Ehrungen & Nachrufe

SozialMarie: Roma-Projekte 2020 bis 2023

März 9th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen

SozialMarie: Preis für vorbildhafte ProjekteSozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. In den letz­ten Wo­chen stel­l­ten wir Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor. Hier noch einmal ein Über­blick über die nomi­nier­ten bzw. prä­mierten Roma-Pro­jekte aus den Jah­ren 2020 bis 2023:

„Community Roma Doula Service“ (Ungarn)

„Career Path“ (Ungarn)

„Invisible Study Hall“ (Ungarn)

„Childhood to Children“ (Slowakei)

„Inclusive Kindergartens“ (Ungarn)

„Museum of Personal Stories“ (Kroatien)

„Projekt DOM.ov“ (Slowakei)

„Schritt für Schritt“ (Slowakei)

„From Us to You Extra“ (Ungarn/Slowakei)

„EduBox“ (Slowakei)

„Banyaerdő – Social Enterprise“ (Ungarn)


Romani Ora (21.2., 22.2. und 23.2.2024)

Februar 28th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Radijo Romani Ora

Romani Ora auf Radio MORA HINWEIS: Die Roma­ni Ora wird neuerdings live mo­de­riert. Die Sendun­gen wer­den daher erst im Nach­hinein übermittelt.

Anhören: →Sendung vom 21.2.2024 (mp3)

Im Tagesthema der „Romani Ora“ geht es dies­mal um den „Inter­natio­nalen Tag der Muttersprache“, der am 21. Febru­ar be­gangen wird. Und in der Jugend­sendung erfahren Sie mehr über den „Weltradiotag“ am 13. Feb­ruar. Dazu hören Sie die meis­te Roma-Musik, die in der Radiowelt zu haben ist.


Anhören: →Sendung vom 22.2.2024 (mp3)

In dieser Ausgabe der „Romani Ora“ beschäftigen wir uns mit dem Thema „Blackout – was tun?“. Dazu ver­anstal­tete die Stadt­gemeinde Oberwart einen Infotag. Außer­dem hören Sie wieder unsere histo­rische Rubrik „Mri historija“.


Anhören: →Sendung vom 23.2.2024 (mp3)

Die Freitagsausgabe des zweisprachigen Mittagsmagazins der Roma-Re­daktion auf Radio MORA: Mit dabei der Ver­anstal­tungs­kalender und die Volks­grup­pen­nach­rich­ten. In der Jugend­sendung befasst sich Adi Gussak mit einem sehr heiklen Thema, näm­lich Mobbing. Es mode­riert Tina Nardai.

„Banyaerdő – Social Enterprise“ (Ungarn)

Februar 22nd, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Frauenrechte

2020 nominiert: das ungarsiche Projekt Banyaerdő (Foto: Banyaerdő)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Beschäftigungspro­jekt „Banyaerdő“ stellt Pro­dukte aus den natür­­li­chen Res­sour­­cen des länd­­lichen Dencsháza in Ungarn her. Damit wird insbesondere Roma-Frauen ohne Zu­gang zum Arbeits­markt ein Ein­kommen zu fairen Löhnen er­mög­licht. Das Pro­jekt war für die SozialMarie 2020 nominiert.

Projektträger: Udvarom Szociális Szövetkezet

Herausforderung: Frauen in Dencsháza (Süd­un­garn) sind aufgrund begrenzter Berufs­aus­bildungs- und Bildungs­mög­lich­keiten vom ersten Arbeits­markt aus­ge­schlos­sen. In margi­nali­sierten Dörfern und länd­lichen Gemein­den gibt es nur sehr wenige Be­schäf­tigungs­mög­lich­keiten außer­halb des natio­nalen öffent­lichen Arbeits­programms. Auch die lokalen Unter­nehmen haben nur begrenzt Zugang zum Markt außer­halb ihrer Dörfer und Regionen.

