Sport

„Float Like a Butterfly“ (Trailer)

Januar 9th, 2019  |  Published in Film & Theater, Frauenrechte, Sport

Float Like a Butterfly, IRL 2018
Ein Spielfilm von Carmel Winters

Der zweite Spielfilm der Regisseuerin Carmel Winters, ge­dreht in Cork, er­zählt die Com­ing-of-age-Ge­schich­te eines 15-jäh­ri­gen Mäd­chens in den 70er-Jah­ren im länd­li­chen Irland. Frances (Hazel Doupe) ver­ehrt das Boxidol Muham­med Ali, und sie will in den Box­ring stei­gen und kämp­fen, stößt dabei aber ge­gen fast un­über­wind­li­che Wider­stände. Ein Plot, der sich ein we­nig so liest wie eine iri­sche Varia­tion des briti­schen Klas­si­kers „Billy Eliott“, nur mit ver­tausch­ten Ge­schlech­ter­rol­len.

„Float Like a Butterfly“ spielt im Milieu der Minder­heit der Irish Travellers, die als fah­ren­de „Gypsies“ ähn­li­che Aus­gren­zung und An­fein­dun­gen er­fah­ren wie die (eth­nisch eigent­lich gar nicht ver­wandten) Roma. “In Ire­land, to have a young female Irish Traveller at the centre of a film, where she is a cham­pion – not a victim – of her des­tiny, is un­think­able for most people”, er­zählt die Filme­mache­rin Carmel Winters. Im Herbst wur­de „Float Like a Butter­fly“ in Toronto mit dem „FIPRESCI Prize for the Dis­covery Pro­gramme“ aus­ge­zeich­net.

(dROMa)

Facts & Figures (204)

November 25th, 2018  |  Published in Facts & Figures, Sport

Der spanische Dres­sur­rei­ter und drei­fa­che Olym­pi­a­teil­neh­mer Ra­fa­el Soto ist Gi­ta­no (span. Rom). 2004 gewann er die Sil­ber­me­dail­le im Team­be­werb.

(Quelle)

Ein Rom träumt von der Champions League

Juli 16th, 2018  |  Published in Sport

Istvan Mezei (Foto: Mirko Schwanitz/DLF)DLF: Die Fußballliga der Roma in Ungarn

Ein Radiofeature von Mirko Schwanitz
Online anhören auf DLF (mp3)
Das Manuskript zum Nachlesen
finden Sie hier.

In Ungarn ist István Mezei eine Legende: 1980 be­glei­tet er das ungari­sche Fußball-Olym­pia­team nach Moskau. Wevnig später grün­det er die erste Roma-Mann­schaft des Landes und or­gani­siert mit Ungarns Fußball­idol János Farkas eine Roma-Ju­gend­liga. Sie wird für man­chen zum Sprung­brett in die erste Liga.

István Mezei widerspricht allen Klischees, die in Europa nach wie vor von „Zigeu­nern“ ge­pflegt wer­den. Als es in den 1990er-Jah­ren in Ost­europa zu Gewalt­ex­zes­sen gegen Roma kommt, ver­anstal­ltet István Mezei Fußball­tur­niere zwi­schen Polizei- und Roma­teams. Danach wer­den erst­mals Roma in den Polizei­dienst über­nom­men. 2012 wird die von ihm ge­lei­tete National­mann­schaft der ungari­schen Roma bei der Fuß­ball-EM der euro­päi­schen Min­der­heiten Vize­europa­meister (wir berich­te­ten). Read the rest of this entry »

Deutschland: Romafeindlichkeit im Fußball

Mai 29th, 2018  |  Published in Rassismus & Menschenrechte, Sport

Antiziganismus im Fußballstadion: Cottbus-Fans 2018 (Foto: Screenshot, Jüdisches Forum)Rassistische Parolen während der Feier des FC Ener­gie Cottbus

Der FC Energie Cottbus feierte am Sonntag im An­schluss an ein Spiel den Auf­stieg in die 3. Liga im heimi­schen „Stadion der Freund­schaft“. Wäh­rend der Auf­stiegs­feier stimmte die Mannschaft die roma­feind­li­che Parole „Trainer, du Zigeuner“ an. Das Jüdische Forum für Demo­kratie und gegen Anti­semitis­mus (JFDA) ver­öf­fent­lich­te auf seiner Website eine Video­auf­nahme des Vor­falls. Der Cott­buser Chef­trai­ner Claus-Dieter Wollitz rief in der Presse­kon­fe­renz seiner­seits „Spieler, ihr Zigeuner“. Außer­dem sol­len im Stadion Tätowierungen mit NS-Sym­bo­len offen ge­zeigt wor­den sein. Berich­ten zu­folge haben Cottbus-Fans später auf dem Cottbuser Altmarkt mit Kapuzen im Stil des ras­sis­ti­schen Ku-Klux-Klan po­siert. Der Staatsschutz der Polizei Brandenburg ermittelt.

