Archive for Januar, 2023

Romani Ora (30.1. und 31.1.2023)

Januar 31st, 2023  |  Published in Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORAAnhören: →Sendung vom 30.1.2023 (mp3)

Der „Romani Ora“-Musikmontag mit der Rubrik „Kultura het­vi­na­te/Kul­tur am Montag“ berich­tet dies­mal über die Afro-Sin­tiz­za Tayo Awosusi. Die R’n’B- und Soul-Sän­gerin en­ga­giert sich außer­dem politisch und schreibt Kinder­bücher. Die Volks­grup­pen­nach­rich­ten in Romanes prä­sen­tiert Ihnen Em­me­rich Gärt­ner-Hor­vath. Mo­de­riert wird die Sen­dung von Tina Nardai.


Anhören: →Sendung vom 31.1.2023 (mp3)

In der heutigen Ausgabe der „Romani Ora“ hören Sie ein Gespräch mit der Romni Margarethe „Rosel“ Horvath. Die in der Ober­warter Roma-Sied­lung le­ben­de Pensio­nis­tin ist leiden­schaft­liche Köchin und be­reitet hervor­ra­gende Mehl­speisen zu. In „Mri his­to­rija“ wer­fen wir einen kurzen Rück­blick auf das Leben des wohl be­kann­testen Groß­waras­dorfer Musikers: Stefan Pišti Horvath (mehr hier). Mo­de­riert von Tina Nardai.

Evangelische Kirche will Schuld aufarbeiten

Januar 29th, 2023  |  Published in Geschichte & Gedenken, Rassismus & Menschenrechte, Religion

EKD: Präses Annette Kurschus (Foto Jörg Dieckmann, Evangelische Kirche von Westfalen:Deutschland: EKD-Rat ver­öffent­licht Er­klä­rung zur Zu­sam­men­ar­beit mit Sinti und Roma. Rats­vor­sit­zen­de An­net­te Kur­schus: Wir müs­sen uns mit die­ser Schuld­ge­schich­te der Kirchen aus­einan­der­setzen.

Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma hat der Rat der Evangeli­schen Kirche in Deutsch­land (EKD) eine Erklä­rung zur Be­kämpfung von Anti­ziganis­mus und zur Zu­sammen­arbeit mit Sinti und Roma ver­öffent­licht. „Gemein­sam mit An­ge­hörigen der Minder­heit von Sinti und Roma wollen wir der Dis­krimi­nie­rung im Alltag von Kirche und Gesell­schaft und grup­pen­bezo­gener Men­schen­feind­lich­keit ins­gesamt ent­gegen­wirken“, so die EKD-Rats­vor­sitzende, Präses Annette Kurschus. In diesem Zu­sammen­hang nimmt der Rat der EKD auch die Arbeits­definition von Anti­ziganismus der Inter­natio­nalen Allianz zum Hol­ocaust-Ge­denken (IHRA) an.

Die Abwertung und Ausgrenzung von Angehörigen der Sinti und Roma habe eine Geschichte, die sehr lange zurück­reicht, so Kurschus. „Die Evangelische Kirche hat an vielen Stel­len in der Geschichte Schuld auf sich geladen. Sie war daran be­teiligt, Men­schen zu verraten und der Ver­folgung und Ver­nichtung aus­zu­liefern.“ Zudem seien auch in der Kirche anti­ziganis­tische Stereo­typen un­reflektiert weiter­getragen und Men­schen da­durch erneut und fort­während in ihrer Würde ver­letzt worden: „Es ist wichtig, dass wir uns mit dieser bis in die Gegen­wart reichen­den Schuld­geschichte der Kirchen aus­einander­setzen.“

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma betrachtet es als „historisch“, dass die Evange­lische Kirche in Deutsch­land an­lässlich des Inter­natio­nalen Holo­caust-Ge­denk­tages diese Erklärung zur Ächtung von Anti­ziganis­mus abgibt: „Die Evangeli­sche Kirche bekennt sich darin erst­malig in dieser offi­ziellen Form vor dem Hinter­grund der deutschen Geschichte zu ihrer Ver­ant­wortung auch für unsere Minder­heit. Read the rest of this entry »

„Es braucht ein Gesetz zum Schutz der Roma“

Januar 28th, 2023  |  Published in Einrichtungen, Interview, Politik, Rassismus & Menschenrechte

Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirats der Roma (Foto: Roma-Service)BVZ: Emmerich Gärtner-Horvath im Gespräch

Heuer jährt sich die Anerkennung der Roma als Volks­gruppe zum 30. Mal. Emmer­ich Gärt­ner-Hor­vath, Vor­sitzen­der des Volks­gruppen­beirats der Roma und Ob­mann des Vereins Roma-Service über Vor­urteile, In­tegra­tion und die Iden­tität.

BVZ.at: Am 13. März 1987 überbrachten junge Oberwarter Roma dem dama­ligen Bundes­prä­si­dent Kurt Waldheim eine Petition, in der sie sich gegen das Lokal­verbot in Ober­warter Disko­theken wehrten. Un­glaub­lich, dass so etwas vor knapp 35 Jahren mög­lich war. Sechs Jahre später folgte am 16. Dezem­ber 1993 durch einen Beschluss im Haupt­aus­schuss des National­rates die An­erken­nung der Roma als sechs­te Volks­gruppe in Österreich.