Idee: Banyaerdő verbindet lokales Fachwissen, um Produkte aus den natür­lichen Ressour­cen des länd­lichen Dencsháza her­zu­stellen und auf städtischen Märkten zu ver­kaufen. Wir arbeiten im Einklang mit der Gemein­schaft und den natürlichen Res­sourcen des Land­kreises Baranya. Unsere Produkte werden in den Wäldern und auf den Feldern des Dorfes her­ge­stellt und ge­sammelt. Unser Geschäfts­modell gewähr­leistet faire Löhne und eine gleich­berech­tigte Partner­schaft zwi­schen den Akteu­ren der Ge­meinde.

Akteur*innen: Die Zielgruppe des Projekts sind sozial marginali­sierte Com­munitys, ins­beson­dere Roma-Frauen. Banyaerdő arbeitet seit vielen Jahren mit dieser Gemein­schaft im Rahmen von örtlichen Com­muni­ty-Buil­ding-Pro­jek­ten zusam­men. Unser Team und unser Pro­gramm ko­operie­ren mit der Gemein­de und den Schulen von Dencsháza sowie dem Mecsekerdő-Na­tio­nal­park zu­sammen.

Wirkung: Innerhalb von weniger als einem Jahr nach dem Start von Banyaerdő haben wir unsere Produkte zu einer Marke ent­wickelt und sie in Budapest verkauft. Wir schlossen auch Partner­schaften für den Groß­handel mit unseren Pro­dukten direkt mit Miche­lin-Ster­ne-Res­tau­rants. Read the rest of this entry »

„From Us to You Extra“ (Ungarn, Slowakei)

Februar 12th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

From Us to You Extra (Foto: Tőlünk Nektek vis SozialMarie)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Eines der für die SozialMarie 2021 nominierten Projekte ist „From Us to You Extra“ („Tőlünk Nektek Extra“) aus Ungarn, das auch in der Region Bratislava in der Slowakei imple­men­tiert wurde. Das Pro­gramm ver­folgt einen Peer-to-Peer-An­satz für Jugend­liche, die selbst ge­stärkt werden, indem sie an­deren benach­teilig­ten Gemein­schaften helfen.

Projektträger: Élményakadémia Közhasznú Egyesület (Academy of Experience Pub­lic Be­ne­fit As­so­ci­ation)

Herausforderung: Soziale Ausgrenzung, schlechte Lebens­bedin­gungen und be­grenzte Chancen machen be­nach­teiligte Jugend­liche anfällig für Bildungs­lücken. Die Aus­grenzung, Segre­gation, Margi­na­li­sie­rung und Dis­krimi­nie­rung, mit denen diese Jugend­lichen kon­fron­tiert sind, bringen sie in die Gefahr von Krimi­nalität und schweren Ab­hän­gig­keiten.

Idee: „From Us to You Extra“ („Tőlünk Nektek Extra“) ist ein erfah­rungs­basie­rter und Peer-to-Peer-Lern­pro­zess, der über mehre­re On­line-Mo­dule orga­nisiert wird. Benach­tei­ligte Jugend­liche üben berufliche und lebens­prak­tische Fähig­keiten, indem sie anderen be­nach­teilig­ten Gemein­schaften helfen. Das Programm be­wahrt sie vor Schul­abbrü­chen und anderen lebens­ver­ändern­den Ent­schei­dungen.

Akteur*innen: Wir arbeiten mit benach­teilig­ten Jugend­lichen im Alter von 12 bis 30 Jahren aus Ungarn, der Slowakei, Rumänien und Schweden. Diese jungen Men­schen leben in Heimen, in extremer Armut oder gehören zu Roma-Ge­mein­schaf­ten. Be­nach­tei­lig­te, trau­ma­ti­sierte Jugend­liche werden von Gleich­altrigen mit ähn­lichem Hinter­grund an­ge­sprochen und nicht von er­wach­senen Experten.

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„Projekt DOM.ov“ (Slowakei)

Februar 2nd, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Rassismus & Menschenrechte

Der Weg zum Eigenheim: Projekt Domov in der Slowakei (Foto: Projekt DOM.ov)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das „Projekt DOM.ov“ („Projekt Zu­hau­se/Ei­gen­heim“) ermöglicht margina­li­sier­ten Roma in der Slo­wa­kei, mittels Mikro­krediten und Unter­stützung zu einem Eigen­heim zu gel­angen, das die Fami­lien selbst er­richten. Das Pro­jekt wurde 2020 mit dem 1. Preis aus­­ge­zeichnet.

