Kunst & Fotografie

„… und es mit meinem Körper schützen“

Juli 8th, 2020  |  Published in Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie

Dani Karavan, 2014 (Foto: AtelierKaravan)Dani Karavan (89), Schöpfer des von einem Bau­vor­ha­ben der Deutschen Bahn be­droh­ten Denkmals für die im Natio­nal­sozia­lis­mus er­mor­de­ten Sinti und Ro­ma Eu­ro­pas in Berlin:

Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in seiner ge­samten Aus­deh­nung darf nicht an­getastet wer­den! Eine Straß­en­bahn­linie kann man ver­legen, aber kein Kunstwerk. Ins­be­son­dere im tat­säch­li­chen Kon­text ras­sis­ti­scher Ma­ni­fes­ta­tio­nen wäre jede Beschä­digung des Denkmals eine Ver­letzung der Sinti/Roma. Wenn je­mand es wagt, einen Teil des künst­le­ri­schen Ensembles des Denk­mals an­zu­rühren, werde ich per­sönlich kommen und es mit meinem Körper schüt­zen, den An­greifer ver­klagen und einen inter­natio­na­len Skandal aus­lösen. Read the rest of this entry »

Zum Roma-Tag: „Roma-Armee“ im Stream

April 8th, 2020  |  Published in Film & Theater, Internet & Blogothek, Kunst & Fotografie, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen

8. April 2020: 16–18 Uhr WE AIR HERE! im Live-Stream
18 Uhr ROMA-ARMEE im Gorki-Stream (24h online, engl. UT)

Heute ist Internationaler Roma-Tag. Seit vielen Jahren wird der 8. April als Aktions- und Fest­tag der Roma be­gangen. Die aktuel­le Corona­krise hat zahl­reichen Ver­anstal­tun­gen und Para­den, Auf- und Vor­führun­gen einen dicken Strich durch die Rech­nung ge­macht. Die 2. Roma-Bien­nale und das Berli­ner Gorki-Theater öf­fnen nun aber ihre On­line-Bühne via Stream für das Spe­zial­pro­gramm „We air here!“ und das Ro­ma-Stück „Roma-Armee“.

Entstanden ist das Stück nach einer Idee der Wiener Schauspielerin­nen und Universal­künstlerin­nen Sandra und Simonida Selimović. Das Ma­gazin Theater­kom­pass.de schreibt dazu: „Im gemein­sa­men Recher­che­pro­zess haben Gorki-Haus­regisseu­rin Yael Ronen und das Ensemble aus per­sön­li­chen Erfah­rungen, histori­schen Kon­tami­natio­nen und aktuel­len Vor­fällen dieses Theaterstück ent­wickelt.“ „Roma-Ar­mee“ bil­det den Ab­schluss der nach den Ver­anstaltungs­absagen aus dem Hut ge­zauber­ten On­line-Programm­reihe „We air here!“. Read the rest of this entry »

„Let it grow!“

Februar 18th, 2020  |  Published in Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Ausstellungseröffnung in Berlin - Dan Turner, Marina Rosselle "Grow", Galerie Kai Dikhas 2020 (Foto:Kai Dikhas)Marina Rosselle & Dan Turner: GROW
Ausstellung in der Galerie Kai Dikhas in Berlin

Eröffnung: Do., 20. Februar 2020, 19–21 Uhr
Eintritt frei, die Künstler*innen sind anwesend

21. Februar bis 28. März 2020
Mi. bis Sa., 14–18 Uhr u.n.V.
Galerie Kai Dikhas und Kunstraum Dikhas Dur, Aufbau-Haus am Moritz­platz, Prin­zen­str. 84 I, Auf­gang 2,10969 Berlin

Sinti und Roma finden sich, ganz so wie Künstler*innen an sich, oft am Rand der Gesell­schaft wieder. So be­finden sich auch die Plätze für nicht sess­haft le­bende, fah­rende Manouche in Frankreich meist am Rand der Städte an oft un­wirt­li­chen Orten. Zwi­schen brechen­dem Asphalt und Schotter be­obach­tet Marina Rosselle Wild­kräuter, die für sich eine Nische ge­fun­den haben und sich oft mit grazilen Blüten ge­gen die harte Wirklich­keit durch­setzen. Die Künstlerin lässt sich von diesen Pflan­zen zu zarten Zeichnun­gen, Grafiken und Instal­la­tio­nen in­spirie­ren und so ent­steht ein per­sön­li­ches Bild der Wirk­lich­keit ihrer Com­munity.