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Marlon Reinhardt – Weltmeister im Kickboxen

November 10th, 2017  |  Published in Sport

Der Koblenzer Sinto Marlon Reinhardt - ein Meister aus Deutschland (Foto: Zentralrat)Marlon Reinhardt, der bereits sechs deutsche Meister­titel im Kick­boxen hält, hat kürz­lich den Welt­meister­titel im Kick­boxen bis 90kg ge­wonnen. Zum ersten Mal wurde der Kob­len­zer 2011 bei der „Champions Fight Night“-Gala im Cruiser­gewicht in Kob­lenz Deut­scher Meister. Bereits als Fünf­jähriger begann der Spross der be­kann­ten Koblen­zer Musiker-Fa­milie Reinhardt mit dem Box-Training.

Der 25-jährige Sinto, der ein Meister­zertifikat für Kickboxer be­sitzt, hat mittler­weile ein eige­nes Sport­studio in Koblenz er­öffnet, wo er sein Wissen an junge Sportler weiter­gibt. Der frisch­ge­backe­ne Weltmeister, der nach seinem Fach­abitur eine Aus­bildung als Büro­kauf­mann ab­geschlos­sen hat, engagiert sich darüber hinaus mit sei­nem Verein „Django Reinhardt Music Friends e.V.“ im Bereich der mu­si­ka­li­schen För­derung von Kindern. Er selbst lernte – eben­falls im Alter von fünf Jahren – Gitarre zu spie­len und wirkte lange Zeit im be­kann­ten Ensemble sei­nes Vaters mit, dem Django Reinhardt Orchestra.

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RomaRespekt #17: Rukeli Trollmann

Oktober 30th, 2017  |  Published in Geschichte & Gedenken, Radio, Podcast & TV, Sport

Radio RomarespektRadio RomaRespekt #17: Die Geschichte von Rukeli Trollmann und was danach geschah, Kontinuitäten

Sendung vom 20.5.2017: Der Boxer und Sinto Rukeli Trollmann boxt sich in den 20er Jah­ren nach oben. Die Nazis zer­stö­ren seine Kar­rie­re und er­mor­den ihn im KZ Neuen­gamme. Sei­ne Nach­fah­ren hal­ten das Gedenken an ihn wach und en­ga­gie­ren sich ge­gen Rassismus. Wolfgang Trollmann und Alfonso Ramo-Farina Dieckmann er­zäh­len von da­mals und heute.

Playlist #17:
Duo Z: Hätt ich doch Flügel / Kind im Ghetto / Lustig wär’ das Zigeunerleben

(Sendung & Text: Weiterdenken: RadioRespekt, CC BY-NC-ND 3.0)

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Berlin: „Abseits im eigenen Land“

Oktober 28th, 2017  |  Published in Rassismus & Menschenrechte, Sport, Veranstaltungen & Ausstellungen

Roma im Sport„Abseits im eigenen Land“ – Sinti- und Roma-Sportler

Eine Ausstellung von Andrzej Bojarski

Zu sehen vom 1. Nov. bis 20. Dez. 2017 im DokuZ Sinti und Roma Berlin. Öff­­nungs­­zei­­­ten: Mo. und Mi. von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr so­­­wie auf An­­­fra­­ge (berlin@sintiundroma.de)

Eröffnung mit Podiumsdiskussion am 30.10.2017:
Thema „Diskriminierung und Sport“
19:00 Uhr, DokuZ, Prinzenstraße 84.2

Rassismus im Sport – ein wichtiges und sehr akt­uel­les Thema: Ob im Stadion, im Verein oder in der Be­richt­erstat­tung, Ras­sis­mus und Anti­ziganis­mus zei­gen sich im­mer wieder und in unter­schied­li­chen Dimen­sio­nen: Die Aus­gren­zung reicht von der Ver­ba­li­sie­rung weit ver­brei­te­ter Vor­urteile, über neo­nazis­tische Hetz­paro­len (z.B. „Zick Zack Zi­geu­ner­pack“) bis hin zu ge­walt­täti­gen Über­griffen. In der Sportgeschichte gibt es zahlreiche Fälle von Dis­krimi­nie­rung und Aus­schluss – be­son­ders be­troffen sind Min­der­heiten­ange­hö­rige. Drei „ver­ges­sene Helden“ des Sports – Oswald Marschall, Walter Laubinger und Sergio Peter – werden in der Aus­stel­lung „Abseits im eigenen Land“ präsentiert.

