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Jahresrückblick „Newess 2023“ erschienen

Juli 3rd, 2024  |  Published in Dokumente & Berichte, Einrichtungen, Medien & Presse

Newess 2023Deutschland: Das vom Dokumentations- und Kul­turzentrum gemein­sam mit dem Zentralrat heraus­ge­gebene Magazin „Newess“ erscheint im jährli­chen Rhythmus. Der „Newess 2023“ (was auf Ro­ma­nes „Neuig­keiten“ be­deutet) infor­miert in der Form eines Jahres­rückblicks über die Arbeits­schwer­­punkte beider Insti­tu­tionen.

Download Newess 2023 (PDF)

Schwerpunkt des „Newess 2023“ ist der Neubau des Dokumen­tations- und Kultur­zentrums sowie die Neu­konzep­tio­nie­rung und Erweiterung unserer Dauer­aus­stellung. Als am 16. März 1997 das Do­ku­­men­ta­tions- und Kultur­zentrum in Heidelberg eröffnet wurde, war dies ein stolzer Moment für die gesamte Minder­heit. Bis heute ist die Dauer­aus­stellung über den national­sozialis­tischen Holocaust an 500.000 Sinti und Roma im NS-be­setzten Europa in ihrem Umfang einzig­artig und trägt auf mehr als 700 Quadrat­metern Ausstellungs­fläche zur historischen Bewusst­seins­bildung über dieses Mensch­heits­verbrechen bei.

In Zukunft werden die 600-jährige Geschichte der Sinti und Roma in Europa und ihre Beiträge zur Kultur­geschichte ihrer Heima­tländer stärker im Fokus stehen. Der Schwer­punkt be­leuchtet die Neubau­pläne, von der architek­to­nischen Planung durch ein renom­miertes Stuttgarter Büro über die Elemente der neuen Dauer­ausstellung bis zum Aufbau einer Samm­lung von Objekten und Zeug­nissen, die die Geschichte unserer Min­der­heit erzählen.

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Paloplaneskero siklipe ando farajn Roma-Service

Juni 21st, 2024  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung, Radijo/TV Erba

Radijo ErbaRadijo Erba & TV Erba

Tschibtscha | 20.6.2024 | 5:32 min

Nachmittagslernbetreuung des Vereins Roma-Ser­vice – Pa­lop­la­nes­kero sik­lipe ando fa­rajn Ro­ma-Ser­vice

Imar poar berscha kerel o farajn Roma-Service le Romane tschavenge jek paloplaneskero siklipe. Anglo­plane vake­rip­tscha le mesch­te­renca, dajenca taj dadenca taj la isch­kolaha kerde on, kaj le tscha­venge schaj feder pomo­schim ol. Angloplane sikli­peskere koji, sar butjakere patra, probalini­peskere testscha taj probalini­peskere ischko­lakere butja kisetim on. Ande ada ischkolakero bersch 29 tscha­venge pomoschim ulo. Telende sina 15 tschave andar i flogos­keri ischkola, 12 tschave andar i nevi masch­karutni ischkola taj duj terne andar utschi ischkola. Duach i buti le mesch­terendar andar o farajn Roma-Service schaj ando lejcti bersch latsche sikli­peskere barika­niptscha jerinde ule taj niko le ischko­lasch­tschendar beschte atschino. Poar lendar meg feder ule.

Seit einigen Jahren bittet der Verein Roma-Service für die Roma-Kinder eine Nach­mittags­lern­betreu­ung an. Am Vor­mittag werden Gespräche mit Päda­go­ginnen und Päda­gogen, Eltern und Schulen, um noch besser auf die jewei­li­gen Kinder ein­gehen zu können und um jedem Kind dort Unter­stützung zu bieten, wo es am meisten benötigt wird, geführt. Unter anderem nutzen die Lern­betreuer den Vormittag, um Vor­berei­tun­gen für den Nach­mittag zu er­arbeiten. Dazu gehören Arbeits­blätter zur Förderung von gewissen Fächern, indivi­duell an die Kinder und deren Lern­schwächen angepasst sowie das Erarbeiten von Probe-Tests, Probe-Schul­ar­be­iten und Lern­ziel­kontrollen. Im lau­fenden Schuljahr wurden 29 Kinder betreut. Davon sind 15 Kinder in der Volkschule, 12 Kinder in der Neuen Mittel­schule und zwei Jugend­liche in Höheren Schulen. Read the rest of this entry »

