Ungarn: Orbán-Freund und Fidesz-Publizist Zsolt Bayer hält Roma für Tiere und fordert eine Art „Endlösung“ der „Zigeunerfrage“

Eine Messerstecherei unter Jugendlichen in Szigethalom (bei Budapest) forderte in der Silversternacht zwei Schwerverletzte. Obwohl die Ermittlungen noch laufen und bislang keine offiziellen Angaben über die Täter vorliegen, wird der Vorfall nun von Ungarns Rechts­extremen zur üblichen Hetze gegen den angeblichen „Zigeuner­terror“ instru­men­ta­lisiert. Die neo­nazistische Partei Jobbik kündigte eine Anti-Roma-Demonstration an. Ähnliche Hetze kommt aber auch direkt aus dem Regierungslager: Der Kolumnist Zsolt Bayer, prominentes Gründungs­mitglied von Fidesz (Parteibuch Nr.5), Vertrauter und persönlicher Freund von Premier Viktor Orbán und „Friedensmarsch“-Initiator, nimmt, wie der regierungskritische Ungarn-Blog Pusztaranger berichtet, den Vorfall zum Anlass, „einem ‚Großteil der Zigeuner‘ den Menschenstatus abzusprechen“. Seine Kolumne vom 5. Jänner 2013, erschienen im regierungsnahen Magyar Hirlap, lese sich „wie ein Aufruf zum Völkermord“: „Sie sollen nicht existieren, die Tiere. Nirgendwo. Das muss man lösen – aber sofort und mit allen Mitteln!“, heißt es da etwa. Auch der Pester Lloyd schreibt, dass der prominente Propagandist der national­konservativen Regierung in seinem Hassartikel nichts anderes als „eine Art Endlösung für die Zigeunerfrage“ fordere.

Pusztaranger hat einen Teil des Artikels von Zsolt Bayer dankenswerterweise ins Deutsche übertragen:

(…) Der Großteil der Zigeuner ist zum Zusammenleben nicht geeignet. Nicht geeignet, unter Menschen zu leben. Diese Zigeuner sind Tiere, und benehmen sich wie Tiere. Sie wollen sich sofort mit jedem paaren/ficken, den sie erblicken. Wenn sie auf Widerstand stoßen, morden sie. Sie entleeren sich/scheißen, wo und wann es sie überkommt. Wenn sie sich darin eingeschränkt fühlen, morden sie. Was sie sehen, wollen sie haben. Wenn sie es nicht sofort bekommen, nehmen sie es sich und morden

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. Diese Zigeuner sind jeglicher menschlich zu nennender Kommunikation unfähig. Aus ihren Tierschädeln brechen höchstens unartikulierte Laute hervor, und das Einzige, was sie von dieser elenden Welt verstehen, ist Gewalt.

(…) Schaut euch die Ratte, die Gergő Sávoly niedergestochen hat, und seine Kumpanen auf Facebook an. Man sieht es ihnen an, dass sie alle drei potenzielle Mörder sind. Eo ipso Mörder. Man muss sie nicht tolerieren und verstehen, man muss Vergeltung an ihnen üben. Und hier begeht der idiotische politisch korrekte Teil der westlichen Welt seine größte Sünde: Aus reinem Kalkül und Eigeninteresse tut er so, als müsse man diese Tiere unbedingt tolerieren, sogar respektieren, als stünde ihnen so etwas wie Wertschätzung und Menschenwürde zu. (…) Sie sollen nicht existieren, die Tiere. Nirgendwo. Das muss man lösen – aber sofort und mit allen Mitteln! (…)

(Zsolt Bayer, in: Magyar Hirlap, 5.1.2013)

Eine Petition für den Parteiausschluss von Zsolt Bayer gibt es bereits hier. Darin heißt es:

„Fidesz-Gründungsmitglied Zsolt Bayer hat in seinem Artikel klar gemacht, dass er den Roma gegenüber Mordlust hegt – wie er sich ausdrückt, dem ‚Großteil der Zigeuner‘ gegenüber – und Hass gegen sie schürt. Fidesz und seine Regierung haben mehrfach betont, dass sie den Rassenhass in jeder Form verurteilen. Wir fordern, dass Fidesz als direkte Konsequenz Zsolt Bayer unverzüglich verurteilt und ihn aus der Partei ausschließt.“

(dROMa-Red.)

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