Die Ausstellung wird mit einem Podiums­gespräch zum The­ma „Dis­kri­mi­nie­rung und Sport“ er­öffnet. Es diskutieren:

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Olympiamuseum Köln: „Zigeuner-Boxer“

Juli 21st, 2017  |  Published in Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Jugend & Bildung, Sport

Rukeli TrollmannRike Reinigers „Zigeuner-Boxer“ basiert auf der Lebens­ge­schich­te des sinto-deut­schen Boxers Johann „Rukeli“ Trollmann und zeigt auf ein­drucks­volle Weise, wie in Zeiten von Unter­drückung und Terror per­sön­li­cher Mut und ver­läss­li­che Freund­schaft zum Tra­gen kom­men kön­nen. Er­zählt wird das Schick­sal des Boxers aus Sicht seines Freun­des Hans, der vom Kölner Schau­spieler Andreas Kunz ge­spielt wird. Er er­in­nert sich an Ru­ke­lis spek­ta­ku­läre Auf­tritte und seine gro­ßen Er­folge. 1933 war er Deutscher Meister ge­wor­den, doch der Titel wurde ihm we­nige Tage später mit der Be­grün­dung ab­er­kannt, sein tän­zeln­der und aus­wei­chen­der Box­stil sei „un­deutsch“. Aus Protest färb­te sich Ru­keli vor seinem nächs­ten Kampf die Haare blond und kalk­te sich die Haut weiß. So stieg er als Kari­katur eines Ariers in den Ring, um die Schläge seines Geg­ners deckungs­los hin­zu­ne­hmen, bis er zu Boden ging. In Rück­blicken er­zählt Hans den letzt­lich aus­sichts­lo­sen Kampf seines Freun­des um seine Karriere und sein Leben (Anm. d. Red.: Troll­mann wurde 1944 in einem Außen­lager des KZ Neuengamme er­mordet),

Das speziell für ein jugendliches Publikum kon­zi­pier­te Theater­stück er­mög­licht einen sehr emotio­nal an­geleg­ten Zu­gang in die Zeit des Nationalsozialismus und zeigt an­hand einer historisch ver­brief­ten Lebens­geschichte, wie staat­li­cher Will­kür und Gewalt jedes Recht auf ein men­schen­wür­di­ges Da­sein zum Opfer fällt.

Das „Deutsche Sport- & Olympia-Museum“ bietet speziel­le Auf­füh­run­gen für Schul­klassen in gleich­sam authen­ti­schem Am­biente, näm­lich in seinem Box-Ring, an. Hier be­leuch­ten auch eini­ge aus­gewählte Ex­ponate die Ge­schich­te von Johann „Rukeli“ Trollmann.

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Egal wie es heute ausgeht …

Juli 10th, 2016  |  Published in Sport

… ein Rom wird Europameister!

Entweder André-Pierre Gignac mit Frankreich – oder Ricardo Quaresma mit Portugal:

Gignac (Foto: FFF)Quaresma (Foto: FPF)

EM der Minderheiten in Südtirol eröffnet

Juni 20th, 2016  |  Published in Sport

Roma aus Ungarn (Foto: Europeada)Am Wochenende begann im Südtiroler Puster- und Gadertal die EUROPEADA 2016, die drit­te Fußball-Europa­meis­ter­schaft der au­tochto­nen na­tio­na­len Minder­heiten mit 24 Män­ner- und erst­mals auch sechs Frauen­teams. Mit dabei: eine Roma-Auswahl aus Ungarn. Das Romateam zählt zu den Fa­vo­ri­ten. Schon bei der ersten Euro­pea­da 2008 be­leg­te das „Hunga­rian Gipsy National Foot­ball Team“ den dritten Platz. Und das letz­te Mal (2012) muss­ten sich die unga­ri­schen Roma nur dem un­be­zwing­ba­ren Team der Süd­tiro­ler ge­schla­gen geben. Der Auftakt in Niederdorf ver­lief für die Roma jeden­falls wunsch­gemäß: mit einem herz­haften 4:0 gegen die bunt zu­sam­men­ge­wür­fel­te Min­der­heiten­aus­wahl aus Estland. Über das Turnier selbst erfährt man auf der Website der Euro­pea­da Fol­gendes:

Die Veranstaltung steht unter dem Motto Viel­fältig­keit, Acht­sam­keit, Respekt. Sechs Minder­heiten nehmen so­wohl am Frauen- als auch am Männer­turnier teil: die deutsch­spra­chi­gen Südtiroler und die Ladiner aus Italien, die Lausitzer Sorben aus Deutsch­land, die Okzitaner aus Frank­reich, die Rätoromanen aus der Schweiz und die Russland­deutschen. Au­ßer­dem sind fol­gen­de Män­ner­teams mit dabei: die Deut­schen in Dänemark, die Dänen in Deutsch­land, die Nordfriesen – eben­falls aus Deutsch­land, die Min­der­hei­ten­aus­wahl Est­land, die Zimbern aus Italien, die Serben in Kroatien, die Kärntner Slowenen aus Öster­reich, die Deut­schen in Polen, die Ungarn in Rumänien, die Aromunen – auch aus Ru­mä­nien, die Kroaten in Serbien, die Ungarn in der Slowakei, die Krimtataren aus der Ukraine, die Deutschen in Ungarn, die Slowaken in Ungarn, die Roma – ebenfalls aus Ungarn, die Manx aus der Isle of Man. Die Ver­tre­tun­gen der Min­der­hei­ten kom­men aus 17 un­ter­schied­li­chen euro­päi­schen Län­dern.

Die Auswahl „Hungarian Gipsy National Football Team“ vertritt die Minderheit der Roma in Ungarn. Der Kader für die EUROPEADA 2016: Read the rest of this entry »