Der britische Künstler Dan Turner arbeitet ebenfalls, aber auf ganz ande­re Weise mit dem Thema der Wildkräuter: Er beruft sich auf das tra­ditio­nel­le Kräuter-Wis­sen der britischen Traveller und spielt so auch mit dem Thema des den Roma nach­ge­sag­ten Hexenwissens. Turner, der Bildhauerei stu­dierte und des­sen Arbei­ten als Teil des 3. Pavillons der Sinti und Roma „FutuRoma“ auf der 58. Biennale in Venedig zu se­hen wa­ren, kuratiert von Dr. Daniel Baker im Auf­trag des ERIAC, sät in per­forma­tiven Aktio­nen die Kräuter selbst. Die dann wach­sen­den Pflanzen dehnen den Be­griff der Skulptur. Es zeigt sich das Wunder des Wachsens und wir wis­sen, dass selbst kleine Wurzeln gro­ße Steine bre­chen kön­nen. Read the rest of this entry »

Kai Dikhas: Stopping Places VII

Dezember 30th, 2019  |  Published in Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Roma-Kunstausstellung in Berlin, Galerie Kai DikhasDie GALERIE KAI DIKHAS – die Galerie für zeit­genös­sis­che Kunst der Sinti und Roma – zeigt noch bis 31. Ja­nuar 2020 die Gruppen­aus­stel­lung STOPPING PLACES VII. Öff­nungs­zeiten: Mi. bis Sa. 14–18 Uhr u.n.V. Aus­­stel­lung mit Wer­ken von:

EMANUEL BARICA, MANOLO GÓMEZ, DAMIAN LE BAS, DELAINE LE BAS, VALÉRIE LERAY, NIHAD NINO PUŠIJA, MERSUD SELMAN, IMRICH TOMÁŠ, ALFRED ULLRICH, KÁLMÁN VÁRADY, GEORGE VASILESCU, DAVID WEISS

Kai Dikhas/Aufbauhaus: Die Galerie hält inne und wirft mit zwölf zeit­genös­si­schen Künst­lern*in­nen der Min­der­heit aus ganz Europa einen Blick zurück auf mehr als acht Jahre bewegter Aus­stel­lungs­arbeit und etwa 100 Aus­stel­lungen im In- und Aus­land. „Stopping Place“ heißt so viel wie Rast­platz oder Halte­punkt. Für uns sind diese Kunstwerke Weg­marken, an denen wir reflek­tie­rend zu­rück-, aber auch nach vor­ne blicken. Nach ihren jährlichen Vorgängerausstellungen STOPPING PLACES I–VI ist auch STOP­PING PLACES VII die Bilanz und Ge­gen­warts­dia­gnose der Galerie Kai Dikhas. Der dies­jähri­gen Ein­ladung sind zwölf sehr unter­schied­lich arbei­tende Künst­ler*in­nen gefolgt. Das Er­gebnis ist ein ab­wechs­lungs­reiches Kalei­doskop, so­wohl hin­sichtlich der unter­schiedli­chen künstle­ri­schen Aus­drucks­möglich­keiten wie auch des diver­gie­ren­den Um­gangs mit der sie oft einen­den Thematik.