Projektträger: Marián Zeman (Website)

Herausforderung: Den Roma-Gemeinschaften in der Slowakei fehlt es an sicherem Wohn­raum und an den finan­ziel­len Mitteln für den Erwerb eines Eigenheims. Das Pro­jekt DOM.ov („Pro­jekt Zuhause/Ei­gen­heim“) unter­stützt Familien und Einzel­per­sonen aus mar­gi­nali­sierten Roma-Ge­mein­schaf­ten bei der Finan­zierung, dem Bau und dem Erwerb von Wohn­eigentum durch Mikro­kredite, um die gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Armut zu be­enden.

Idee: Das Ziel von Projekt DOM.ov ist es, margina­li­sierten Gemein­schaften Zugang zu integra­tivem Wohnraum zu ver­schaffen. Das Projekt zielt auf die sozialen und finan­ziellen Hinder­nisse ab, die Familien aus Roma-Ge­mein­schaf­ten den Zugang zu an­ge­mes­se­nem Wohnraum er­schweren. Mit der Unter­stützung lokaler Ge­meinden berät Projekt DOM.ov mar­gina­lisierte Familien beim Zugang zu finan­zieller Unter­stützung, beim Erwerb von Grund­stücken und beim Bau und Besitz ihres neuen Zu­hauses.

Akteur*innen: Die wichtigsten Akteur*innen sind die Klienten/Bau­herren und ihre Familie. Auch die Gemein­den und ihre Re­prä­sen­tan­ten spielen eine Schlüssel­rolle bei der Organi­sation der Projekt­um­setzung in ihren Dörfern. Das viel­fältige Team von Sozial­arbeitern des Projekts DOM.ov unter­stützt sowohl die Klienten als auch die Gemeinden. Die Slovenská sporiteľňa bank (Slowa­ki­sche Sparkasse der Erste Bank Gruppe) er­mög­licht den Zugang zu Mikrokrediten zur Finan­zierung des Baus der neuen Häuser.

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„Museum of Personal Stories“ (Kroatien)

Januar 29th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Veranstaltungen & Ausstellungen

„Museum of Personal Stories“ (Kroatien)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Projekt „Museum of Personal Stories“ („Muzej osobnih priča“) in Osijek sam­melt und prä­sen­tiert die per­sön­li­chen Ge­schich­ten der im Osten Kroatiens le­benden Min­der­heiten. Das Projekt war no­miniert für die So­zial­Marie 2022.

Projektträger: Fantastično dobra institucija – FADE IN

Herausforderung: Während Armut und sozialer Un­gleich­heit zu­nehmen, sieht sich die kroatische Gesell­schaft auch mit wach­sendem Natio­na­lis­mus und Dis­krimi­nie­rung von Migranten und Flücht­lingen kon­fron­tiert. Diese Folgen haben die größten Aus­wirkun­gen auf die am stärksten Aus­ge­grenz­ten in der Gesell­schaft – Minder­heiten und be­nach­tei­ligte Ge­mein­schaften.

Idee: Das „Museum der persönlichen Geschichten“ ist ein Ausstellungs­raum, der die Geschichten der im Osten Kroatiens lebenden Minder­heiten sammelt und auf­bewahrt. Es wurde aus dem Bedürfnis heraus ge­gründet, tief ver­wur­zelte Vorurteile gegen­über Minder­heiten in unseren Gemein­schaften zu be­kämpfen. In der Aus­stellung werden anhand von Foto­grafien, Objekten und Doku­mentar­filmen ver­schiedene Er­zählungen aus der Gemein­schaft prä­sentiert.