Forschungsvorhaben in Schleswig-Holstein

Juni 3rd, 2024  |  Published in Einrichtungen, Geschichte & Gedenken, Wissenschaft

Forschungsprojekt in Deutschland: Die Flensburger Sinti-Familie Weiß wurde 1940 deportiert (Bild: Museum Flensburg) Europa-Universität Flensburg: Die For­schungs­stelle für re­gio­na­le Zeit­geschichte und Public History er­forscht grund­ständig die Geschichte der Sinti und Roma im Na­tio­­nal­so­zia­lis­mus und in der Nach­kriegs­zeit.

Laufzeit: 1.12.2023 bis 30.11.2025

Im Januar 2022 hat der Schleswig-Holsteinische Landtag ein­stimmig be­schlossen, die Geschichte der Sinti und Roma in Schles­wig-Hol­stein, ins­beson­dere zu Ver­folgung und Ver­treibung im National­sozialis­mus, auf­zu­arbeiten. Im Dezem­ber 2023 ist der Start­schuss für die wissen­schaftliche Unter­suchung des Themas durch die For­schungs­stelle für regio­nale Zeit­geschichte und Public History der Euro­pa-Uni­ver­sität Flensburg ge­fallen.

Forschungsstelle

Den Zuschlag für das Projekt hatte die Forschungsstelle im Oktober 2023 er­halten. Gegen­stand des For­schungs­pro­jekts ist die Ge­schichte der Sinti und Roma in Schles­wig-Hol­stein im 20. Jahr­hundert, mit dem Schwer­punkt auf der NS-Zeit und deren Bewäl­tigung nach 1945. Der Fokus des Projekts liege nach Auskunft der For­schungs­stelle auf der Er­schlie­ßung aller Ent­schädi­gungs- und Wieder­gut­machungs­ver­fahren, die in Schles­wig-Hol­stein im Hinblick auf Sinti und Roma geführt wurden. Weitere Arbeits­felder des Projektes seien die Durch­führung von narra­tiven Interviews mit Nach­kommen der Überlebenden, die Erstellung einer Auf­listung regionaler Über­lieferun­gen in Schles­wig-Holstein und die Durchführung einer exempla­ri­schen Zeitung­sanalyse, um ins­beson­dere die Kon­tinui­täten des Anti­ziganismus zu analy­sieren.

Abschlussbericht für November 2025 erwartet

Projektleiter ist der Direktor der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History, Prof. Dr. Marc Buggeln. Am Projekt wirken darüber hinaus die wissen­schaft­lichen Mit­arbeiter Dr. Sebastian Lotto-Kusche und Melanie Richter-Oertel sowie studen­tische Hilfs­kräfte mit. Die For­schungs­stelle wird bis zum 31. Oktober 2024 einen Zwischen­bericht fertigen. Der Abschluss­bericht soll dann bis zum 30. November 2025 vorliegen. Die For­schungs­stelle untersucht und ver­mittelt seit Jahr­zehnten die Geschichte des National­sozialis­mus und dessen Nach­geschichte in der Region. Read the rest of this entry »

Digitale Ausstellung „Ružake gila“

Mai 26th, 2024  |  Published in Einrichtungen, Internet & Blogothek, Musik, Veranstaltungen & Ausstellungen, Wissenschaft

Projekt und digitale Ausstellung „Ružake gila“ macht musikalischen Nachlass der Sängerin und Romni Ruža Nikolić-Lakatos (1945-2022) für breite Öffentlichkeit zugänglichDie digitale Ausstellung „Ružake gila“ macht den mu­si­ka­li­schen Nach­lass der Sän­ge­rin und Romni Ruža Ni­ko­lić-La­ka­tos (1945–2022) zu­gäng­lich. Ein Pro­jekt des MMRC – Music and Mi­no­ri­ties Re­search Center in Wien.