Im Rückblick, was hat sich seitdem verändert?
Emmerich Gärtner-Horvath: Es war ein langer Weg, aber ein wichtiges politi­sches Signal, welches durch die An­erkennung ge­setzt wurde. Vorurteile und Dis­kriminie­run­gen gibt es nach wie vor und denen gilt es ent­gegen­zu­wirken. Es ist nicht alles eitel Wonne, aber es ist unser Ziel, dass Roma Bildung ohne Vor­urteile genießen und ohne Dis­kriminie­rung. Die Sprache können wir nur dann retten, wenn sie un­sere Kinder auch leben dürfen, ohne, dass sie dadurch in der Gesell­schaft Nachteile haben.

Genau die Sprache der Roma ist es, die von vielen in der Volks­gruppe aber nicht mehr ge­spro­chen wird. Aus Scham oder weil es zu wenig Mög­lich­keiten gibt?
Gärtner-Horvath
: Die Sprache ist ein unverzichtbarer Kulturträger und eine eigen­ständige Kultur wird am besten von der Gruppe be­wahrt und gepflegt, die auch ihre eigene Mutter­sprache be­wahrt und pflegt. Denkt man daran, dass erst mit der An­erken­nung die Spuren­suche nach unserer Iden­tität be­gonnen hat, dann ist die Ent­wicklung rasant. 1995 haben wir das erste Buch heraus­ge­bracht, 1996 wurde Romanes im Minder­heiten­schul­gesetz in Burgenland ver­ankert, 1999 haben wir erst­mals Romanes un­terrichtet. Read the rest of this entry »

Romani Ora (27.1.2023)

Januar 27th, 2023  |  Published in Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORAAnhören: →Sendung vom 27.1.2023 (mp3)

Die aktuelle Sendung mit dem „Romani Ora“-Ver­­an­stal­­tungs­­kalen­der (mula­tintscha­ge) und den Volks­gruppen­nach­richten in Romanes. Die Jugend­sendung „Young, wild and free“ von Adi Gussak be­schäf­tigt sich diesmal mit dem Klima­wandel. Am Mikro­fon Tina Nardai.

Facts & Figures (460)

Januar 27th, 2023  |  Published in Brauchtum & Tradition, Facts & Figures

Nach einem Todesfall bei den Calón (Roma) in Bra­si­li­en zei­gen die Män­ner ihre Ver­bun­den­heit mit der Trau­er­fa­mi­lie, in­dem sie den Bart wo­chen­lang ste­hen las­sen.

(Quelle)

Romani Ora (25.1. und 26.1.2023)

Januar 26th, 2023  |  Published in Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORAAnhören: →Sendung vom 25.1.2023 (mp3)

Tankstellenparkplätze werden immer beliebtere Treff­punkte jun­ger Men­schen. Marcel Horvath hat so einen Tank­stellen­treff in Oberwart besucht. In „Young, wild and free – le ternenge“ stel­len wir Ihnen Alysea Nardai vor. Die vier­zehn­jäh­rige Romni setzt sich aktiv für die Volks­gruppe der Roma ein. Dazu gibt es die Volks­grup­pen­nach­richten in Romanes und die meis­te Roma-Musik. Mo­deriert von Tina Nardai.


Anhören: →Sendung vom 26.1.2023 (mp3)

In der heutigen Ausgabe der „Romani Ora“ besuchen uns die Mit­arbei­terIn­nen des neuen Roma-Pro­jek­tes „Prado Drom – mein Weg zum Erfolg“ (wir be­rich­te­ten) im Studio in Oberwart. In „Mri his­to­rija“ hören Sie einen Aus­schnitt einer Archiv­auf­nahme des Matters­burger Rom Karl Horvath.

Einstimmig: Roma-Gedenktag für Österreich

Januar 24th, 2023  |  Published in Einrichtungen, Geschichte & Gedenken, Politik

Parlament Wien (Foto: Manfred Werner/WikiCommons)Verfassungsausschuss: Ein­stim­mige Ent­schlie­ßung zur Ein­füh­rung eines natio­nalen Gedenk­tags für Roma und Sinti (2. Au­gust). Ab­ge­ord­nete auch für Eva­luie­rung des Voll­zugs der Min­der­hei­ten­schul­gesetze

Einstimmig hat sich der Verfassungsausschuss für einen Entschließungs­antrag der Koalitions­parteien aus­ge­sprochen, der darauf abzielt, einen nationa­len Gedenktag für Roma und Sinti ein­zu­führen. Konkret wird vor­ge­schlagen, jeweils am 2. August der unter dem NS-Regime ver­folgten und er­mordeten Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze zu gedenken. An diesem Tag werde bereits auf euro­päischer Ebene an die Holocaust-Opfer dieser ethni­schen Min­derheit gedacht.

