Juli 12th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Radio, Podcast & TV, Wissenschaft
NS-Verbrechen: Wer erzählt die Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma?
Hörsaal – Deutschlandfunk Nova, 11.7.2024
Während des Nationalsozialismus wurden Sinti und Roma verfolgt und ermordet. Akten und Dokumente der NS-Behörden wurden in der Bundesrepublik Deutschland von Polizeidienststellen weiterverwendet. Ein Vortrag der Kulturwissenschaftlerin Yvonne Robel.
Yvonne Robel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Zeitgeschichte in Hamburg. Ihr Vortrag hat den Titel „Der NS-Genozid an Sinti* und Roma*. Zum Wandel von Deutungshoheiten in der Bundesrepublik Deutschland“. Sie hat ihn am 6. Juni 2024 an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg gehalten im Rahmen der Vorlesungsreihe: Erfahren, Erkunden, Erkennen. Wissensgeschichtliche Perspektiven auf den Nationalsozialismus.
Den Artikel zum Stück finden Sie hier.
(Text: Hörsaal – Deutschlandfunk Nova)
Juli 11th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Veranstaltungen & Ausstellungen
Deutschland: Museumsprojekt zur Geschichte des Holocaust an Sinti und Roma präsentiert Zwischenergebnis. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. August 2024 im Dokumentations- und Kulturzentrum in der Bremeneckgasse 2 in Heidelberg zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma entsteht eine museale Sammlung mit Objekten und Zeitzeugengesprächen. Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) in der Bildungsagenda NS-Unrecht gefördert.
Bei der Projektvorstellung mit einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Erinnerns war auch der Holocaust-Überlebende Christian Pfeil zu Gast. Sein Überleben glich einem Wunder. Von den dramatischen Umständen seiner Geburt im von den Nationalsozialisten besetzten Polen erzählte Christian Pfeil auf dem Podium. Ein Video zu seiner Lebensgeschichte ist in voller Länge auf einem der Bildschirme der Ausstellung zu sehen, die im Gewölbekeller des Dokumentationszentrums hängen. Seit 2022 befragt ein Expertenteam hier Zeitzeugen und sucht nach Objekten zur Geschichte von Sinti und Roma während und nach dem Holocaust, dem 500.000 Menschen zum Opfer fielen. Überlebende erfuhren häufig auch nach dem Ende der NS-Zeit Ausgrenzung und Vorurteile, so berichtet es Christian Pfeil von seiner Schulzeit. Viele von ihnen bauten sich dennoch, wie der Trierer Sänger und Gastronom, der erfolgreiche Restaurants führte, eine eigene berufliche Existenz auf.
Statt Klischees solle eine neue museale Sammlung diese Vielfalt der „Lebensrealität der Sinti und Roma“ abbilden, so der Vorsitzende des Dokumentationszentrums und Zentralrats Romani Rose. Damit lege sie „einen neuen Zugang zur Geschichte der Minderheit“. Auch Dr. Ralf Possekel, Leiter des Bereichs Förderung und Aktivitäten der EVZ, betonte die Bedeutung des Projekts, das ermögliche, bisher „unbekannte Geschichten“ zu erzählen. Ziel der Stiftung sei dabei, in der Erinnerung an „Schicksale und Erfahrungen der im Nationalsozialismus verfolgten Menschen und Gruppen“ auch „das kritische Gedächtnis Deutschlands zu stärken“. Einig waren sich alle Teilnehmenden der Diskussion, dass gerade in Zeiten wachsenden Antiziganismus und Rechtsradikalismus die NS-Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten dürfe.
Vera Tönsfeldt machte noch einmal deutlich, dass der nationalsozialistische Staat auf eine völlige Auslöschung von Menschen und ihrer Geschichte gezielt habe. Umso wichtiger sei es, „vergessene Gedächtnisse“ wieder sichtbar zu machen. Read the rest of this entry »
Juli 9th, 2024 |
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Radijo Romani Ora
HINWEIS: Die Romani Ora wird live moderiert. Die Sendungen werden daher erst im Nachhinein übermittelt.