STOPPING PLACES VII fragt wieder nach dem Umgang mit dem in Gesamt­europa eska­lie­renden Antiziganismus und Rechts­popu­lis­mus: DOES HISTORY RE­PEAT ITSELF? Read the rest of this entry »

13 Porträts: Ausstellung in Graz

Dezember 15th, 2019  |  Published in Frauenrechte, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

13 Porträts aus Bulgarien: "In Between" von Anaïs Horn, im Rahmen der Ausstellung "Kunstraum Steiermark" (Foto: Neue Galerie Graz)Zu sehen bis 12.1.2020
in der Neuen Galerie in Graz (Ein­tritt frei)

Die Fotografin Anaïs Horn zeigt in der Sammel­aus­stel­lung „Kunst­raum Steiermark“ in der Neuen Gale­rie in Graz eine Porträt­serie von bul­ga­ri­schen Romnja. Im Zuge ihres Aus­lands­auf­ent­hal­tes in Plowdiw in Bulgarien setz­te sich Horn mit der Minder­heit der Roma aus­einan­der: Dabei sind 13 Porträts von jun­gen Roma-Frauen im Alter zwi­schen elf und 18 Jahren ent­stan­den, Mädchen und jungen Frauen, die entweder in Stolipinowo, einem der größten und be­kann­tes­ten Roma-Ghet­tos Europas, oder auch in ande­ren Roma-Com­mu­nitys rund um Plowdiw le­ben. Bereits im Okto­ber war die Foto­serie un­ter dem Titel IN-BETWEEN in Plow­diw selbst zu sehen. Im Ausstellungstext heißt es dazu:

„In her latest work IN-BETWEEN, Anaïs Horn (Paris/Vienna) puts herself in a long row of Romnia-portrayal, but chal­lenges and questions the tra­ditions, existing methods and aesthetics of this de­piction with her aware­ness for dif­ferent angles of female sub­jectivity. The por­trayed Romnia girls may come from different socio-eco­no­mi­cal back­grounds and live under diverse con­ditions within their home­town Plovdiv, but still share com­mon aspira­tions for their future life. Anaïs Horn de­velops an intimate dia­logue with the teenage girls and portrays them de­tached from their ever­yday environ­ment in a ’white cube‘ which leaves enough room for their per­so­na­lities to unfold. Read the rest of this entry »

Ausstellung „Ohh Porajmos“

November 3rd, 2019  |  Published in Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Ausstellung in Göttingen (Bild:  1. Nov. bis 15. Nov. 2019 in Göttingen

Das „Roma Center“ zeigt die Ausstellung „Ohh Porajmos“. Die Comic- und Text­tafeln des Sinti-Künst­lers Boris Weinrich be­fas­sen sich aus der Sicht des Nach­kom­men mit der Ver­folgung und Er­mor­dung der Roma und Sinti, mit den Men­schen­ver­suchen und den Tätern, die un­be­hel­ligt nach dem Krieg weiter Kar­riere ma­chen konnt­en, sowie mit Dis­krimi­nie­rung und Rassismus ge­gen Roma und Sinti bis heute.

Die Ausstellung ist bis zum 15.11.2019 im Stadtlabor (Schildweg 1, Göttingen) zu se­hen. Das Stadt­labor ist von Mon­tag bis Frei­tag von 14 bis 17 Uhr ge­öff­net. Der Ein­tritt ist frei.

(Text: Roma Center)

Heidelberg zeigt wieder „RomaRising“

September 20th, 2019  |  Published in Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

RomaRising: Porträt von Karel Holomek (Foto: Chad W. Wyatt)Chad Evans Wyatt ist kommerzieller Fotograf aus Washington D. C. Für einen Foto­auf­trag reis­te er 2001 nach Tschechien und war scho­ckiert über die Art und Wei­se, wie dort Roma in den Medien dar­ge­stellt wer­den. Wyatt, der in den USA als Sohn eines Afro­ameri­ka­ners zur Zeit der er­star­ken­den Bür­ger­rechts­bewe­gung auf­wuchs, woll­te diesen rassisti­schen, stereo­typen Bildern etwas ent­gegen­stel­len und star­tete das Foto­pro­jekt »Roma­Ri­sing«. Die Ausstellung (Anm: die bereits zu Jahresbeginn im Heidelberger Forum für Kunst gezeigt wurde) umfasst 22 ausgewählte Porträt­foto­gra­fien von Sinti und Roma aus Chad Wyatts »Roma­Ri­sing«-Archiv und ist bis zum 25.10.2019 zu se­hen.

