Juli 8th, 2020 |
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Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie
Dani Karavan (89), Schöpfer des von einem Bauvorhaben der Deutschen Bahn bedrohten Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin:
Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in seiner gesamten Ausdehnung darf nicht angetastet werden! Eine Straßenbahnlinie kann man verlegen, aber kein Kunstwerk. Insbesondere im tatsächlichen Kontext rassistischer Manifestationen wäre jede Beschädigung des Denkmals eine Verletzung der Sinti/Roma. Wenn jemand es wagt, einen Teil des künstlerischen Ensembles des Denkmals anzurühren, werde ich persönlich kommen und es mit meinem Körper schützen, den Angreifer verklagen und einen internationalen Skandal auslösen. Read the rest of this entry »
April 8th, 2020 |
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Film & Theater, Internet & Blogothek, Kunst & Fotografie, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen
8. April 2020: 16–18 Uhr WE AIR HERE! im Live-Stream
18 Uhr ROMA-ARMEE im Gorki-Stream (24h online, engl. UT)
Heute ist Internationaler Roma-Tag. Seit vielen Jahren wird der 8. April als Aktions- und Festtag der Roma begangen. Die aktuelle Coronakrise hat zahlreichen Veranstaltungen und Paraden, Auf- und Vorführungen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Die 2. Roma-Biennale und das Berliner Gorki-Theater öffnen nun aber ihre Online-Bühne via Stream für das Spezialprogramm „We air here!“ und das Roma-Stück „Roma-Armee“.
Entstanden ist das Stück nach einer Idee der Wiener Schauspielerinnen und Universalkünstlerinnen Sandra und Simonida Selimović. Das Magazin Theaterkompass.de schreibt dazu: „Im gemeinsamen Rechercheprozess haben Gorki-Hausregisseurin Yael Ronen und das Ensemble aus persönlichen Erfahrungen, historischen Kontaminationen und aktuellen Vorfällen dieses Theaterstück entwickelt.“ „Roma-Armee“ bildet den Abschluss der nach den Veranstaltungsabsagen aus dem Hut gezauberten Online-Programmreihe „We air here!“. Read the rest of this entry »
Februar 18th, 2020 |
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Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
Marina Rosselle & Dan Turner: GROW
Ausstellung in der Galerie Kai Dikhas in Berlin
Eröffnung: Do., 20. Februar 2020, 19–21 Uhr
Eintritt frei, die Künstler*innen sind anwesend
21. Februar bis 28. März 2020
Mi. bis Sa., 14–18 Uhr u.n.V.
Galerie Kai Dikhas und Kunstraum Dikhas Dur, Aufbau-Haus am Moritzplatz, Prinzenstr. 84 I, Aufgang 2,10969 Berlin
Sinti und Roma finden sich, ganz so wie Künstler*innen an sich, oft am Rand der Gesellschaft wieder. So befinden sich auch die Plätze für nicht sesshaft lebende, fahrende Manouche in Frankreich meist am Rand der Städte an oft unwirtlichen Orten. Zwischen brechendem Asphalt und Schotter beobachtet Marina Rosselle Wildkräuter, die für sich eine Nische gefunden haben und sich oft mit grazilen Blüten gegen die harte Wirklichkeit durchsetzen. Die Künstlerin lässt sich von diesen Pflanzen zu zarten Zeichnungen, Grafiken und Installationen inspirieren und so entsteht ein persönliches Bild der Wirklichkeit ihrer Community.