Ruža Nikolić-Lakatos (1945–2022) war eine heraus­ragende Per­sön­lich­keit in der Welt der Roma-Musik in Österreich und wurde ab den 1990er-Jah­ren als Ver­trete­rin der Lovara-Lieder öf­fent­lich be­kannt. Als Bot­schafterin ihres Volkes trug sie in Öster­reich maß­geblich zur Ver­breitung der Musik­tradition und zur An­erken­nung der Roma/Rom­nja als Volks­gruppe bei. Bis kurz vor ihrem Tod trat Ruža Niko­lić-La­katos, deren Vor­name ‘Rose’ be­deutet, regel­mäßig mit ihrer Familie, The Gypsy Family, in ganz Öster­reich und im Ausland auf.

Ružake gila widmet sich dem musikalischen Nachlass von Ruža Nikolić-La­katos. Durch­geführt vom MMRC (Music and Minorities Research Center)> der Univer­sität für Musik und dar­stellende Kunst Wien leistet das Projekt damit einen Beitrag zur Sicht­bar­machung und Zu­gänglich­keit der Roma-Musik in Österreich. Die digitale Aus­stellung gibt einer außer­ge­wöhnli­chen Sängerin eine Plattform und er­möglicht ein Weiter­leben und -geben ihrer Lieder.

Die Projektleiterin, Ethnomusikologin und Gründerin des MMRC, Ursula Hemetek, be­gleitete und doku­mentierte die künstle­rische Ent­wicklung von Ruža Niko­lić-La­katos mehr als drei Jahr­zehnte lang. Dadurch ent­stand eine tiefe Ver­bunden­heit mit der Familie der Sängerin. Einige Lieder der über 100 Stunden dau­ernden Ton­aufnahmen, die an der Universität ar­chiviert sind, publizierte Ursula Hemetek als Tonträger. Das trug wesent­lich zur Bekannt­machung der Lovara-Lieder und der Person Ruža Niko­lić-La­katos unter den gaže, Nicht-Roma, bei. Zusätz­lich zu den Aufnahmen von Ursula Hemetek stellt die Sammlung Heinschink, die im Phono­gramm­archiv der Öster­reichi­schen Akademie der Wissen­schaften archiviert ist, einen Schatz an Ton­aufnahmen der Lovara-Lieder seit den 1960ern dar, die groß­teils noch nicht ver­öffent­licht wurden.

Ziel der Ausstellung Ružake gila ist es, die Musik von Ruža Nikolić-La­katos der breiten Öffent­lichkeit zur Ver­fügung zu stellen. Die Liedtexte, Über­setzungen, musikalischen Transkrip­tionen und erklä­renden Texte zu den Liedern unter­stützen dabei den Verstehensprozess. Read the rest of this entry »

CEU: Jubiläums-Roma-Konferenz in Wien

Mai 2nd, 2024  |  Published in Einrichtungen, Veranstaltungen & Ausstellungen, Wissenschaft

CEU-Konferenz 2024 in WienCEU begeht 20-jähriges Jubiläum ihrer Stu­di­en-Zu­gangs­program­me für Roma und Rom­nija im Mai mit einer Kon­fe­renz in Wien

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens ihrer „Roma Access Programme“ kün­digt das „Romani Studies Program“ der Central European Uni­ver­sity (CEU) die Kon­ferenz „Challen­ging the Re­pro­duction of In­equa­lity Through Higher Edu­cation: Criti­cal Approa­ches in Romani Studies and Beyond“ an. Die Kon­ferenz findet am 16. und 17. Mai 2024 in Wien am Cam­pus der CEU statt und wird zu­sätzlich ge­streamt. Ver­anstal­tungs­sprache ist Englisch. Für weitere Infor­matio­nen sowie die Mög­lich­keit zur Registrie­rung folgen Sie bitte diesem Link.

Die Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Roma-Pro­gramm des „FXB Center for Health and Human Rights“ der Harvard Univer­sity (USA), den „Critical Romani Studies“ der Sodertorn Uni­ver­sity (Schweden) und dem „Yehuda Elkana Center for Teaching, Learning, and Higher Education Research” der CEU (Österreich) or­gani­siert wird, soll eine kritische Dis­kussion über Pro­gramme zur Förderung des Bildungs­zu­gangs von An­ge­höri­gen unter­drückter Gruppen er­mög­lichen.

