PEN-Literaturpreis an Stefan Horvath

November 12th, 2013  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Literatur & Bücher

Stefan Horvath (Foto: lex liszt 12)Der „Roma-Literaturpreis des Öster­rei­chi­schen PEN“ wurde zum Gedenken an sein Mitglied Ceija Stojka, die in diesem Jahr verstor­bene öster­rei­chi­sche Roma-Künstlerin, Schriftstellerin, Malerin, Sängerin, Tänzerin, KZ-Überlebende, Zeitzeugin und Men­schen­rechts­aktivistin, ins Leben gerufen. Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Ver­anstal­tung bei der „Buch-Wien“ am 22. Novem­ber 2013, 17-18 Uhr auf der FM4-Bühne in der Messehalle.

Mit diesem Preis soll einer­seits das in der Roma-Kul­tur tradi­tio­nell veran­kerte künstle­rische Schaffen und im konkre­ten Fall das literarische Schaf­fen und Werk von heraus­ragen­den Roma-Per­sönlich­keiten gewürdigt und damit gleich­zeitig auch auf das in Europa weit­ge­hend diskrimi­nierte und im Holocaust fast ausgerot­tete Volk der Roma und Sinti hinge­wiesen werden. Somit geht es hier neben der Auszeich­nung des lite­ra­ri­schen Schaffens weit darüber hinaus auch um eine Zeichensetzung und Einmahnung hin­sicht­lich der Menschenrechte.

Mit dem „Roma-Literaturpreis des Österreichischen PEN“ wird in die­sem Jahr der burgen­län­di­sche Roma-Schriftsteller Stefan Horvath ausgezeichnet.

Geboren wurde Stefan Horvath 1949 in der alten Roma-Siedlung in Oberwart. Er war der erste unter den Oberwarter Roma, der eine Haupt­schule besuchte. Später arbeitete er bei Bau­fir­men in Wien und schaffte es bis zum Betriebsrat und Polier. Im Februar 1995 traf ihn der wohl schwerste Schicksals­schlag: beim Bombenattentat in der Sied­lung kam einer seiner Söhne ums Leben. Es war jedoch auch der Beginn seines Schrei­bens. 2003 erschien sein Erzählband „Ich war nicht in Ausschwitz“, der von der Leidens­ge­schichte der Generation seiner Eltern erzählt, und 2007 das Buch „Katzenstreu“, in dem er dem Terror des 4. Februar 1995 aus ver­schie­de­nen Perspek­tiven begeg­net. Ein Jahr später gestaltete er dazu mit dem Musiker und Komponisten Willi Spuller die Hörspiel-CD „Katzenstreu“, an der unter anderem Karl Markovics als Sprecher mit­wirkte. 2013 er­schien nun Stefan Hor­vaths drit­tes Buch „Atsinganos“ in der edition lex liszt 12, in dem er sich den Ober­warter Roma und ih­ren Siedlungen widmet.

(Text: romano-centro.org)

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