Der britische Künstler Dan Turner arbeitet ebenfalls, aber auf ganz andere Weise mit dem Thema der Wildkräuter: Er beruft sich auf das traditionelle Kräuter-Wissen der britischen Traveller und spielt so auch mit dem Thema des den Roma nachgesagten Hexenwissens. Turner, der Bildhauerei studierte und dessen Arbeiten als Teil des 3. Pavillons der Sinti und Roma „FutuRoma“ auf der 58. Biennale in Venedig zu sehen waren, kuratiert von Dr. Daniel Baker im Auftrag des ERIAC, sät in performativen Aktionen die Kräuter selbst. Die dann wachsenden Pflanzen dehnen den Begriff der Skulptur. Es zeigt sich das Wunder des Wachsens und wir wissen, dass selbst kleine Wurzeln große Steine brechen können. Read the rest of this entry »
Dezember 30th, 2019 |
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Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
Die GALERIE KAI DIKHAS – die Galerie für zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma – zeigt noch bis 31. Januar 2020 die Gruppenausstellung STOPPING PLACES VII. Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 14–18 Uhr u.n.V. Ausstellung mit Werken von:
EMANUEL BARICA, MANOLO GÓMEZ, DAMIAN LE BAS, DELAINE LE BAS, VALÉRIE LERAY, NIHAD NINO PUŠIJA, MERSUD SELMAN, IMRICH TOMÁŠ, ALFRED ULLRICH, KÁLMÁN VÁRADY, GEORGE VASILESCU, DAVID WEISS
Kai Dikhas/Aufbauhaus: Die Galerie hält inne und wirft mit zwölf zeitgenössischen Künstlern*innen der Minderheit aus ganz Europa einen Blick zurück auf mehr als acht Jahre bewegter Ausstellungsarbeit und etwa 100 Ausstellungen im In- und Ausland. „Stopping Place“ heißt so viel wie Rastplatz oder Haltepunkt. Für uns sind diese Kunstwerke Wegmarken, an denen wir reflektierend zurück-, aber auch nach vorne blicken. Nach ihren jährlichen Vorgängerausstellungen STOPPING PLACES I–VI ist auch STOPPING PLACES VII die Bilanz und Gegenwartsdiagnose der Galerie Kai Dikhas. Der diesjährigen Einladung sind zwölf sehr unterschiedlich arbeitende Künstler*innen gefolgt. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreiches Kaleidoskop, sowohl hinsichtlich der unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten wie auch des divergierenden Umgangs mit der sie oft einenden Thematik.
STOPPING PLACES VII fragt wieder nach dem Umgang mit dem in Gesamteuropa eskalierenden Antiziganismus und Rechtspopulismus: DOES HISTORY REPEAT ITSELF? Read the rest of this entry »
Dezember 15th, 2019 |
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Frauenrechte, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
Zu sehen bis 12.1.2020
in der Neuen Galerie in Graz (Eintritt frei)
Die Fotografin Anaïs Horn zeigt in der Sammelausstellung „Kunstraum Steiermark“ in der Neuen Galerie in Graz eine Porträtserie von bulgarischen Romnja. Im Zuge ihres Auslandsaufenthaltes in Plowdiw in Bulgarien setzte sich Horn mit der Minderheit der Roma auseinander: Dabei sind 13 Porträts von jungen Roma-Frauen im Alter zwischen elf und 18 Jahren entstanden, Mädchen und jungen Frauen, die entweder in Stolipinowo, einem der größten und bekanntesten Roma-Ghettos Europas, oder auch in anderen Roma-Communitys rund um Plowdiw leben. Bereits im Oktober war die Fotoserie unter dem Titel IN-BETWEEN in Plowdiw selbst zu sehen. Im Ausstellungstext heißt es dazu:
„In her latest work IN-BETWEEN, Anaïs Horn (Paris/Vienna) puts herself in a long row of Romnia-portrayal, but challenges and questions the traditions, existing methods and aesthetics of this depiction with her awareness for different angles of female subjectivity. The portrayed Romnia girls may come from different socio-economical backgrounds and live under diverse conditions within their hometown Plovdiv, but still share common aspirations for their future life. Anaïs Horn develops an intimate dialogue with the teenage girls and portrays them detached from their everyday environment in a ’white cube‘ which leaves enough room for their personalities to unfold. Read the rest of this entry »
November 3rd, 2019 |
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Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
1. Nov. bis 15. Nov. 2019 in Göttingen
Das „Roma Center“ zeigt die Ausstellung „Ohh Porajmos“. Die Comic- und Texttafeln des Sinti-Künstlers Boris Weinrich befassen sich aus der Sicht des Nachkommen mit der Verfolgung und Ermordung der Roma und Sinti, mit den Menschenversuchen und den Tätern, die unbehelligt nach dem Krieg weiter Karriere machen konnten, sowie mit Diskriminierung und Rassismus gegen Roma und Sinti bis heute.
