Oktober 19th, 2024 |
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Film & Theater, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen
8. Internationales Roma-Filmfestival
Berlin, 21. bis 27. Oktober 2024
Im Jahr 2024 reagiert AKE DIKHEA? auf die aktuellen Gefahren für die Demokratie: den Wahlerfolg von rechtsradikalen Parteien in fast allen europäischen Ländern, die gesellschaftliche Spaltung, die wachsende Zustimmung für menschenfeindliche Bewegungen. Wir nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive der marginalisierten Gruppen und vor allem ihre Beiträge zur freien und gerechten Gesellschaft unter die Lupe. Denn es sind Gruppen wie Sinti* und Roma*, die durch antidemokratische Tendenzen am meisten betroffen sind – und die zugleich seit vielen Jahren und aus einer intersektionalen Perspektive auf vorderster Front gegen Unterdrücken kämpfen, sei es gegen die weiße Vorherrschaft der Dominanzgesellschaft, gegen ausbeuterische Mechanismen des Kapitalismus oder gegen patriarchale Denkmuster in eigenen Familien.
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September 7th, 2024 |
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Film & Theater, Literatur & Bücher, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
Radmila Mladenova (Hrsg.): Counterstrategies to the Antigypsy Gaze (=Antiziganismusforschung interdisziplinär: Schriftenreihe der Forschungsstelle Antiziganismus, Bd. 5), Heidelberg 2024.
In der Schriftenreihe Antiziganismus interdisziplinär der Forschungsstelle Antiziganismus ist jüngst der von Radmila Mladenova herausgegebene Sammelband „Counterstrategies to the Antigypsy Gaze“ erschienen. Der Band befasst sich damit, wie sich Antiziganismus im Film begegnen lässt.
Ziel ist es, den Fokus weg von der Antiziganismuskritik zu verlagern und die Diskussion über die künstlerischen Gegenstrategien zum Antiziganismus zu eröffnen, die die Notwendigkeit intertextueller, transkultureller und transmedialer Ansätze bei der Analyse hervorhebt. Die Beiträge stellen die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse in den Vordergrund und bieten eine breite Palette an Beispielen, die für Filmemacher und Fachleute aus der Filmindustrie nützlich sein könnten. Der Band dokumentiert die Fallstudien des internationalen Workshops „Artistic Alternatives to the Antigypsy Gaze“, der 2021 in Heidelberg stattfand.
Das Buch erscheint in hybrider Form, ist also sowohl als Softcover über den Buchhandel als auch kostenlos zum Download im Internet verfügbar.
(Text: Zentralrat)
Siehe auch:
Visuelle Dimensionen des Antiziganismus (2021)
The ‘White’ Mask and the ‘Gypsy’ Mask in Film
Tagungsband „Antiziganismus und Film“
Von, mit oder über Sinti und Roma? Überlegungen zum Themenfeld Antiziganismus und Film
August 31st, 2024 |
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Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Interview, Radio, Podcast & TV
Der Völkermord an den Sinti und Roma. Spuren der NS-Zeit
Planet Schule/SWR, 23.4.2024
Jedes Jahr, am 2. August gedenken Sinti und Roma in Auschwitz ihrer ermordeten Angehörigen. Der Film zeichnet die wichtigsten Stationen einiger Leidenswege nach, fünf Überlebende berichten über ihr Schicksal: Hildegard Franz, deren Mann und drei Kinder in Auschwitz ermordet wurden; Mano und Hugo Höllenreiner, die gerade mal zehn Jahre alt waren, als sie deportiert wurden und die in Auschwitz erfahren mussten, welche Folgen die Experimente des Lagerarztes Josef Mengele hatten; Lily van Angeren, die als Lagerschreiberin die Namen aller Toten registrieren musste. Und Josef „Muscha“ Müller, der in einer Pflegefamilie aufwuchs und nicht ahnte, dass seine leiblichen Eltern Sinti waren. Er hat überlebt, weil seine Pflegeeltern ihn monatelang in einer Gartenlaube versteckt hielten und so dem Zugriff der Behörden entzogen.
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August 29th, 2024 |
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Facts & Figures, Film & Theater
Schon 1925, fast 40 Jahre vor seiner Autobiografie, thematisierte Charlie Chaplin seine „Gypsy“-Herkunft in einem autorisierten Interview mit dem Publizisten Konrad Bercovici.