Auch einen weiteren Entschließungsantrag der Koalitionsparteien, näm­lich eine Evaluierung des Vollzugs der Minder­heiten­schulgesetze und die Vorlage eines ent­sprechen­den Berichts an den Nationalrat, be­für­worteten die Ab­geord­neten einstimmig. Ebenso ein­hellig zur Kenntnis ge­nom­men wurden die Berichte über die Volks­gruppen­förderung des Bundes­kanzleramts für die Jahre 2018, 2019 und 2020. Ein Antrag der NEOS, die einen besseren Schutz der autochtho­nen Volks­gruppen fordern, wurde mit den Stim­men von ÖVP und Grünen vertagt.

Entschließung zur Einführung eines nationalen Gedenktags für Roma und Sinti

In der Begründung des Entschließungsantrags zur Einführung eines nationalen Gedenk­tags für Roma und Sinti (2723/A(E)) weisen ÖVP und Grüne darauf hin, dass die An­erken­nung und Ver­urteilung des Genozids für die Roma von großer symbo­lischer Bedeutung sei. Zudem sehen sie einen solchen Schritt als wichtigen Beitrag zur Bewusst­seins­bildung und zur Bekämpfung aller Formen von Dis­kriminie­rung, Roma-Feind­lichkeit und Anti­ziganismus. Read the rest of this entry »

Romani Ora (23.1. und 24.1.2023)

Januar 24th, 2023  |  Published in Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORAAnhören: →Sendung vom 23.1.2023 (mp3)

In Kultura hetvinate/Kultur am Montag stellen wir Ihnen das Buch „Ich war nicht in Auschwitz“ vor. Das Buch schrieb Stefan Horvath als Trauer­bewäl­tigung nach dem Bomben­attentat in Oberwart, bei dem er einen Sohn verlor. Außer­dem mit dabei: die Volks­grup­pen­nach­rich­ten in Romanes und jede Men­ge Roma-Musik. Mo­de­riert von Tina Nardai.


Anhören: →Sendung vom 24.1.2023 (mp3)

Die heutige Romani Ora mit einem Lokalaugenschein im „Saunastüberl Oberwart“: An­gesichts der stei­genden Energie­kosten hat sich Tina Nardai am Stamm­tisch mit Gästen und dem Wirt unter­halten. In „Mri his­to­rija“ hören Sie an­lässlich des bevor­ste­henden „Inter­natio­na­len Holo­caust-Ge­denk­tags“ ein tra­ditio­nelles Roma-Lied (Traurigi tscherhenji), wel­ches sich um Auschwitz dreht.

Dina Gottliebová: Porträtistin der Opfer

Januar 23rd, 2023  |  Published in Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie

"Mengeles Malerin": Annemarie Dina Babbitt (geb. Gottliebová), Foto: Wikimedia Commons via Radio Prag Int., Fair UseSie malte um ihr Leben: Ihre künst­leri­sche Be­ga­bung hat Dina Gott­lie­bová-Bab­bitt in Auschwitz vor dem Tod in der Gas­kammer ge­rettet. Mord­arzt Josef Mengele ließ sie im Ver­nich­tungs­lager Bilder von Roma und Sinti an­fer­tigen. Vor 100 Jahren wurde Dina Gott­liebová in Brno/Brünn ge­boren.

Radio Prag Int.: Die tschechisch-amerikanische Grafikerin wurde am 21. Januar 1923 in Brno/Brünn ge­boren. Während der deutschen Be­satzung schloss man Dina Gottliebová wegen ihrer jüdischen Her­kunft von der Kunst­hoch­schule aus. Anfang 1942 wurden sie und ihre Mutter zunächst ins Kon­zentra­tions­lager Tere­zín/The­resien­stadt de­portiert und von dort knapp zwei Jahre später ins Ver­nich­tungs­lager Auschwitz-Bir­kenau.

Doch ihr künstlerisches Talent rettete Dina Gottliebová vor dem Tod. [...] Der berüch­tigte SS-Arzt Josef Mengele wurde auf eine Zeichnung auf­merksam und ließ nach der Künstlerin suchen. Er machte die 21-jäh­rige Gott­liebová zur Por­trätistin der Opfer seiner Expe­rimente. Denn Mengele fand, dass auf den Foto­grafien von ge­fangenen Sinti und Roma deren Hautfarbe nicht ge­nügend stark zu­tage trete. Und so musste Dina Gott­liebová als Häftling 61016 farbige Aquarell­zeich­nungen der dem Tod ge­weihten Men­schen an­fertigen.

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Romani Ora (20.1.2023)

Januar 20th, 2023  |  Published in Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORAAnhören: →Sendung vom 20.1.2023 (mp3)

Die Freitagssendung mit dem „Romani Ora“-Ver­an­stal­tungs­kalen­der/Mu­latin­tschage für das Wochen­ende, den Nach­richten in Romanes von Emme­rich Gärtner-Hor­vath und dem Jugend­beitrag in „Young, wild and free“ mit einem Be­richt über den Battle-Rapper MC Geuner. Durch die Sendung führt Tina Nardai.