Akteur*innen: Unser Schwerpunkt liegt auf ethnischen Min­der­heiten und mar­gina­li­sierten Gemein­schaften. Das Projekt ar­beitet eng mit Ak­teur*in­nen aus der Gemein­schaft zusam­men, die an der Forschung und der Pro­duktion beteiligt sind, und es hilft uns, Kontakte zu knüpfen und Vertrauen auf­zu­bauen. Die Mit­glieder der Gemein­schaft führen auch Akti­vitäten des Museums durch und ver­breiten die Grund­werte und Ziele des Museums.

Wirkung: Persönliche Geschichten ermögli­chen es uns, die Welt um uns herum besser zu ver­stehen. Minder­heiten haben selten die Mög­lichkeit, öffent­lich über sich selbst zu sprechen. Durch das Erzählen von Ge­schichten erhalten sie nicht nur eine Stimme, sondern helfen der Öffent­lichkeit auch, Stereotypen ab­zu­bauen, indem sie über univer­selle Themen sprechen. Read the rest of this entry »

„Inclusive Kindergartens“ (Budapest)

Januar 19th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

Sozialmarie: Inclusive Kindergartens (Foto: Rosa Parks Alapítvány)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Eines der Siegerprojekte der SozialMarie 2022 ist das unga­rische in­tegra­tive Bil­dungs­pro­gramm „In­clu­sive Kin­der­gar­tens“ („Befogadó óvodák“), das Roma- und Mig­ran­ten­kin­der im 8. Bezirk in Budapest un­ter­stützt und der Segre­ga­tion in den Kinder­gär­ten des Be­zirks ent­ge­gen­wirkt.

Projektträger: Rosa Parks Alapítvány (Rosa Parks Foundation)

Herausforderung: Die Diskriminierung der Roma-Ge­mein­schaft hat in Ungarn seit dem Amts­antritt der der­zeiti­gen Regie­rung im Jahr 2010 zu­ge­nommen. Die Reformen der öffent­lichen Bildungs­gesetz­gebung dieser Regie­rung haben die Mar­gina­lisie­rung und Segre­gation von Roma-Kin­dern in öffent­lichen Schulen weiter ver­stärkt. Wir arbeiten mit öffent­lichen Kinder­gärten zu­sammen, um integra­tive Bildungs­pro­gramme zu ent­wickeln und Roma- und Migran­ten­kinder sowie deren Eltern zu unter­stützen.

Idee: In Zusammenarbeit mit NGOs und der Stadt­verwaltung ent­wickelt „Inclu­sive Kinder­gartens“ („Befogadó óvodák“) nach­haltige Integra­tions­modelle und ein integra­tives Kinder­garten­system im achten Bezirk von Budapest. Das Projekt bietet nicht nur Unter­stützung für margi­nali­sierte Gemein­schaften an, son­dern orga­nisiert und imple­men­tiert auch insti­tu­tio­nelle Diver­sitäts- und Gleich­stellungs­pläne in allen öffent­lichen Kinder­gärten im 8. Bezirk.

Akteur*innen: „Inclusive Kindergartens“ arbeitet mit Kindern, die öffent­liche Kinder­gärten besu­chen, ihren Lehrern und Familien zu­sam­men. Wir ver­anstalten regel­mäßig Foren für Eltern. Die Ro­sa-Parks-Stif­tung ko­ordi­niert das Programm auch mit der Bezirks­ver­waltung. Eine Roma-So­zial­arbei­terin unter­stützt die Kinder und bezieht die Eltern in das Pro­gramm ein.

Wirkung: Die Neueinteilung des 8. Bezirks hat sicher­ge­stellt, dass be­nach­teilig­ter Kinder und Familien, die in diesem Viertel leben und öffent­liche Schulen besuchen, gleich­mäßig ver­treten sind. Ein segre­gierter Kinder­garten wird nach dem nächs­ten Schuljahr ge­schlossen. In allen Kinder­gärten des 8. Bezirks wurden Teams für integra­tive Ent­wicklung ein­ge­richtet. Read the rest of this entry »

„Childhood to Children“ (Slowakei)