(Quelle)
Mai 30th, 2024 |
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Film & Theater
Snajka: Dnevnik Očekivanja (ITA/KOS/HR 2023)
Dokumentarfilm von Tea Vidović Dalipi (alban., engl., kroat., 75 min.)
„I will never be snajka.“ – „Ich werde nie eine anständige Schwiegertochter sein.“ Auf dem Standesamt steht dem frisch verliebten Paar das Glück ins Gesicht geschrieben, auch wenn hier bereits erste Herausforderungen zu spüren sind. Die kroatische Soziologin und Aktivistin Tea porträtiert zehn Jahre lang ihre Partnerschaft mit Mirad, Rom aus dem Kosovo. Sie sind motiviert, sich in die Familie des anderen zu integrieren. Doch bei all den familiären Erwartungen müssen sie sich selbst und als Paar immer wieder neu suchen und positionieren: Wie tolerant können sie sein? Wo stoßen sie an ihre Grenzen? Was sind eigentlich ihre Ideale? Ein Film, der ganz nah dran ist und das Schwierige und das Schöne einer interkulturellen Ehe aufzeigt. (Dayela Valenzuela)
Die kroatische Debüt-Regisseurin Tea Vidović Dalipi ist Soziologin und Aktivistin im Bereich Migration. Seit 2013 besucht sie die Restart School of Documentary Film (Zagreb). Ihre Expertise zu Migration und kulturellen Identitäten mündete in der Produktion dieses Films.
(Text: DOK.fest München 2024)
Siehe auch:
Faith and Branko (Trailer), 21.10.2023
November 18th, 2023 |
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Film & Theater, Politik, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
Weltspiegel Doku: Roma in der Slowakei – Gibt es einen Weg aus der Armut? (MDR)
Dokumentation (45 Min.)
Eine Problemdoku mehr, die übersieht, dass auch in der Slowakei ein großer Teil der Roma nicht in solchen Elendssiedlungen lebt, dass es selbstbestimmte Roma gibt, die ein normales, erfolgreiches Leben führen, ganz ohne Paternalismus. Vor allem skizziert dieser Bericht die Lethargie der marginalisierten Roma als den eigentlichen Kern des Problems – den erdrückenden Rassismus der Mehrheitsgesellschaft und der Politik hingegen, der über allem liegt (und der in der Sendung ja auch des Öfteren anklingt), entlässt die Doku dann doch allzu leicht aus der Verantwortung. Das beginnt schon damit, wie der Beitrag anfangs die „Problem-Roma“ und dann die überaus freundlichen „normalen“ Slowaken einführt. Eine Roma-TV-Doku nicht ohne Schieflagen, aber sehenswert. (dROMa)
Das Erste, Weltspiegel, 13.11.2023
Aus der ARD-Programmankündigung: Rund 500.000 Roma leben in der Slowakei – in Bezug auf die Bevölkerungsgröße eine der stärksten Roma-Minderheiten in Europa. Die Roma leben größtenteils in Ghettos und Slumsiedlungen, in ärmsten Verhältnissen, mit nur wenigen Verbindungen zum Rest der slowakischen Bevölkerung. Seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, die Roma gesellschaftlich zu integrieren, sie aus ihrer Parallelwelt herauszuholen. Die meisten Projekte – viele halbherzig initiiert – sind gescheitert. Teilweise auch aufgrund mangelnden Interesses oder der Resignation vieler Roma. Read the rest of this entry »
Oktober 21st, 2023 |
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Film & Theater, Musik
Dokumentarfilm von Catherine Harte
Serbien/UK 2020, 82 Min., engl./serb.
Es beginnt wie eine klassische „Girl meets Boy“-Story: Faith, eine charismatische Akkordeonspielerin aus Großbritannien, reist nach Serbien, um sich dort mit folkloristischer Roma-Musik vertraut zu machen. Sie trifft den Geigenspieler Branko, der ihr sofort verfallen ist. Schnell werden sie ein Ehepaar und gründen eine Band. Doch mit dem Erfolg in der Musik schwindet der in der Liebe. Eine turbulente Geschichte von Erwartungen, Enttäuschungen und dem Traum vom Glück.
Beinahe beunruhigend locker fällt Faith in Brankos Leben ein. Das neue Land, die skeptische Familie und die kulturellen Unterschiede scheinen ihr dabei nichts auszumachen. Branko hingegen himmelt seine neue Frau an und wagt sich mutig vor in eine neue Welt. Als Duo sind sie ein großer Hit – sie reisen um die Welt und spielen immer größere Konzerte. Während Faith sich wie ein Fisch im Wasser fühlt, wirkt Branko jedoch wie ein entwurzelter Baum. Read the rest of this entry »
Oktober 18th, 2023 |
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Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Interview
Good News aus Deutschland: Am 6. November eröffnet die 47. Duisburger Filmwoche mit der Deutschland-Premiere von Wankostättn (AT 2023, 37 Min.) von Karin Berger.