Die feierliche Eröffnung am 20.9.2019 findet im Beisein von Chad Wyatt und im Rah­men der »Lan­gen Nacht der Volks­hoch­schulen« im Foyer der VHS Hei­del­berg statt. Read the rest of this entry »

„Identiteta buteder hi sar jek tschib“

Mai 12th, 2019  |  Published in Interview, Kunst & Fotografie, Radio, Podcast & TV

Radio Roma samRoma sam
Radijo Burgenland:
7.5.2019 | (on demand)

Ioana Spataru (Foto: Romblog.at)Ioana Spataru: „Identität ist mehr als eine Sprache“

I schauschpilerkija, fotografkija taj aktivistikija Ioana Spataru adi use amen­de andi sen­dung hi. Oj andar jek ru­me­niti­ki-ungri­ki Ro­men­geri fami­lija le Lovara­jen­dar taj le Rom­ung­re­jen­dar al. I 22-ber­schen­geri Romni usi ersch­ti ge­neracija ande lakeri fami­lija keri­nel, savi nisaj Ro­manes na va­kerel. Ioana Spa­taru an­do feberi jeka repor­ter­kija ando falato „Schach­novelle“ le Ste­fan Zweigistar khel­tscha, savi ando keripe le pro­jek­tos­tar „Samp­ling Europe – Ru­mänien“ an­do betschi­tiko Pyg­mali­on-te­ateri andi rume­ni­tiki tschib te dikel sina. Akan, oj foto­grafi­ja upro koleg andi utschi grafi­schi bun­dakeri sikli­pes­keri- taj pro­balini­pes­keri isch­ko­la Betschis­te schtudirinel taj andi sen­dung pedar la­kero keripe ojs foto­grafki­ja taj pe­dar i defi­na­cijo­na la iden­tite­tatar taj la schpi­ritu­jali­te­tatar va­kerel.

Die Schauspielerin, Fotografin und Aktivis­tin Ioana Spataru ist heu­te zu Gast in der Sen­dung. Sie kommt aus einer rumä­nisch-un­gari­schen Roma­familie von Lovara und Romungre. Die 22-jährige Romni ge­hört zur ers­ten Ge­nera­tion in ihrer Fa­milie, die kein Romanes spricht. Ioana Spa­taru spiel­te im Febru­ar die Rolle der Re­por­terin im Stück „Schach­novelle“ von Ste­fan Zweig, die im Rah­men des Pro­jekts „Samp­ling Eu­rope – Rumänien“ im Wie­ner Pygma­lion-The­ater in ru­mäni­scher Sprache auf­geführt wurde. Sie stu­diert zur Zeit Foto­grafie am Kolleg an der Höhe­ren Graphi­schen Bun­des-Lehr- und -Ver­suchs­anstalt in Wien und spricht in der Sen­dung über ihr Schaf­fen als Foto­grafin, die De­fini­tion der Iden­tität und Spiri­tu­ali­tät.

(Text: volksgruppen.orf.at & volksgruppen.orf.at)

„Die Farbe ist weg“: Gabi Jiménez in Berlin

März 14th, 2019  |  Published in Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Gabi Jiménez, La fin du monde, 2018. 29,7 x 42 cm. Tinte auf Papier/Collage (Foto: Galerie Kai Dikhias)Ausstellung „Schwarz & Weiß“
Eröffnung in Berlin am 14.3.2019
19–21 Uhr, Eintritt frei

Zu sehen bis 28. April 2019 (Mi. bis Sa., 14–18 Uhr u. n. V.) in der Galerie Kai Dikhas / Kunst­raum Dikhas Dur im Auf­bau-Haus am Moritz­platz, Prin­zen­str. 84 I, Auf­gang 2, 10969 Berlin

