem Verfassungsgerichtsurteil, das das allgemeine Bettelverbot aufgehoben hatte. Es wurden acht Broschüren aus den Bereichen Soziale Arbeit, Menschenrechtsorganisationen, Polizei und Gemeinden auf ihre Verhandlung der Thematik hin untersucht. Dabei wurde sowohl die Verwendung von Text als auch von Bildern berücksichtigt. Als Analysewerkzeug wurde die Rahmenanalyse nach Erving Goffman angewendet. So sollte es möglich werden, die sprachliche und soziale Bedeutung von räumlicher Herkunft und Staatsbürger_innenschaft und die daraus abgeleitete Ethnisierung mittels einer Kritischen Diskursanalyse aufzuzeigen. Als wesentliches Ergebnis gilt, dass sich die Soziale Arbeit ihrer antirassistischen Verantwortung im Spannungsfeld zwischen Polizei, den Gemeinden, dem politischen Willen und der medialen Berichterstattung bewusst sein muss.
Siehe auch:
Bettellobby Wien: Forschungsarbeiten
Weitere Abschlussarbeiten:
„Betteln als Performance“ (2018), 25.2.2019
Betteldebatte: Rassismus in Salzburger Medien, 27.11.2017
„An den Grenzen der Hoffnung“ (2016), 18.8.2017
E-Theses: Gegenöffentlichkeit der Roma (2015), 21.10.2016
„Mri Historija“ gelesen mit Axel Honneth (2012), 9.10.2016
Birgit Fuchs: Bettelverbote in Österreich, 17.12.2015
E-Theses: „Für die öffentliche Sicherheit“ (2012), 30.11.2013
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