In den meisten europäischen Ländern erhalten Roma-Studierende eine segre­gierte und qua­­litativ minder­wertige Bildung, die sie ent­weder davon abhält, weitere Studien zu absol­vieren, oder sie zu qualitativ minder­wertigen Studien- und Berufs­wahl­möglich­keiten führt – und damit ihre Aus­grenzung von der sozialen, wirt­schaftlichen und politi­schen Teilhabe fort­setzt“, sagte die Vor­sitzende und akade­mische Leiterin des „Romani Studies Program der CEU“, Angela Kocze, die bereits Hun­derte von Roma-Stu­die­ren­den unter­stützt hat, ihre akade­mischen und beruflichen Ziele zu er­reichen. Read the rest of this entry »

Tschechien: Gedenkstätte in Lety eröffnet

April 25th, 2024  |  Published in Einrichtungen, Geschichte & Gedenken

Erinnerungsort Lety (Foto: Tschechischer Rundfunk)Langer Weg zu würdigem Erinnerungs­ort: Gedenk­stätte für er­mor­dete Roma und Sinti in Lety er­öffnet

Beitrag anhören (mp3)

Radio Prague Int.: Der Weg zu dieser Gedenkstätte war lang und für die Über­leben­den und Nach­kommen teils leidvoll: Am Diens­tag ist im süd­böhmi­schen Lety der Erinne­rungs­ort an den Völkermord an den tsche­chischen Roma und Sinti ein­geweiht worden. In Lety stand während des Zweiten Weltkriegs ein Kon­zentrations­lager für Roma und Sinti. Es war Teil der natio­nal­sozia­lis­ti­schen Ver­nichtungs­politik. Dass die tsche­chi­schen Roma und Sinti syste­matisch ermordet wurden, daran wurde zu kommunis­ti­schen Zeiten nicht erinnert. Und noch schlim­mer: Ab den 1970er Jahren befand sich am Ort des frühe­ren KZ eine Schweine­mast­farm.

[…] Lety war eines von zwei Konzentrationslagern für Roma und Sinti auf dem Boden des dama­ligen „Protek­torats Böhmen und Mähren“. Das andere befand sich in Hodonín u Kunštátu in Süd­mähren. Das KZ in Lety wurde bereits 1940 als Arbeits­lager ein­ge­richtet und stand wie das spätere Lager in Hodonín unter Leitung der tschechi­schen Gendar­merie. Obwohl beide Ein­richtungen maximal für mehrere Hundert Men­schen Platz boten, wurden hier über 1.300 Roma und Sinti ein­ge­pfercht. 330 von ihnen starben an den un­menschli­chen Be­dingun­gen, weitere 500 wurden ins Ver­nich­tungs­lager Auschwitz-Bir­kenau depor­tiert und dort ermordet.

Von den insgesamt 6.500 tschechischen Roma und Sinti überlebten nur etwa zehn Prozent die Zeit des National­sozialis­mus. Read the rest of this entry »

Jahrestagung des Forum4Burgenland

März 23rd, 2024  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung, Radijo/TV Erba

Radijo ErbaRadijo Erba & TV Erba

Tschibtscha | 22.3.2024 | 7:20 min

Durchgängiges Lernen der Volksgruppensprachen – Flogos­ke­re grup­nen­gere tschib­tscha min­dig te siklol

O Forum schtar Burgenland uso talalinipe Sikadipe schtar Burgen­land but tschib­tschen­gero vakeripe Tikne Martonate akartscha. Ando fokos le talali­ni­pestar terdschol ada bersch i tema le flogos­kere tschib­tschendar ando sikadipe ando Burgenland – usar i tscha­vengeri bar dschi usi matura. O talali­nipe kesdinel jeke pilot­projek­tiha la badar­kijatar Andrea Bicsar pedar „Natürlich mehrsprachig“ andi koja elementar­pedagogik. Paloda o nevo sikadipeskero projekto „mi4mi“la Karin Gregorichatar, Susanne Huber taj Elena Steiger angle­tertschar­do ulo. Jek inter­aktivi materi­jalen­gero workshop le khero­da­schenge angle tertschardo ulo. O ar kertscha le ada­bersches­kere talali­ni­pestar „Csörge“ le burgen­landi­tike ungrike kulta­rekere faraj­nistar, i flogos­keri kheli­peskeri grupn taj i Tamburizza le duj tschib­tschen­gere gim­nasiju­mistar Erba, telal o schero le magis­ter­kijen­dar Marianne Seper taj Stefanie Karall.