Der französisch-spanische Künstler Gabi Jiménez ist be­kannt für seine farb­kräfti­gen Ge­mälde, die er in einem eige­nen, der Comic-Zeich­nung ent­lie­he­nen Malstil ent­wirft. Unter sei­nen Arbei­ten sind aber auch viele mono­chro­me Schwarz-Weiß-Ar­beiten, die be­son­ders poin­tiert die Bild­ideen des Künst­lers fest­halten. Die Aus­stel­lung SCHWARZ & WEISS wid­met sich die­sen Wer­ken: Grafiken, Comics, aber auch Ar­bei­ten auf Leinwand. Die Re­duk­tion der Farbe lässt den grafi­schen Einfalls­reich­tum des Künstlers noch deut­li­cher zu Tage tre­ten. So ist sein SCHWARZ & WEISS kei­nes­falls ein­tönig oder gar das Schwarz-Weiß des heu­tigen po­liti­schen Dis­kurses.

Augenzwinkernd meint das SCHWARZ & WEISS des Gabi Jiménez auch das leider oft­mals mit Schwie­rig­keiten und Gewalt ver­bun­dene Auf­einan­der­tref­fen von Roma mit Nicht-Roma, das Auf­einan­der­tref­fen der „Schwar­zen“, der Kalé, mit den „Weißen“, den Gadje. Dem be­geg­net Gabi Jiménez mit den Mit­teln des Dadaismus – wie sein ver­storbe­ner Bruder in der Kunst, Damian Le Bas, dem wir diese Aus­stellung wid­men. Der Gypsy DaDa war ein neuer Be­griff, den die bei­den Künstler wäh­rend ihrer denk­würdi­gen gemein­sa­men Aus­stel­lung Gypsyland in der Galerie Kai Dikhas im Ja­nuar 2012 präg­ten und auch direkt in einem gro­ßen gemein­samen Werk mani­fes­tier­ten. Es ist ein bissiger und eben auch ent­waffnen­der Humor, der dem Ernst von Unter­drückung und Rassismus ent­ge­gen­tritt.

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Frauengeschichten aus der Nachkriegszeit

Februar 25th, 2019  |  Published in Frauenrechte, Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen

Fotoausstellung über Sintifamilien im Nachkriegsdeutschland: Hilda Johanna Eckstein (Foto: privat, via mittelhessen.de)„Wie aus der ,Zigeunerin‘ eine ‚Sintezza‘ wu­rde – Frauen­ge­schich­ten aus der Nach­kriegs­zeit“: Aus­stel­lungs­eröff­nung mit der Jazz-Mu­si­ke­rin Dotschy Reinhardt im Rat­haus in Gießen am am 25. Feb­ru­ar um 17 Uhr.

Für die Ausstellung „Wie aus der, Zigeunerin‘ eine ‚Sintez­za‘ wur­de – Frauen­geschich­ten aus der Nach­kriegs­zeit“ haben die in Gießen an­säs­sigen Sinti-Fa­mi­li­en Fischer und Eckstein ihre Foto­alben ge­öff­net. Dabei haben sie ein­drucks­volle Auf­nahmen aus dem Leben von Frauen ent­deckt, die vom 25. Februar bis 8. März von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Rat­haus am Berli­ner Platz prä­sen­tiert wer­den.

Die Verfolgung und der Porajmos – das Wort bedeutet „Ver­schlin­gen“ und steht für den Völker­mord an den Sinti und Roma – im Natio­nal­sozia­lis­mus mar­kieren eine schmerz­hafte Zäsur, wel­che die Zer­störung der Jahr­hun­derte alten Kultur zum Ziel hatte. Die Aus­stel­lung soll zei­gen, dass es für die Über­lebenden wei­ter­ging und dass dies zu einem gro­ßen Teil ein Ver­dienst der Frauen war.

Der Fokus der Ausstellung liegt – das verdeutlicht der Unter­titel – auf „Frauen­geschich­ten in der Nach­kriegs­zeit“. Er­gänzt wird die Schau durch Hinter­grund­infor­ma­tio­nen zur Geschichte und zum All­tag der Sinti.

Zur Eröffnung am Montag, 25. Februar, kommt die deutsche Jazz-Mu­sike­rin und Auto­rin Dotschy Rein­hardt nach Gießen. Ihre Musik unter­malt die Eröffnung. Read the rest of this entry »