[Anm. d. Red.: Ein ausführliches Interview mit der Filmemacherin finden Sie in der aktuellen Ausgabe von dROMa.]
„Nichts ist da, was erinnern könnte. Wenn ich dann wieder weggehe, bin ich ganz leer“, sagt Karl Stojka, auf einer Straße im 11. Wiener Bezirk stehend. Im Gehen erzählt Karl Stojka von diesem Ort, von seiner Kindheit auf der „Wankostättn“ in Wien, wo sich ein großer Wohn- und Lagerplatz der Rom:nja und Sinti:zze befand. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland wurde der Platz zunächst abgegrenzt, dann 1941 geräumt und die Bewohner:innen deportiert.
Karin Berger fügt für Wankostättn zwei Gespräche zusammen, die sie bereits 1997 mit Karl Stojka führte. Zwischen der Filmemacherin und den Geschwistern Karl und Ceija Stojka bestand eine enge Verbundenheit und lange Zusammenarbeit.
Während Stojka den veränderten Erinnerungsort durchwandert, wird die Diskrepanz zwischen der erzählten Erinnerung und der bebauten Gegenwart erfahrbar. „Wankostättn zeigt in der rohen Form und Unmittelbarkeit seines Materials die Kraft mündlicher Erinnerungskultur und das Potential des Dokumentarischen. In einer Gegenwart, in der die Aufarbeitung der rassistischen Verbrechen an Rom:nja und Sinti:zze andauert, bewahrt Wankostättn nicht nur Zeugenschaft, sondern macht sie lebendig. Ein Film über Erinnerung und über die Arbeit an ihr. Read the rest of this entry »
Oktober 5th, 2023 |
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Film & Theater
Blueberry Spirits (Melleņu gari)
Dokumentarfilm von Astra Zoldnere (Lettland 2016, 12 Min., Lettisch/Romani)
„In lyrischen Bildern erzählt Blueberry Spirtits von einer Romafamilie, die ihre Sommer damit verbringt, in den Wäldern Lettlands Beeren zu pflücken und die Ernte zu verkaufen. Während der Arbeit im Wald erzählen die Familienmitglieder einander Geschichten: von magischen Orten und den Geistern ihrer ermordeten Vorfahren, die nicht zur Ruhe kommen.“ (Ethnocineca 2016)
Ein Interview (engl.) mit der Regisseurin Astra Zoldnere von 2017 gibt es hier. Und einen kleinen Artikel über den Film finden Sie im US-Magazin „TheAtlantic.com“, das den Kurzfilm unter neuem Titel auf Youtube zugänglich gemacht hat. “Ghost stories help to maintain the community’s identity in the globalized world. Telling them brings together different generations“, wird Zoldnere darin zitiert. Und: “At first, I was surprised that the Roma live in a world where past, present, and future are so connected. Different times, places, and faces entwine to form a more circular existence.“
Juni 22nd, 2023 |
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Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
Frank Reuter, Daniela Gress, Radmila Mladenova (Hrsg.): Visuelle Dimensionen des Antiziganismus. (= Antiziganismusforschung interdisziplinär – Schriftenreihe der Forschungsstelle Antiziganismus, Band 2), Heidelberg University Publishing: Heidelberg 2021.
→Zum Download
Visuelle Medien spielen seit der Frühen Neuzeit eine Schlüsselrolle für die Genese des Antiziganismus. Der interdisziplinär angelegte Sammelband untersucht die zentralen Motive und Semantiken von „Zigeuner“-Bildern in unterschiedlichen Repräsentationsformen wie Literatur, bildender Kunst, Fotografie, Postkarten, Oper, Theater, Comic, Film oder Computerspielen. Dabei werden insbesondere Verbindungslinien und Wechselbeziehungen in den Blick genommen. Die Beiträge legen die inhaltlichen, zeitlichen, geografischen und medienspezifischen Ausprägungen eines der wirkmächtigsten Stereotype in der europäischen Kulturgeschichte frei. Bis heute haben antiziganistische Imaginationen negativen Einfluss auf die Positionierung von Sinti und Roma in den europäischen Gesellschaften.
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