Die Ausstellung ist bis zum 15.11.2019 im Stadtlabor (Schildweg 1, Göttingen) zu sehen. Das Stadtlabor ist von Montag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
(Text: Roma Center)
September 20th, 2019 |
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Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
Chad Evans Wyatt ist kommerzieller Fotograf aus Washington D. C. Für einen Fotoauftrag reiste er 2001 nach Tschechien und war schockiert über die Art und Weise, wie dort Roma in den Medien dargestellt werden. Wyatt, der in den USA als Sohn eines Afroamerikaners zur Zeit der erstarkenden Bürgerrechtsbewegung aufwuchs, wollte diesen rassistischen, stereotypen Bildern etwas entgegenstellen und startete das Fotoprojekt »RomaRising«. Die Ausstellung (Anm: die bereits zu Jahresbeginn im Heidelberger Forum für Kunst gezeigt wurde) umfasst 22 ausgewählte Porträtfotografien von Sinti und Roma aus Chad Wyatts »RomaRising«-Archiv und ist bis zum 25.10.2019 zu sehen.
Die feierliche Eröffnung am 20.9.2019 findet im Beisein von Chad Wyatt und im Rahmen der »Langen Nacht der Volkshochschulen« im Foyer der VHS Heidelberg statt. Read the rest of this entry »
Mai 12th, 2019 |
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Interview, Kunst & Fotografie, Radio, Podcast & TV
Roma sam
Radijo Burgenland: 7.5.2019 | (on demand)
Ioana Spataru: „Identität ist mehr als eine Sprache“
I schauschpilerkija, fotografkija taj aktivistikija Ioana Spataru adi use amende andi sendung hi. Oj andar jek rumenitiki-ungriki Romengeri familija le Lovarajendar taj le Romungrejendar al. I 22-berschengeri Romni usi erschti generacija ande lakeri familija kerinel, savi nisaj Romanes na vakerel. Ioana Spataru ando feberi jeka reporterkija ando falato „Schachnovelle“ le Stefan Zweigistar kheltscha, savi ando keripe le projektostar „Sampling Europe – Rumänien“ ando betschitiko Pygmalion-teateri andi rumenitiki tschib te dikel sina. Akan, oj fotografija upro koleg andi utschi grafischi bundakeri siklipeskeri- taj probalinipeskeri ischkola Betschiste schtudirinel taj andi sendung pedar lakero keripe ojs fotografkija taj pedar i definacijona la identitetatar taj la schpiritujalitetatar vakerel.
Die Schauspielerin, Fotografin und Aktivistin Ioana Spataru ist heute zu Gast in der Sendung. Sie kommt aus einer rumänisch-ungarischen Romafamilie von Lovara und Romungre. Die 22-jährige Romni gehört zur ersten Generation in ihrer Familie, die kein Romanes spricht. Ioana Spataru spielte im Februar die Rolle der Reporterin im Stück „Schachnovelle“ von Stefan Zweig, die im Rahmen des Projekts „Sampling Europe – Rumänien“ im Wiener Pygmalion-Theater in rumänischer Sprache aufgeführt wurde. Sie studiert zur Zeit Fotografie am Kolleg an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und -Versuchsanstalt in Wien und spricht in der Sendung über ihr Schaffen als Fotografin, die Definition der Identität und Spiritualität.