Anhören: →Sendung vom 1.7.2024 (mp3)
Der „Romani Ora“-Musikmontag auf Radio MORA mit Tina Nardai. Unter anderem erwarten Sie Folklore-Musik von Kalyi Jag und Bengas, Latino-Beats von Chico and the Gypsies und Roma-Pop von Romano Rath oder auch Langa.
Anhören: →Sendung vom 2.7.2024 (mp3)
Im Tagesthema hören Sie einen Beitrag von Martin Horvath. Er hat Ivana Ferencovas Frauenchor besucht und mit der Romni und ihren Sängerinnen ein Interview geführt. In „Mindenfelitiko“ hören Sie, wie jeden ersten Dienstag im Monat, die „Atempause“ mit Regina Fröhlich.
Anhören: →Sendung vom 3.7.2024 (mp3)
Ins Freibad Oberwart verschlägt es uns diesmal im Tagesthema. Passend zu den sommerlichen Temperaturen stellen wir Ihnen die Abkühlungs-Oase mitten in Oberwart vor. Und in der Jugendsendung präsentiert Ihnen Adi Gussak unsere beiden FerialpraktikantInnen Alysea Nardai und Emil Jahns, die den Sommer über Radio MORA unterstützen und in den Radioalltag hineinschnuppern.
Anhören: →Sendung vom 4.7.2024 (mp3)
Eindrücke vom Public Viewing in Oberwart anlässlich des Fußball-EM-Achtelfinalspiels werden Ihnen von Emil Jahns im Tagesthema präsentiert. Und wie jeden Donnerstag, hören Sie auch in dieser Sendung die Kategorie „Mri historija“ von Alex Gussak. Durch die Sendung führt Tina Nardai.
Juli 8th, 2024 |
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Facts & Figures
1793 verglich J. F. Blumenbach den Totenschädel eines Rom mit seiner Sammlung und meinte die größte „Ähnlichkeit mit dem knöchernen Kopf einer ägyptischen Mumie“ zu erkennen.
(Quelle)
Juli 7th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken
Erfolg für Erinnerungskultur und Denkmalschutz der Stadt Halle (Saale): Das Sinto-Mausoleum in Osendorf, die Ruhestätte Josef Weinlichs, wird saniert.
Deutschland: Die Stadt Halle (Saale) plant die Sanierung des als Baudenkmal eingestuften Gebäudes, das um das Jahr 1915 als Mausoleum für den Sinto Josef Weinlich, errichtet wurde. Dem Objekt kommt nach Einschätzung der Landesdenkmalbehörde eine „hohe denkmalfachliche Bedeutung“ zu. Es stellt in seiner Art und Weise ein seltenes (Bau-)Denkmal der nationalen Minderheit der Sinti vor Ausgrenzung, Deportation und Vernichtung dar. Das Mausoleum ist derzeit in sehr schlechtem Zustand und droht zusammenzufallen. Die nunmehr mögliche Rekonstruktion umfasst unter anderem die Ertüchtigung der Gründung des Gebäudes, des Mauerwerkes und der Tonnendecke. Überdies sollte die Holzkonstruktion ausgetauscht, die Wiederherstellung der denkmalgerechten Dacheindeckung erfolgen und die fehlende Türanlage originalgetreu nachgebaut und ergänzt werden. Im Zuge der Sanierung sollen möglichst viele noch vorhandene Bauteile und -elemente Sanierung eingesetzt bzw. wiederverwendet werden.
Die Stadt Halle (Saale) freut sich über eine Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 157.000 Euro für die Sanierung des Sinto-Mausoleums in der Karl-Meißner-Straße 42. Der Haushaltsausschuss des Bundes hat dem Antrag der Stadt Halle (Saale) auf eine Zuwendung zugestimmt.