Januar 13th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung

Nominiert für die Sozialmarie 2023: Childhood to Children (Detstvo Deťom), Slowakei (Foto: Detstvo Deťom)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Projekt „Detstvo deťom“ („Childhood to Children“) war 2023 für die SozialMarie no­mi­niert. Das Pro­jekt aus der Slowakei stellt die Früh­betreu­ung be­nach­tei­lig­ter und von Armut be­trof­fe­ner Kinder in den Mittel­punkt. Dabei wird ein beson­deres Augen­merk auf die Be­treu­ung in den Familien ge­legt. Frauen aus der Roma-Ge­meinden werden aus­ge­bildet, sie über­nehmen die För­derung und früh­kind­liche Betreu­ung im häus­li­chen Umfeld.

Projektträger: Občianske združenie Detstvo deťom (Civic As­socia­tion Child­hood to Children), Košice

Herausforderung: Das Projekt „Childhood to Children“ („Detstvo deťom“) unter­sucht alle mög­lichen Optionen für eine qua­litativ hoch­wertige Früh­betreu­ung für so viele Kinder wie möglich. Es kon­zentriert sich auf die Kinder, die auf­grund ihres Lern­umfelds und ver­erbter Armut am stärks­ten von Ent­wick­lungs­proble­men be­droht sind.

Idee: Mit dem Projekt soll eine Verlagerung der früh­kindli­chen Be­treu­ungs­aktivi­täten in das häusliche Umfeld initiiert werden. Außer­dem bezieht „Child­hood to Children“ erfah­rene Frauen aktiv in die Arbeit mit Familien in Armut ein. Diese Mütter werden direkt aus der Ge­meinde rekrutiert, verfügen über Kom­petenzen im Bereich der Früh­förderung durch die Teil­nahme an Fort­bildungen, die im Rahmen des Projekts an­ge­boten werden, und sind so in der Lage, die er­worbenen Kennt­nisse und Fähig­keiten an junge Mütter weiter­zu­geben.

Akteur*innen: Die Zielgruppen sind: Kinder (bis zum Vorschul­alter), die in Spiel­aktivi­täten und Vorschul­vor­berei­tung ein­bezogen werden; jüngere Schulkinder, die durch kreative Akti­vitäten und Lesen auf die Schule vor­bereitet werden; heran­wachsende Mädchen und junge Mütter, die in ver­ant­wortungs­vollem Umgang mit Mutter­schaft geschult werden; er­fahrene Mütter, die das Projekt vor Ort unter­stützen; Familien in Ge­nera­tionen­armut, für die das Projekt sen­si­bi­lisie­ren will.

Wirkung: Die Hauptwirkung des Projekts besteht darin, die positiven Ver­änderun­gen der frühk­indlichen Betreuung in den Familien zu ver­stärken. Darüber hinaus soll es die Ent­wick­lungs­fort­schritte der Kinder, die schulischen Leis­tungen, das Selbst­wert­gefühl der Frauen, die elterliche Kom­petenz, die Zeit, die den Kindern ge­widmet wird, sowie das Selbst­vertrauen und den Stolz auf die Leis­tungen der Kinder ver­bessern. Read the rest of this entry »

„Invisible Study Hall“ (Ungarn)

Januar 4th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

SozialMarie 2023: Invisible Study Hall (Ungarn) (Foto: via SozialMarie)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Für die SozialMarie 2023 nominiert war auch das Pro­jekt In­visible Study Hall (Láthatatlan Tanoda) aus Budapest, das außer­schu­li­sche Bildungs­an­ge­bote für mar­gina­li­sier­ten Roma-Kinder im Alter von 5 bis 18 Jah­ren zur Ver­fü­gung stellt.

Projektträger: Rosa Parks Alapítvány (Rosa Parks Foun­dation)

Herausforderung: In Ungarn wächst die Bildungs­kluft zwischen Regel­schul­kindern und margi­na­li­sier­ten Kindern (vor allem Roma), die das der­zeitige Schulsystem und die sozialen Unter­stützungs­systeme nicht auf­fangen können. Roma-Kinder sind nicht nur mit den Nachteilen der Armut kon­fron­tiert, sondern auch mit rassisti­schen Vor­urteilen, die zu schuli­scher Segregation führen.