(Text: volksgruppen.orf.at & volksgruppen.orf.at)
März 14th, 2019 |
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Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
Ausstellung „Schwarz & Weiß“
Eröffnung in Berlin am 14.3.2019
19–21 Uhr, Eintritt frei
Zu sehen bis 28. April 2019 (Mi. bis Sa., 14–18 Uhr u. n. V.) in der Galerie Kai Dikhas / Kunstraum Dikhas Dur im Aufbau-Haus am Moritzplatz, Prinzenstr. 84 I, Aufgang 2, 10969 Berlin
Der französisch-spanische Künstler Gabi Jiménez ist bekannt für seine farbkräftigen Gemälde, die er in einem eigenen, der Comic-Zeichnung entliehenen Malstil entwirft. Unter seinen Arbeiten sind aber auch viele monochrome Schwarz-Weiß-Arbeiten, die besonders pointiert die Bildideen des Künstlers festhalten. Die Ausstellung SCHWARZ & WEISS widmet sich diesen Werken: Grafiken, Comics, aber auch Arbeiten auf Leinwand. Die Reduktion der Farbe lässt den grafischen Einfallsreichtum des Künstlers noch deutlicher zu Tage treten. So ist sein SCHWARZ & WEISS keinesfalls eintönig oder gar das Schwarz-Weiß des heutigen politischen Diskurses.
Augenzwinkernd meint das SCHWARZ & WEISS des Gabi Jiménez auch das leider oftmals mit Schwierigkeiten und Gewalt verbundene Aufeinandertreffen von Roma mit Nicht-Roma, das Aufeinandertreffen der „Schwarzen“, der Kalé, mit den „Weißen“, den Gadje. Dem begegnet Gabi Jiménez mit den Mitteln des Dadaismus – wie sein verstorbener Bruder in der Kunst, Damian Le Bas, dem wir diese Ausstellung widmen. Der Gypsy DaDa war ein neuer Begriff, den die beiden Künstler während ihrer denkwürdigen gemeinsamen Ausstellung Gypsyland in der Galerie Kai Dikhas im Januar 2012 prägten und auch direkt in einem großen gemeinsamen Werk manifestierten. Es ist ein bissiger und eben auch entwaffnender Humor, der dem Ernst von Unterdrückung und Rassismus entgegentritt.
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Februar 25th, 2019 |
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Frauenrechte, Geschichte & Gedenken, Kunst & Fotografie, Veranstaltungen & Ausstellungen
„Wie aus der ,Zigeunerin‘ eine ‚Sintezza‘ wurde – Frauengeschichten aus der Nachkriegszeit“: Ausstellungseröffnung mit der Jazz-Musikerin Dotschy Reinhardt im Rathaus in Gießen am am 25. Februar um 17 Uhr.
Für die Ausstellung „Wie aus der, Zigeunerin‘ eine ‚Sintezza‘ wurde – Frauengeschichten aus der Nachkriegszeit“ haben die in Gießen ansässigen Sinti-Familien Fischer und Eckstein ihre Fotoalben geöffnet. Dabei haben sie eindrucksvolle Aufnahmen aus dem Leben von Frauen entdeckt, die vom 25. Februar bis 8. März von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Rathaus am Berliner Platz präsentiert werden.
Die Verfolgung und der Porajmos – das Wort bedeutet „Verschlingen“ und steht für den Völkermord an den Sinti und Roma – im Nationalsozialismus markieren eine schmerzhafte Zäsur, welche die Zerstörung der Jahrhunderte alten Kultur zum Ziel hatte. Die Ausstellung soll zeigen, dass es für die Überlebenden weiterging und dass dies zu einem großen Teil ein Verdienst der Frauen war.
Der Fokus der Ausstellung liegt – das verdeutlicht der Untertitel – auf „Frauengeschichten in der Nachkriegszeit“. Ergänzt wird die Schau durch Hintergrundinformationen zur Geschichte und zum Alltag der Sinti.
Zur Eröffnung am Montag, 25. Februar, kommt die deutsche Jazz-Musikerin und Autorin Dotschy Reinhardt nach Gießen. Ihre Musik untermalt die Eröffnung. Read the rest of this entry »