Das Forum4Burgenland ist ein Bildungsforum der Privaten Päda­go­gi­schen Hochschule Bur­gen­land (PPH Burgenland), der Bildungs­direk­tion Burgenland und der burgen­län­di­schen Volks­gruppen der Burgen­land­kroaten, Roma und Ungarn. Es wurde 2019 mit dem Ziel ge­gründet, die Volks­gruppen­sprachen in der öffent­lichen Wahr­nehmung sicht­barer zu machen, sie im Bildungs­bereich zu stärken bzw. die bereits be­ste­hende Zu­sammen­arbeit zu vertiefen und zu insti­tutio­na­li­sieren. Dabei werden Synergien u.a. für die Er­stellung von Schulbüchern, Unter­richts­behelfen und gemein­samen Publika­tionen sowie deren Evaluie­rungen in Forschungs­pro­jekten genutzt. Ebenso werden die Nutzung von Förderungen für ge­mein­same Projekte sowie die Ko­operation bei öffent­lichen Ver­anstaltun­gen inten­siviert. Bezug­nehmend auf die vier Sprachen des Burgen­landes wurde der Name „Forum4­Bur­gen­land“ für das Forum gewählt. Die Jahres­tagung 2024 fand am 21. März in Eisenstadt statt.

Bereits am 16. März 2024 lud die Private Pädagogische Hochschule Burgenland alle In­teres­sierten ein, sich über ihre Lehramts­studien zu infor­mieren. Die Be­su­cher:in­nen hatten die Gelegen­heit, sich aus erster Hand über Lehramts­studien, Anmelde­modali­täten und Berufs­möglich­keiten zu er­kundigen. Read the rest of this entry »

ZARA veröffentlicht Rassismus-Bericht 2023

März 21st, 2024  |  Published in Dokumente & Berichte, Einrichtungen, Rassismus & Menschenrechte

ZARA-Rassismus-Report 2023Der Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Ras­sis­mus-Ar­beit ver­öf­fent­licht sein­en Rassis­mus-Re­port für das Jahr 2023 (→Down­load). Die darin ent­hal­te­nen Zahlen wei­sen einen An­stieg des Bedarfs an inten­si­ver Be­ra­tung bei Be­trof­fenen von Rassis­mus auf. Die Lösung für die darunter­lie­gende struk­tu­rel­le Proble­ma­tik ist ein ganz­heit­li­cher Natio­naler Ak­tions­plan gegen Rassis­mus.

Rassismus in Österreich

ZARA dokumentierte für das Jahr 2023 insgesamt 1.302 Meldungen von Rassismus mit einem immer noch alar­mierend hohen Anteil an Online-Fällen (58 %). Die Fall­meldun­gen reichen von rassisti­scher Polizeigewalt bis hin zu Dis­kriminie­rung im Bildungs­system, unter­streichen die Not­wendig­keit struktu­reller Ver­änderungen und betonen, dass Rassismus nicht nur ein indivi­duelles, sondern ein gesell­schaft­liches Problem darstellt. Das erklärt, warum nicht die Rassismus-Mel­dun­gen an ZARA jährlich steigen, sondern der Bedarf an intensiver Beratung. Ins­gesamt haben ZARA-Be­rater*in­nen 1708-mal Be­trof­fene beraten. Indivi­duelle Beratun­gen via E-Mail (52 %) und Telefon (37 %) sind be­sonders beliebt – gefolgt von per­sönlichen Beratungen und Be­gleitun­gen (8 %). Ins­gesamt setzte ZARA daraufhin 702-mal rechtliche Maßnahmen und andere Inter­ven­tionen. ZARA-Ge­schäfts­füh­rerin Rita Isiba hebt hervor: „Um die Politik für einen anti­rassisti­schen Wandel zur Ver­antwortung zu ziehen, müssen wir zunächst den syste­mischen Charakter des Rassismus und die Art und Weise, wie es jeden Aspekt unserer Gesell­schaft durch­dringt, er­kennen.“