Idee: Das Projekt „Invisible Study Hall“ bietet marginali­sierten Roma-Kin­dern im Alter von 5 bis 18 Jahren außer­schulische Bildungs­an­ge­bote. Der Schwer­punkt liegt auf der Ent­wicklung indivi­dueller Fähig­keiten, Mentoring, Grup­pen­akti­vitä­ten zur Ent­wicklung sozialer Fähig­keiten und Freizeit­akti­vitäten. Es wird ein ganz­heit­licher Ansatz verfolgt, der zahl­reiche Frei­willige ein­bezieht, Partner­schaften mit Eltern ent­wickelt und Familien in Krisen­situa­tio­nen hilft.

Akteur*innen: Zwei Vollzeit- und zwei Teilzeit-So­zial­ar­bei­ter*in­nen ko­ordi­nieren die Projekt­akti­vitäten, halten den Kontakt zu den Eltern und unter­stützen das Wohl­er­gehen der Familien. Diese Mit­arbei­ter*in­nen leiten auch 41 Frei­willige (aus allen Lebens­berei­chen). Das Projekt umfasst derzeit 78 Kinder sowie Mit­arbeiter, Freiwillige und Eltern, die alle eine Gemein­schaft bilden und part­ner­schaft­lich zu­sammen­arbeiten.

Wirkung: Die Kinder, die vor neun Jahren im Kindergarten in das Programm auf­ge­nommen wurden, haben ihre Ausbildung bis zur weiter­füh­ren­den Schule fort­gesetzt. Das Projekt hat in ähn­licher Weise bei Wohnungs- und Ein­kommens­krisen geholfen und unter­stützt jedes Jahr die Einschulung von 5 bis 8 Kindern in nicht segre­gier­ten Schulen. Read the rest of this entry »

SozialMarie 2023: „Career Path“ (Ungarn)

Dezember 8th, 2023  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung

Sozialmarie 2023: Career Path (Foto: Van Helyed via SozialMarie)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Eines der Siegerprojekte der SozialMarie 2023 ist das unga­rische Bildungs- und In­tegra­tions­projekt „Ca­reer Path as Opposed to an In­escap­able Life Path“ („Karriere­weg im Gegen­satz zu un­aus­weich­li­chem Lebens­weg“), das Roma-Kin­dern aus aus­ge­grenz­ten Ge­mein­schaf­ten zu einem Schul­ab­schluss und einem Beruf ver­hilft.

Projektträger: Van Helyed Alapítvány (You Belong Foundation)

Herausforderung: Die wachsende Zahl nicht aus­gebil­deter Men­schen ist ein globales Problem, das den Klimaschutz, das Wirt­schafts­wachs­tum und Aspekte eines menschen­würdigen Lebens ge­fährdet. In Ungarn gibt es 1200 Slums, in denen vor allem Roma-Kinder in Segre­gation leben und eine minder­wertige Bildung er­halten. Bis 2050 wird die Zahl der ab­hän­gigen An­gehö­rigen pro 100 Per­sonen im erwerbs­fähigen Alter auf 60 ansteigen.

Idee: Das Projekt „Karriereweg im Gegensatz zu un­aus­weich­lichem Lebensweg“ hat ein proto­typisches System geschaffen, das einen Ausweg aus dem Elend garantiert. Es ermöglicht einen gleich­berech­tigten Zugang zu Bildung, Wissen und Wohlstand während des gesam­ten Lebens­weges. Die Stiftung „You Belong“ bietet einen Weg zu einem Beruf und einem Ab­schluss.

Akteur*innen: Die Hauptakteure sind benach­tei­ligte Roma-Kinder, die mit ihren Familien und Ge­mein­schaften in einem ge­schlos­senen System auf­wachsen. Das Projekt umfasst außer­dem 120 Personen, die in den „You Belong“-Ein­rich­tungen von Ózd/Bu­dapest intensiv betreut werden, sowie 1.000 Teil­nehmer und ihre Familien aus segre­gierten Gemein­schaften.

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