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Juli 6th, 2024 |
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Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
„Salzkammergut 2024“. Das Museum Ebensee öffnet seine Türen für Ceija Stojka: „Hoffnung – Das war, was uns stärkte“
Zu sehen von 6.7. bis 29.9.2024 im Museum Ebensee, Kirchengasse 6
Bei der Ausstellung, die bildende Kunst, Musik und gesellschaftliche Themen in Bezug auf Österreich vereint, steht die Position der Frau, Künstlerin und Aktivistin Ceija Stojka (1933–2013) im Vordergrund – aktuell eine der gefragtesten österreichischen Künstlerinnen in der internationalen Kunstszene. Ihr bildliches Werk setzt sich aus Bildern mit persönlichem Bezug zu ihrer Historie als Kind vor, im und nach der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Ihre noch nicht veröffentlichten Tagebücher liefern eine persönliche Perspektive auf die Zeitgeschichte in Österreich am Ende des 20. Jahrhunderts. Ziel des Projekts im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 ist es, diese Position in einem europäischen und internationalen Kontext zu präsentieren und einen Blick über den Tellerrand zu schaffen. Begleitend zur Ausstellung findet ein Filmprogramm, ein Talk und eine Musikveranstaltung statt.
Im Werk von Ceija Stojka strahlt das Leben und überlebt am Ende die Hoffnung.
(Text: Salzkammergut 2024)
Juli 3rd, 2024 |
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Dokumente & Berichte, Einrichtungen, Medien & Presse
Deutschland: Das vom Dokumentations- und Kulturzentrum gemeinsam mit dem Zentralrat herausgegebene Magazin „Newess“ erscheint im jährlichen Rhythmus. Der „Newess 2023“ (was auf Romanes „Neuigkeiten“ bedeutet) informiert in der Form eines Jahresrückblicks über die Arbeitsschwerpunkte beider Institutionen.
→Download Newess 2023 (PDF)
Schwerpunkt des „Newess 2023“ ist der Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrums sowie die Neukonzeptionierung und Erweiterung unserer Dauerausstellung. Als am 16. März 1997 das Dokumentations- und Kulturzentrum in Heidelberg eröffnet wurde, war dies ein stolzer Moment für die gesamte Minderheit. Bis heute ist die Dauerausstellung über den nationalsozialistischen Holocaust an 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa in ihrem Umfang einzigartig und trägt auf mehr als 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur historischen Bewusstseinsbildung über dieses Menschheitsverbrechen bei.
In Zukunft werden die 600-jährige Geschichte der Sinti und Roma in Europa und ihre Beiträge zur Kulturgeschichte ihrer Heimatländer stärker im Fokus stehen. Der Schwerpunkt beleuchtet die Neubaupläne, von der architektonischen Planung durch ein renommiertes Stuttgarter Büro über die Elemente der neuen Dauerausstellung bis zum Aufbau einer Sammlung von Objekten und Zeugnissen, die die Geschichte unserer Minderheit erzählen.
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Juli 1st, 2024 |
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Radijo Romani Ora
HINWEIS: Die Romani Ora wird live moderiert. Die Sendungen werden daher erst im Nachhinein übermittelt.
Anhören: →Sendung vom 26.6.2024 (mp3)
In Slowenien fand ein Medien-Kongress statt. Daran nahmen zahlreiche Mitarbeiter, Vertreter und Aktivisten aus der Roma-Community und der Medienbranche statt, die die Anliegen der Roma in Radio und TV behandeln. Radio MORA hat die Infos darüber in einem Beitrag verarbeitet. In der Jugendsendung berichtet Adi Gussak gemeinsam mit Emil Jahns über das „Nova Rock Festival“ in Nickelsdorf.
Anhören: →Sendung vom 27.6.2024 (mp3)
Die Donnerstagsausgabe der „Romani Ora“ wird präsentiert von Tina Nardai. Im Tagesthema besuchen wir die „außerschulische Lernbetreuung“ des Vereins Roma-Service in Oberwart – rechtzeitig zum Schulschluss erzählen auch sie von einem sehr intensiven Arbeitsjahr. In der Kategorie „Mri historija“ berichtet uns Alex Gussak von den Erinnerungen von Michael Gaal.
Anhören: →Sendung vom 28.6.2024 (mp3)
In der Freitagsausgabe der „Romani Ora“ auf Radio MORA gibt es pünktlich zum Wochenende den Veranstaltungskalender für die Region Oberwart. In den internationalen Volksgruppennachrichten machen wir einen Blick über die Grenzen und berichten von Roma-News im Ausland. Außerdem ist auch die Jugendsendung von und mit Adi Gussak mit dabei.