Ein Aufruf zum Handeln

Deshalb setzt sich ZARA seit Jahren für die Umsetzung eines Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus (NAP) ein und hat in diesem Sinne unter­schied­liche An­strengun­gen unterstützt, die dies ein­forderten. Der NAP zielt darauf ab, die Sicherheit und Unter­stützung für Betroffene zu ge­währ­leisten, Gleich­behand­lung und Gerechtigkeit zu fördern, Teilhabe und Re­präsen­ta­tion zu er­möglichen, und ein umfas­sendes Verständnis für die Aus­wirkungen von Rassismus zu schaffen. Read the rest of this entry »

Katholische Roma-Seelsorge in Deutschland

März 16th, 2024  |  Published in Einrichtungen, Religion

Marienaltar bei der Sinti-Wallfahrt in Oberlöstern (Saarland). Die Wallfahrt wird seit 1996 jährlich von der Sintiza Maria Hoffmann (re.) organisiert (Foto Ulrike Peters, Deutsche Bischofskonferenz) . Deutschland: Katholische Seelsorge für Roma, Sinti und verwandte Gruppen

→Geschichte, Aufgaben und Tätigkeitsfelder (PDF)

Die „Katholische Seelsorge für Roma, Sinti und verwandte Gruppen“ im Auftrag der Deutschen Bischofs­konfe­renz mit einer eige­nen Dienststelle in Bonn ist seit 1965 deutsch­land­weit für die Organi­sa­tion der Seelsorge der Roma, Sinti und ver­wandten Gruppen und der sich daraus er­geben­den Aufgaben zu­ständig.

Initiiert wurde die Gründung der Dienststelle 1965 durch das Treffen von Papst Paul VI. mit Roma wäh­rend einer Roma-Wall­fahrt im selben Jahr und seinen Appell einer beson­deren Fürsorge für die Roma. 1955 fand die erste Sinti-Wallfahrt in Deutsch­land in Illingen statt, die [...] von dem späteren ersten Na­tional­seel­sorger Arnold Fortuin begleitet wurde.

Die „Katholische Seelsorge für Roma, Sinti und verwandte Grup­pen“ nimmt die Kultur und Werte von Roma und Sinti in den Blick. Dabei ver­steht sie sich als „Kirche unter­wegs“ bzw. „Geh-hin-Kirche“, welche mit­geht und die Men­schen dort begleitet, wo zumin­dest auf Zeit ihr Lebens­mittel­punkt ist. Das be­deutet in der Praxis vor allem die Beglei­tung der Wallfahrten sowie Taufen, Erst­kommunion und Beerdigungen. Aufgabe sind aber ebenso die Wissens­ver­mittlung und Aufklärung über Kultur, Geschichte sowie vor allem über die Verfolgung in natio­nal­sozialis­ti­scher Zeit und Antiziganismus mit Vorträgen und einer Ausstellung, um so Dis­krimi­nierung und Vor­urteilen in der Gesell­schaft ent­gegen­zu­wirken. Auch die Teilnahme am gesell­schaft­lich-po­li­ti­schen Diskurs wie z. B. Gedenk­ver­anstal­tungen gehören zum Tätigkeits­feld. Read the rest of this entry »

SozialMarie: Roma-Projekte 2020 bis 2023

März 9th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen

SozialMarie: Preis für vorbildhafte ProjekteSozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. In den letz­ten Wo­chen stel­l­ten wir Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor. Hier noch einmal ein Über­blick über die nomi­nier­ten bzw. prä­mierten Roma-Pro­jekte aus den Jah­ren 2020 bis 2023:

„Community Roma Doula Service“ (Ungarn)

„Career Path“ (Ungarn)

„Invisible Study Hall“ (Ungarn)

„Childhood to Children“ (Slowakei)

„Inclusive Kindergartens“ (Ungarn)

„Museum of Personal Stories“ (Kroatien)

„Projekt DOM.ov“ (Slowakei)

„Schritt für Schritt“ (Slowakei)

„From Us to You Extra“ (Ungarn/Slowakei)

„EduBox“ (Slowakei)

„Banyaerdő – Social Enterprise“ (Ungarn)